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0675 - Monumente der Macht

Titel: 0675 - Monumente der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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milde.
    „Die Atmosphäre hier war früher ganz anders", erklärte er.
    „In normalen Zeiten konnten Sie hier die ausgefallensten Typen beobachten, angefangen bei reichen Händlern über prominente Showstars bis hin zu Diplomaten aus allen Ecken der Milchstraße."
    „Und ich dachte immer, die Milchstraße sei eine runde Sache", erwiderte Hiatt mit ausdruckslosem Gesicht.
    Rocton-Par räusperte sich dezent und sagte leise: „Bitte, meine Herren, richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Gäste dieses Hauses! Überlegen Sie selbst, ob es logisch erscheint, daß der Kaiser sich ausgerechnet dieses Haus als Treffpunkt mit Freunden ausgewählt haben könnte!"
    „Warum nicht!" entgegnete Swanson. „Gerade in der Masse kann man sich am besten verbergen."
    „Das trifft zwar zu", erwiderte der Lare kühl, „aber würde Anson Argyris in dieser Menge schießen, wenn er verhaftet werden sollte?"
    „Das glaube ich nicht", meinte Chas Hiatt. „Unschuldige könnten getroffen werden."
    „Folglich erscheint es logisch, daß Argyris einen weniger belebten Ort als Treffpunkt wählen würde", erklärte Roctin-Par.
    „Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, daß wir irregeführt wurden. Haben Sie beispielsweise die acht Laren gesehen, die in der Nähe der Kugel an einem Tisch sitzen?"
    „Ich sehe sie", sagte Ben Swanson. „Etwas ungewöhnlich, daß sich das auserwählte Konzilsvolk mitten unter den Pöbel setzt."
    Er warf Roctin-Par einen Seitenblick zu, der Verlegenheit ausdrückte. „Womit ich nicht Ihr Volk als Ganzes beleidigen möchte, Roctin-Par."
    Der Lare lächelte verloren.
    „Ich nehme es Ihnen nicht übel, daß Sie eine so schlechte Meinung von uns haben, Ben", sagte er leise. „Schließlich waren es Angehörige meines Volkes, die die Menschheit ins Unglück stürzten."
    „Aber es waren auch Laren, die uns Terranern eine Zuflucht in der Provcon-Faust angeboten haben", warf Chas Hiatt ein.
    „Keine Sorge, wir werden niemanden über einen Leisten schlagen, mein Lieber. Wollen wir uns nicht endlich einen Tisch suchen und etwas bestellen? Mein Magen knurrt wie ein gereizter Tiger."
    „Ein Tiger knurrt nicht", sagte Swanson.
    „Woher soll ich das wissen? Ich habe noch nie einen Tiger gesehen!" erwiderte Hiatt.
    „Ich weiß nicht", sagte Roctin-Par zögernd. „Dieses Restaurant könnte sich als Falle für uns erweisen. Wir sollten uns vorsichtshalber trennen. Wenn man uns hier eine Falle gestellt hat, dann sucht man einen Laren, der sich in Begleitung zweier Menschen befindet. Folglich dürften weder ein einzelner Lare besonders auffallen, noch könnten zwei Menschen auffallen.
    Ich schlage vor, wir suchen uns zwei durch mehrere Tische getrennte Plätze auf der anderen Seite der Wasserkugel."
    „Einverstanden", erwiderte Swanson.
    Chas Hiatt nickte.
    „Es kann zumindest nichts schaden."
    Roctin-Par sah zu, wie die beiden Terraner nach links abschwenkten und sich einen Weg zwischen den Tischen und Gästen bahnten. Er fand, daß es schwer war, sich in die Mentalität von Terranern zu versetzen. Bei Perry Rhodan hatte er solche Schwierigkeiten nicht gehabt, aber bei seinen derzeitigen Begleitern zweifelte er manchmal daran, daß sie ernstzunehmende Partner waren.
    Langsam schlenderte er durch die Tischreihen. Dabei vermied er es, zu dicht an den Tisch mit den anderen Laren zu kommen.
    Irgendwie kamen seine Artgenossen ihm hier deplaziert vor.
    Ben Swanson hatte sich zwar vorhin sehr drastisch ausgedrückt, als er bemerkte, daß sich das auserwählte Konzilsvolk normalerweise nicht unter den Pöbel setzte.
    Laren scheuten normalerweise den Kontakt mit Angehörigen tieferstehender Völker nicht. Es war lediglich ungewöhnlich, daß sie sich in besetztem Feindgebiet mitten unters Volk mischten.
    Also mußten diese acht Laren einen besonderen Grund haben, sich ins La Copoule zu setzen.
    Roctin-Par umging sie in weitem Bogen und steuerte einen freien Tisch auf der anderen Seite der transparenten Kugel an.
    Für einige Zeit musterte er das mehr oder weniger muntere Treiben der Meeresbewohner, die sich zwischen seltsamen Pflanzen durchschlängelten, sich abwechselnd jagten oder sich von der künstlich erzeugten Strömung treiben ließen.
    Manche Tiere sahen aus wie große irisierende Blumen; andere Tiere wiederum glichen Tauchbooten, deren Scheinwerfer nach Beute suchten.
    Sekundenlang hatte der Lare nicht auf seine Umgebung geachtet, und als er sich nun von der Betrachtung der Meeresfauna losriß, erkannte er, daß

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