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0677 - Das Erbe der Glovaaren

Titel: 0677 - Das Erbe der Glovaaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nur den fugenlosen Boden, die kahlen Wände und die ebenso kahle Decke.
    Bully ließ den entsicherten Handstrahler langsam sinken.
    „Impulse?" fragte er leise.
    Gucky und Fellmer Lloyd nickten gleichzeitig, sagten aber nichts.
    In einer der drei Wände war eine Öffnung eingelassen, die in einen anderen Raum führte, der ebenfalls dreieckig war.
    Sie betraten ihn vorsichtig und mußten feststellen, daß er genauso leer war wie der erste - bis auf einen Unterschied: In einer der Ecken lagen auf einem niedrigen Gestell drei Glovaaren.
    Sie sahen so aus wie der Kleine Kondor und trugen eine ähnliche Bekleidung, wenn auch von anderer Farbe. Auch sie waren mumifiziert und tot. Gucky bestätigte, daß sie keine Gedankenimpulse aussandten.
    Fellmer Lloyd machte Handzeichen, dann teilte er über den Telekom seines Schutzanzuges mit: „Atmosphäre! Sie strömt von irgendwoher herein. Unser Erscheinen muß den entsprechenden Mechanismus ausgelöst haben. Die Zusammensetzung ist mit unserer normalen Atemluft identisch."
    „So ein Zufall!" entfuhr es Gucky, dann öffnete er behutsam den Helm und schnupperte.
    „Riecht gut. Aber Vorsicht ist besser als Nachsicht." Er schloß den Helm wieder. „Drei Kleine Kondore - und auch sie sind tot. Wir müssen weiter suchen, denn es gibt noch Leben in der Station. Wir werden es finden."
    Sie erreichten wenig später einen Korridor, dessen Wände nach oben schräg verliefen. Sie endeten in einer nur wenige Zentimeter breiten Decke in drei Meter Höhe. Unter diesem schmalen Deckenband verlief eine armdicke, silbern glänzende Leitung.
    Sie folgten ihr, aber die Außenmikrophone der Schutzanzüge verrieten kein Geräusch, obwohl der Boden hart und unnachgiebig war. Der Laut ihrer Schritte wurden von ihm verschluckt.
    „Wir richten uns nach der telepathischen Anpeilung", erklärte Gucky. „Langsam kommen wir näher."
    Aber zuerst gerieten sie in einen riesigen halbrunden Raum, der allem Anschein nach die Kommandozentrale der Station war. Zum ersten Mal erblickten sie technische Einrichtungen der Glovaaren.
    Es gab Bildschirme in der Form gleichschenkliger Dreiecke, eine geometrische Figur, die von den Fremden bevorzugt wurde.
    Die Sessel vor den Kontrollen verrieten eindeutig, daß sie einst zur Bequemlichkeit von Glovaaren gedient hatten, und in einigen von ihnen saßen auch welche - regungslos und tot.
    Gucky sagte voller Bedauern: „Warum müssen wir sie immer nur tot vorfinden? Seit ich den Kleinen Kondor entdeckt habe, ist es mein sehnlichster Wunsch, dieser Rasse zu begegnen. Es muß ein friedfertiges Volk sein, denn bisher haben wir noch keine Waffen bei ihnen entdecken können. Und sie scheinen ohne fremde Einwirkung gestorben zu sein, genauso friedlich, wie sie gelebt haben mögen. Aber warum nur?"
    Fellmer Lloyd legte ihm seine Hand auf die Schulter.
    „Ich verstehe deine Gefühle, Gucky, denn mir ergeht es ähnlich. Aber wir sollten nicht den Fehler machen, uns selbst zu täuschen. Wir kennen die Glovaaren nicht und wissen somit nichts von ihrer wahren Natur. Wir kennen sie nur tot."
    „Und tot ist jeder friedfertig!" fügte Bully ruhig hinzu.
    „Euer ewiges Mißtrauen Fremden gegenüber bringt euch noch eines schönen Tages um!"
    keifte der Mausbiber wütend, obwohl er die Berechtigung der Bemerkung anerkennen mußte.
    Auch zu große Vertrauensseligkeit hatte schon vielen Völkern der Milchstraße den Untergang gebracht. „Das sieht doch ein Blinder, daß die Glovaaren niemandem Böses antun können."
    „Aber wir sind nicht blind!" sagte Bully, und sein Tonfall verriet, daß er nicht weiter darüber diskutieren wollte. „Auf der Station gibt es auch keine lebenden Glovaaren mehr, so daß alle unsere Urteile voreilig wären. Kümmern wir uns um die technische Einrichtung."
    Gucky erwiderte ohne jede Emotion: „Ich meine, wir sollten uns um die Gedankenimpulse kümmern, die noch immer vorhanden sind. Irgend etwas hier lebt, Bully!
    Ist das nicht wichtiger als jede Technik?"
    Für einen Augenblick schien Bully verwirrt zu sein, dann sagte er: „Beides scheint mir wichtig zu sein."
    „Ich bin stets für Kompromisse", meinte Gucky ohne Ironie. „Untersuche du die Kommandoanlage, während ich mich auf die Suche nach Leben begebe. Die Quelle der Impulse ist keine hundert Meter von hier entfernt. Fellmer und ich haben eine Peilmessung vorgenommen. Im Bug der Station muß es sein."
    Bully nickte und nahm in dem Sessel Platz, der vor dem riesigen Dreiecksschirm elastisch

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