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0675 - Der Geist von Château Montagne

0675 - Der Geist von Château Montagne

Titel: 0675 - Der Geist von Château Montagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Uber Nacht hat er die Sicherungen herausgedreht«, vermutete Charles und ging durch die Dunkelheit weiter. »He, verdammt!« stieß er plötzlich hervor. »Was ist das hier für ein Mist? Hölle und Verdammnis!«
    »Nur gut, daß der Pater nicht hier ist«, murmelte Curd.
    »Spinnweben!« zürnte der Schmied. »Das gibt's doch nicht, oder?«
    »Spinnen?« Zamorra runzelte die Stirn. Er holte Merlins Stern unter seinem Hemd hervor und aktivierte die handtellergroße, verzierte Silberscheibe mit einem Gedankenbefehl. Das vor langer Zeit von dem Zauberer Merlin aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffene Amulett leuchtete auf, schuf eine diffuse Helligkeit, in der man sich wenigstens einigermaßen orientieren konnte.
    »Hübsch häßlich eingerichtet«, brummte der alte Curd.
    Zamorra glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen. Er konnte nichts von dem entdecken, was Nicole und er noch vor ein paar Stunden gesehen hatten. Das vorhin noch erstklassig restaurierte Haus war nach wie vor eine verfallene Bruchbude!
    »Das gibt es nicht«, murmelte er fassungslos. »Das ist ja beinahe, als würden wir durch ein zeitweise aktives Weltentor gehen und je nachdem ein heiles oder ein kaputtes Haus betreten…«
    »Also doch Zauberei«, stellte Mostache fest.
    »Keine Schwarze Magie«, erwiderte Zamorra etwas ratlos. Merlins Stern zeigte keine entsprechenden Schwingungen. »Was auch immer für dieses Phänomen verantwortlich ist -es scheint nichts Böses zu sein.«
    »Was machen wir jetzt?« fragte Charles.
    Zamorra hob die Schultern. »Ein dummes Gesicht«, schlug er vor. »Was das hier zu bedeuten hat, weiß ich nicht. Das sollten wir in Ruhe durchdenken - aber nicht hier. Ein Mann, der angeblich tot ist, kauft dieses Haus, und mal ist es eine verfallene Bruchbude, dann wieder restauriert… da blicke ich noch nicht durch.«
    »Vielleicht findet dein Glücksdrache ja etwas heraus«, hoffte Fronton. »Dein Amulett sagt wirklich keinen Ton, Professor?«
    »Kannst es ja selbst fragen«, brummte Zamorra und drückte ihm die Zauberscheibe in die Hand. Malteser-Joe gab sie schnellstens wieder zurück, als habe er sich daran verbrannt.
    »Lieber nicht«, sagte er. »Wer weiß, was dabei passiert.«
    Sie gingen zurück.
    Zamorra sah das Licht von Autoscheinwerfern auf der Serpentinenstraße, die zum Château Montagne hinaufführte. Von dort näherte sich ein Auto, erreichte die Fernstraße und bog in Richtung Dorf ein. Wenig später stoppte ein weißer Straßenkreuzer neben der kleinen Gruppe, und Butler William stieg aus Nicole Duvals Cadillac.
    »Hier bin ich, Professor«, sagte er und hielt Zamorras »Einsatzkoffer« hoch. »Ich hoffe, es ist alles darin vorhanden, was Sie benötigen.«
    »Wie bitte?« stieß Zamorra hervor. »Was soll das jetzt wieder, William?«
    Der wirkte erstaunt. »Aber, Monsieur! Sie haben doch angerufen und gebeten, ich solle Ihnen Ihren Einsatzkoffer zu dem verfallenen Haus bringen!«
    »Das gibt's doch gar nicht«, staunte Zamorra. »William - ich habe Sie nicht angerufen!«
    »Aber… hm. War das vielleicht schon wieder der Spuk?« überlegte der Butler.
    »Spuk?« horchten Fronton, Charles, Curd und Mostache auf.
    Zamorra winkte ab. »Könnte sein«, sagte er. »William, ich habe Sie wirklich nicht angerufen. Womit auch?«
    »Hast du etwa immer noch kein Handy?« spöttelte Malteser-Joe. »Wie steinzeitlich! Da hat der Mann die besten und schnellsten Computer in seiner Trutzburg, aber nicht mal ein Handy! Zamorra, in welcher Welt lebst du eigentlich? So was braucht man doch einfach!«
    »Hast du denn eins?« konterte Zamorra.
    Fronton kramte demonstrativ in seinen Taschen. »Nein«, gestand er dann. »Aber ich kenne jemanden, der eins hat.«
    »Hauptsache, du kennst auch jemanden, der lesen und schreiben kann.«
    »Sicher!« behauptete Fronton. »Das waren doch die Jungs, die bei uns in der Legion zwei Streifen an der Uniform hatten, nicht?«
    Zamorra winkte ab.
    »Der Professor hat ganz bestimmt nicht telefoniert«, bekam er nun Schützenhilfe von Mostache. »Weil er mein Handy nämlich nicht kriegt! Reicht schon völlig, wenn er von meiner Kneipe aus immer teure Ferngespräche nach Lyon oder Amerika oder Sibirien oder Castrop-Rauxel führt…«
    »Was'n das für'n Land?« staunte Fronton.
    »Das ist die lateinische Übersetzung von Wanne-Eickel!« informierte ihn Curd.
    »Und was ist das für'n Land?« drängte der Ex-Legionär weiter.
    »Kein Land, das ist ein Dorf in Deutschland, irgendwo in

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