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0675 - Monumente der Macht

Titel: 0675 - Monumente der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine Nachlässigkeit ihm beinahe zum Verhängnis geworden wäre.
    Ein weniger gut geschulter Verstand hätte wahrscheinlich keinen Verdacht geschöpft. Doch Roctin-Par war durch die harte Lehre des Widerstands gegangen. Ihm fielen die vier Gruppen sofort auf.
    Wahrscheinlich handelte es sich um verkleidete Raumlandesoldaten aus einem der mit dem Solaren Imperium verfeindeten Sternenreichs, verkleidet als Freihändler.
    Roctin-Par stellte diese Überlegungen völlig emotionslos an, während er gleichzeitig nach einem Fluchtweg suchte. Es gab nicht viele Möglichkeiten. Jemand, der mitten im überfüllten La Copoule flüchten wollte, würde sehr bald jeden Fluchtweg durch die Menge blockiert finden, während dem Gegner wahrscheinlich Flugroboter oder zusätzliche Kräfte mit Flugaggregaten zur Verfügung standen.
    Die vier Gruppen rückten näher, waren jede noch ungefähr dreißig Meter von Roctin-Par entfernt.
    Der Widerstandkämpfer erkannte, daß die Falle sehr geschickt gestellt worden war. Typisch larische Geheimdienstplanung.
    Wissenschaftlich fundierte Schritte, die dem Delinquenten jeden Ausweg verwehrten.
    Jeden...?
    Auch Roctin-Par beherrschte die wissenschaftlich fundierten Methoden der Aktionsplanung und der Reaktionsplanung.
    Logische Überlegungen führten ihn zu der Erkenntnis, daß es für ihn nur eine Alternative zum Eingeständnis der Niederlage gab.
    Er konnte einen der Faktoren, den seine Gegner zu ihrem Nutzen eingeplant hatten, so manipulieren, daß die Wirkung ins Gegenteil umschlug.
    Totales Chaos schaffen.
    Nachdem dieser Schritt der Erkenntnis getan war, gab es keinen Grund mehr für Roctin-Par, die Ausführung hinauszuzögern.
    Er handelte kalt, nüchtern und kompromißlos.
    Roctin-Par zog seine Energiewaffe, stellte sie auf maximale Wirkung und feuerte auf die transparente Wandung der riesigen Kugel. Dort, wo der Energiestrahl auf traf, wurde das Material erst milchig weiß, dann glühte es auf. Die Glut breitete sich schnell aus, Risse entstanden, dann barst die Kugel.
    Eine riesige Woge von Meerwasser, Pflanzenmassen und Tierleibern rollte über die Tische und Gäste, begrub alles unter sich und erstickte die Entsetzensschreie, die hier und da aufklangen.
    Roctin-Par hob die Arme schützend vors Gesicht und hielt die Luft an, als die Woge ihn erreichte.
    Danach sah er einige Zeit lang nichts mehr, spürte nur noch den Aufprall auf weiche Leiber und harte Gegenstände, wurde fortgerissen, weggespült, hochgeschleudert, untergetaucht - und schließlich von einem Strudel gepackt und in die Tiefe gezogen.
    Plötzlich hörte die heftige Bewegung auf.
    Roctin-Par öffnete die Augen und sah, daß er in einer silbrig schimmernden großen Wasserblase einen Schacht hinabsank.
    Ein Antigravschacht! durchzuckte es ihn. Hier ist die Anziehungskraft des Planeten neutralisiert. Das Wasser fällt nur mit der Geschwindigkeit, die ihm eigen war, als es, gebremst durch viele Hindernisse, in den Schacht strömte.
    Doch er erkannte auch die Gefahr, die ihm drohte.
    Das Wasser konnte nicht an ihm vorbeifließen, sondern hüllte ihn ein. Er würde ersticken, wenn er nichts dagegen unternahm.
    Roctin-Par machte noch einige Schwimmbewegungen, bis er die Wandung des Schachtes erreichte. Dort stieß er sich ab.
    Seine Fallgeschwindigkeit erhöhte sich - und er schoß aus der Wasserblase hinaus. Erleichtert holte er Luft...
    Als er das Ende des Antigrav-schachts erreichte, sprang Roctin-Par, ohne zu zögern, durch einen der vier Ausgänge.
    Er wußte, sobald das Wasser den Schacht verließ, würde es wieder eine höhere Geschwindigkeit erreichen und ihn einholen.
    An zwei Wartungsrobotern vorbei, die sich nicht um ihn kümmerten, gelangte Roctin-Par an eine Stahltür. Sie war offen, und dahinter erkannte der Lare eine beleuchtete, nach unten führende Treppe.
    Er hatte keine Ahnung, ob er auf diesem Weg irgendwann und irgendwie aus dem Gebäude, in dessen Keller er sich befand, herauskommen konnte, aber ihm blieb keine Wahl.
    Er trat durch die Tür, zog sie hinter sich zu und eilte die Treppe hinab. Über ihm erreichte das Wasser die Tür und streckte drei dünne Fontänen durch undichte Stellen. Da die Tür nach außen aufging, durfte Roc-tin-Par jedoch hoffen, daß sie dem Wasserdruck standhielt. Schließlich verteilten die Wassermassen aus der zerstörten Kugel sich ja auf mehrere Untergeschosse.
    Über sieben Treppenabsätze gelangte der Lare erneut an eine Tür. Sie war geschlossen, ließ sich aber leicht

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