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0678 - Der Zauberschädel

0678 - Der Zauberschädel

Titel: 0678 - Der Zauberschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der grauen Masse. Ob das zweite Ich entstanden war, konnte ich nicht sagen.
    Dafür sprach mich Duvalier an. »Jetzt ist es soweit!« flüsterte er mit heiserer Stimme. »Ich habe es gespürt. Beide Ichs sind getrennt. Er hat es auf die Reise geschickt.«
    »Und nun?«
    Duvalier lächelte breit. »Das weiß ich nicht, Sinclair. Ich weiß überhaupt nichts, und ich will auch nichts wissen, denn ich verfolge meine eigenen Pläne.«
    »Darf ich fragen, wie die aussehen?«
    Er zögerte noch, legte den Kopf schief und bekam einen Gesichtsausdruck, der mich Schlimmes ahnen ließ. Der Widerschein huschte über sein Gesicht, fing sich in den Augen, erzeugte dort Unruhe, dann fragte er mit leiser Stimme: »Bist du zufrieden, Sinclair?«
    »Bis jetzt noch!«
    »Dann wirst du es gleich nicht mehr sein. Denke daran, dass ich nichts vergessen habe. Du hast meine Freunde getötet, das kann ich nicht auf mir sitzenlassen. Ich würde allen anderen gegenüber unglaubwürdig werden. Das mußt du begreifen.«
    »Was heißt das im einzelnen?« Ich fragte es bewusst, obwohl ich die Antwort zu kennen glaubte.
    »Dass du hier sterben wirst!«
    ***
    Ein kurzer scharfer Schmerz war durch Sukos Kopf gezuckt, als sich das zweite Ich von seinem ersten löste. Das erste, sein Körper, blieb im Spiegel zurück, was sich gelöst hatte, war sein Astralleib, der allein durch die Gedanken des Inspektors angetrieben wurde. Es war seltsam, ungewöhnlich und nur durch das Vorhandensein einer fremden Macht zu erklären, dass es ihm gelang, sich durch Dimensionen zu bewegen, die seinem Auge sonst verschlossen blieben.
    Eine Welt für sich, die Suko als Geistkörper durchwanderte. Farben und Dunkelheit lösten sich ab. Er hörte sogar Geräusche, die ihn umfingen wie leichte Winde.
    Es war ein Flüstern und Raunen, geheimnisvoll und drängend. Er verstand keine Worte, aber er begriff schon, als was sie ihn ansahen, als einen Eindringling in eine fremde Sphäre, der in die geisterhaften Reiche eingedrungen war, die zwischen dem Diesseits und dem Jenseits lagen.
    Kein Pandämonium hatte ihn geschluckt, er trudelte als sein zweites Ich einfach durch die Schichten, die ebenfalls eine vierte Dimension bildeten.
    Die Welt hinter der normalen hielt ihn gefangen, und hier war alles anders.
    Dimensionen wurden aufgehoben. Es gab weder eine Länge, Breite, noch Höhe, einfach nur Geist, der sich mit anderen vermischte. In ihm kam sich Suko wie ein Fremdkörper vor.
    Zum Glück konnte er planen, handeln und denken. Und einen Plan hatte er sich ausgedacht. Es musste ihm kraft seiner Gedanken einfach gelingen, einen entsprechenden Weg zu finden, der ihn wegbrachte, hineindrückte in die Sphäre, in der sich der Geist des Buddha aufhielt, vorausgesetzt, er war nicht höhergewandert und konnte es noch schaffen, wieder zurückzukehren.
    Es war wie im normalen Leben. Von nichts kam nichts, und Suko musste etwas tun. Er musste auf sich aufmerksam machen, er musste versuchen, seinen Geist auf die Wanderschaft zu schicken, und er »schrie« seinen Wunsch hinaus.
    Er war kein Schrei, wie ihn die Menschen kannten, sondern ein lautloser, der in seinem Kopf entstand und als Nachricht hinein in die Dimension glitt.
    In Gedanken formulierte er den Namen des großen Religionsstifters, um dessen Hilfe zu erlangen.
    Kam er? Zeigte er sich? War sein Geist da und auch nur so weit entfernt, dass er den Ruf hören konnte?
    Sukos zweites Ich konnte es nur hoffen, und sein Astralleib trieb auch jetzt weiter durch die dimensionsartige Soße zwischen den Welten, wo ihn feinstoffliche Wesen umgaben, deren Existenz er zwar wahrnahm, sie aber nicht begriff.
    Er suchte nach Erklärungen, er wollte mehr wissen und kam nur zu dem Entschluss, dass er sich durch verschiedene Nebelzonen bewegte, wobei sie von einer unterschiedlichen Dicke waren.
    Mal leicht, mal schwer, mal durchsichtig, dann wieder sehr dicht, als wollten sie ihn festhalten.
    Suko gab nicht auf.
    Wohin er trieb und ob er überhaupt trieb, wobei er sich möglicherweise alles einbildete, konnte er ebenfalls nicht sagen. Die Welt war einfach zu fremd für ihn, sie hielt ihn gepackt, und sie würde ihn auch nicht mehr entlassen.
    Und so trieb er weiter, noch immer überzeugt davon, dass sich ihm der Geist des Buddhas zeigen und ihn auch hoffentlich verstehen würde.
    Es war sein erste und auch seine letzte Chance. Noch einmal wurde sie ihm nicht geboten. Aus diesem Grunde musste Suko es einfach packen.
    Sein zweites Ich sollte nicht

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