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0677 - Das Erbe der Glovaaren

Titel: 0677 - Das Erbe der Glovaaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gucky auf. Er ist in der Kabine geblieben, bei seinem kleinen Kondor."
    Goshmo-Khan polterte: „Langsam beginne ich an seinem Verstand zu zweifeln! Schleppt einen mumifizierten Leichnam mit sich herum, als wäre es ein Spielzeug! Sie sollten dafür sorgen, daß er endlich von Bord kommt."
    Bully sah Fellmer Lloyd an.
    „Was ist mit Gucky? Was denkt er?"
    „Die Impulse sind genauso schwach und undeutlich wie die Meßwerte, die unsere Wissenschaftler empfangen. Es muß aber etwas mit dem Glovaaren zu tun haben. Soll ich Kontakt über Interkom aufnehmen?"
    „Nein, warten Sie, Fellmer." Er warf einen Blick auf den Bildschirm. Es hatte sich dort nichts geändert, und noch immer kamen die Daten spärlich herein. „Ich kümmere mich selbst um den Kleinen. Goshmo-Khan, übernehmen Sie inzwischen."
    Auch einige der Wissenschaftler kehrten in ihre Abteilungen zurück, während Bully den Weg zur Kabine des Mausbibers einschlug.
    Wie erwartet fand er den Mausbiber in der Nebenkabine, in der die Mumie lag.
    Bully schloß die Tür und setzte sich. Lange Zeit betrachtete er den Glovaaren, ehe er fragte: „Etwas Neues, Gucky ?"
    Der Mausbiber machte einen unsicheren Eindruck. Er schien nicht genau zu wissen, was er sagen sollte.
    „Eigentlich nicht. Während der paar Sekunden Linearflug habe ich wieder Gedankenimpulse empfangen können, eigentlich mehr Emotionsmuster. Sie stammten zweifellos vom Kleinen Kondor.
    Er ist nicht tot, Bully! Er lebt in einer Daseinsform, die uns unbekannt ist. Es wäre Mord, wenn wir ihn dem Weltraum überließen."
    „Was waren das für Emotionen? Kannst du sie definieren?"
    Der Mausbiber schüttelte den Kopf.
    „Nein. Aber ich meine, es waren keine freudigen Gefühle, die er mir zu übermitteln versuchte.
    Angst war dabei - und Sorge. Und eine schreckliche Erinnerung." Er zögerte. „Ja, und dann noch so etwas wie Zeitlosigkeit."
    „Zeitlosigkeit? Was meinst du damit?"
    „Keine Ahnung, Bully. Gedanken an Ewigkeiten und Unendlichkeiten. Erinnerungen an etwas, das schon sehr lange her ist."
    Bully legte den Arm auf den Tisch und stützte seinen Kopf in die rechte Hand. Abermals betrachtete er den Glovaaren eingehend. Dann meinte er: „Der Körper hat sich nicht verändert, obwohl er nun der Luft ausgesetzt ist. Trotzdem müssen wir ihn von der Medizinischen Abteilung untersuchen lassen, wenn wir ihn noch behalten wollen. Es ist möglich, daß unbekannte Bakterien vorhanden sind, die nun zu neuem Leben erwachen. Wir müssen vorsichtig sein."
    „Aber wir beobachten ihn weiter?" vergewisserte sich Gucky.
    „Selbstverständlich, mein Kleiner. Ich bin genauso neugierig wie du, was dabei herauskommen wird. Mich macht nur stutzig, daß ein Toter denken kann, denn Emotionsmuster sind Gedanken, das kann niemand abstreiten. Selbst Goshrno-Khan kann das nicht."
    „Hat er wieder protestiert? Ich hatte keine Zeit, auf eure Gedanken zu achten." '„Er hat wenig Verständnis dafür, daß du Interesse an einer Mumie zeigst. Nimm es ihm nicht übel, er ist ein wenig pedantisch."
    „Er ist ein genialer Grobian", behauptete Gucky.
    „Sei nachsichtig, bitte. Du kennst die Situation?"
    „Ich habe ein wenig gehört und bin einigermaßen unterrichtet."
    Er zögerte einen Moment, dann setzte er hinzu: „Übrigens muß Fellmer geschlafen haben, oder hat er dir etwas von Gedankenimpulsen gesagt, die nicht von unseren Leuten stammen?"
    Bully sah den Mausbiber forschend an.
    „Wie meinst du das.... nicht von unseren Leuten?"
    „Gedankenimpulse, die alle von außerhalb des Schiffes kommen müssen. Ich kann sie nicht identifizieren, aber sie sind manchmal da. Irgend jemand dort draußen denkt. Die Muster sind mit denen des Kleinen Kondor verwandt."
    „Du willst doch nicht damit andeuten ..?"
    „Warum denn nicht? Der Kleine Kondor wurde bei der Materialisierung der Erde in das Howalgonium gezogen, wahrscheinlich durch einen ungewollten Transmittereffekt.
    Also muß er sich in der Nähe aufgehalten haben, tot oder lebendig. Oder beides. Also scheint es nicht unmöglich zu sein, daß sich sein Volk in geringer Entfernung aufhält. Vielleicht auf einem der Planeten der Sonne, die wir ansteuerten."
    Das war ein völlig neuer Aspekt, an den noch niemand gedacht hatte. Ein bewohnter Planet, der um die rote Sonne kreiste...
    „Unsere Astronomen sind noch dabei, Daten zu sammeln.
    Wir wissen nicht einmal, ob der Stern Planeten hat. Wir haben keine Verbindung zur Erde, deren Position wir noch nicht bestimmen können.

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