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0676 - Tanz der Totenfeuer

0676 - Tanz der Totenfeuer

Titel: 0676 - Tanz der Totenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Flammen gesehen hatte.
    Die Bewohner von Filman sprachen von unheimlichen und geheimnisvollen Totenfeuern. Sie hatten sich nicht geirrt!
    Bill überlegte, was er tun sollte. Für ihn war es nicht genau herauszufinden, wie dicht sich die Flamme unter der Erde befand. Dasselbe Phänomen erlebte man bei klarem Wasser, wenn jemand bis auf den Grund schauen konnte.
    Bills Hand rutschte unter seinen gefütterten Anorak in Richtung Beretta.
    Sie war mit geweihten Silberkugeln geladen. Die goldene Pistole hatte er in London geladen. Sie war eine Waffe, die er nur selten einsetzte, weil ihre Ladung absolut tödlich war.
    Wie tief konnte eine geweihte Kugel in den Boden eindringen, wenn er schoß?
    Reichte es aus, um die Feuergestalt zu erwischen? Bill spürte zwar keine Gewissenbisse, seltsam war ihm schon zumute, denn bisher war er nicht angegriffen worden.
    Er senkte den Lauf der Beretta und zielte auf das Feuerwesen.
    Die Stille machte ihn nervös. Auf seinem Rücken merkte er das Kribbeln. Er visierte noch einmal an, drückte ab - und erschrak dabei über den Schußknall, der die Stille brutal zerstörte.
    Die Kugel war schräg in den Boden hineingejagt und hätte die geheimnisvolle Flammengestalt in der Mitte treffen müssen.
    Bill bekam die Reaktion natürlich mit. Die Flamme im Boden bewegte sich zuckend wie ein Fisch, der das Weite suchte, weil ihm Gefahr drohte.
    Bill konnte ihren Weg genau verfolgen, als wäre es kein normaler Untergrund, dafür eine dünne Eisschicht. Dann hatte der dunkle Boden die Geisterflamme verschluckt.
    Die Detonation hatte die Vögel aus ihrer nächtlichen Ruhe geschreckt. In kleinen Schwärmen stiegen sie aus ihren Verstecken hoch und turnten flatternd durch den finsteren Himmel. Da die Tiere selbst schwarz waren, konnte Bill sie besser hören als sehen.
    Eine Flamme hatte ihn verfolgt. Die anderen blieben zurück und verschwanden. Bill gelangte zu seinem Wagen, ohne jedoch gestört zu werden.
    Sein Geländewagen war etwas eingesackt. Er tat sich schwer, aus dem weichen Boden herauszukommen. Bill mußte mit dem Gas behutsam umgehen, schaffte es schließlich und rollte Richtung Filman. Er war gespannt darauf, was die Entwicklung des Films brachte…
    Wie ausgestorben lag der Ort vor ihm.. Zwar brannten in den Häusern die Lichter, aber auf der Straße und den Gehsteigen ließ sich kein Mensch blicken. Bill hatte das Gefühl, durch ein Geisterdorf zu rollen. Eine Ampel gab es in Filman nicht, auch nur eine Tankstelle, bei der ebenfalls nicht mehr als die Notbeleuchtung brannte.
    Warum ließ sich keiner sehen? War es nur allein auf die Kälte zurückzuführen, oder hatte Bills Erscheinen die Bewohner so abgeschreckt, daß sie in ihren Häusern geblieben waren?
    Nur einen Mann sah er. Er lehnte neben seiner Haustür und rauchte. Als Bill ihn passierte, drehte er den Kopf und schaute dem davonrollenden Wagen nach.
    Der Fotograf wohnte am Ende des Ortes. Ein alter Junggeselle, der Wohnung und Geschäft in einem Haus untergebracht hatte. Er verkaufte nebenbei noch andere Dinge, von seinem Fotoladen allein hätte er nicht existieren können. So konnte man bei ihm gebrauchte Kameras erwerben, auch Seife und Kosmetikartikel kaufen sowie Waschpulver, Toilettenpapier und vieles andere mehr.
    Eine alte Drogerie, wie sie in den Städten kaum noch zu finden war.
    Bill stoppte vor dem Laden. Wenn es hier in Filman nicht viel gab, an freien Parkplätzen jedoch herrschte kein Mangel. Bill stieg aus, streckte sich und schaute ins Schaufenster. Dahinter ballten sich die Waren. Sie waren wild durcheinandergestellt worden. Auf irgendeine Ordnung oder Präsentation legte der Besitzer keinen Wert.
    Bill hatte ihm erklärt, daß er noch zurückkehren würde, wenn es nicht zu spät würde. Bis ein Uhr wollte der Mann warten, er mußte also noch auf den Beinen sein.
    Und er mußte den Reporter gehört haben, denn kaum hatte Bill angehalten, als es hinter der Scheibe hell wurde und strahlendes Licht die Auslagen anleuchtete.
    Er sah auch den Schatten des Geschäftsinhabers und die winkende Bewegung. Bill stellte sich vor die Ladentür mit der Milchglasscheibe. Ein Schlüssel drehte sich zweimal im Schloß, dann öffnete der Mann.
    »Danke, Mr. Milton, daß Sie noch aufgeblieben sind.«
    »Das hatte ich versprochen. Kommen Sie.«
    Orson Milton gab den Weg frei. Er war um die Fünfzig. Auf seinem Kopf wuchs das Haar wie krauser, weißer Schaumteppich. Das runde Gesicht zeigte stets eine gewisse Röte. In der Tat litt

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