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0675 - Der Geist von Château Montagne

0675 - Der Geist von Château Montagne

Titel: 0675 - Der Geist von Château Montagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dich intrigiert. Es ist einfach so. Du bist kein Mensch wie wir alle.«
    »Natürlich nicht!« sagte Fooly. »Das wäre ja furchtbar und unerträglich, wenn ich nur ein Mensch wäre!«
    »Siehst du. Trink den Schnaps und beruhige dich.«
    »Mich als Bürgermeister könnt ihr ohnehin vergessen«, erwiderte Zamorra. »Wann soll ich den Job denn machen? Ich bin doch ständig unterwegs.«
    »Du könntest ja überall im Ausland, wo du zu tun hast, unser Dorf repräsentieren«, grinste Malteser-Joe.
    Zamorra winkte ab. »Ihr macht Witze.«
    »Was kein Witz ist«, warf Pascal Lafitte ein, »klingt folgendermaßen. Das Kennzeichen des Fahrzeugs, das dieser Luc Avenge verwendet… ich habe mich mal in den Computer der Zulassungsstelle gehackt.«
    »Und?« fragte Nicole.
    »Ist so was nicht strafbar?« überlegte Curd. »Du wirst zum Pater gehen und beichten müssen, oder wie?«
    Lafitte winkte ab. »Das Auto ist tatsächlich auf eine Reederei mit Sitz in Calais zugelassen. Der Reeder war ein gewisser Luc Avenge.«
    »Und was reedet der so?« fragte Charles.
    »Küstenspringer«, sagte Lafitte.
    »Was'n das?«
    »Kleine Schiffe, die entlang der Küste von Hafen zu Hafen fahren, Fracht aufnehmen oder ausladen -Kleinkram eben.«
    »Du sagtest, der Reeder war Luc Avenge«, merkte Zamorra auf. »Was heißt das, Pascal?«
    »Daß Luc Avenge vor sechs Tagen unfreiwillig verstarb.«
    ***
    »Der Mann ist zwar bleich wie ein Vampir, aber tot ist er auf keinen Fall!« protestierte Nicole. »Seine Aura ist äußerst vital.«
    »Unfaßbar«, sagte Lafitte.
    Natürlich wußten alle Anwesenden, daß Nicole Telepathin war -übersinnliche Phänomene waren niemandem im Dorf fremd. Und daß ein Drache in der Gaststätte heiße Honigmilch und einen Schnaps trank, gehörte fast schon zum Alltag.
    »Den Daten zufolge«, fuhr Lafitte fort, »ist Avenge vor sechs Tagen erschossen worden. Von einem Mafia-Killer. Fünf Kugeln ins Herz. Tot, toter, am totesten.«
    »Und vor drei Tagen taucht er hier auf und hat das Haus gekauft«, brummte Charles.
    »In Feurs war er vor vier Tagen, um den Vertrag zu unterschreiben«, sagte Mostache. »Er hat einen Haufen Bargeld auf den Tisch gelegt. Man hat das akzeptiert. Mehr wollte man mir nicht sagen. Er kam, sah und siegte beziehungsweise kaufte.«
    »Und er will noch mehr kaufen«, sagte Zamorra. »Er will hier jede Menge Grund und Boden erwerben. Hat er mir zumindest erzählt, als er ins Château Montagne kam.«
    »Ins…?« hakte Pascal mißtrauisch nach.
    Zamorra nickte. »Die M-Abwehr sprach auf ihn nicht an. Der Mann lebt und ist nicht schwarzmagisch.«
    »Aber mit dem Haus geht's nicht mit rechten Dingen zu«, behauptete Charles. »Wir haben es uns angesehen. Wir fanden eine verrottete Bude, in der keine Elektrik mehr funktioniert, trotzdem haben wir in der Nacht Licht in allen Räumen gesehen. Das Haus ist ohne Strom, versifft bis zum Gehtnichtmehr, und als Pater Ralph im Alleingang dort war, war zumindest einer der Räume bewohnbar, dieser Avenge soll erfolgreich einen Lichtschalter betätigt haben, den ich persönlich als unbrauchbar von der Wand gepflückt habe, und…«
    »Das Haus ist praktisch bezugsfertig«, unterbrach Nicole ihn.
    Der Schmied schnappte nach Luft.
    »Das ist doch Spuk!« stieß er hervor. »Das gibt's doch einfach nicht!«
    »Offenbar schon. Der Mann soll also tot sein, erschossen? Mostache, kann ich mal dein Telefon benutzen?« fragte Zamorra.
    »Nein. Du führst nur teure Ferngespräche.«
    »Danke.« Zamorra ging zur Theke hinüber, zog den Apparat zu sich herüber und wählte eine Nummer in Lyon. Eine halbe Minute später meldete sich der Angerufene.
    »Zamorra hier«, sagte der Dämonenjäger. »Pierre, kannst du feststellen, was mit einem gewissen Luc Avenge aus Calais passiert ist? Der Mann soll angeblich vor ein paar Tagen von einem Mafia-Killer erschossen worden sein. Läuft hier bei uns aber quicklebendig herum und hat nach seinem angeblichen Tod hier ein Haus gekauft, cash auf die Kralle, bar.«
    »Du hast Nerven, mon ami«, seufzte Chefinspektor Robin. »Weißt du, was du da von mir verlangst?«
    »Arbeit«, sagte Zamorra.
    »Arbeit!« bestätigte Robin. »Zusätzliche, unnötige, überflüssige Arbeit. Warum machst du das nicht selbst?«
    »Gute Frage«, gestand Zamorra. »Nächste Frage?!«
    Robins Antwort war weder jugendfrei noch druckreif; der Fluch hätte den Papagei eines altgedienten Piratenkapitäns vor Neid erbleichen lassen und in seiner Länge mindestens

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