0678 - Der Zauberschädel
grundlos entstanden sein. Nur die Magie des Spiegels und zusammen mit den Kräften des unheimlichen Schädels konnten ihm den Weg öffnen.
Wenn er jetzt keinen Erfolg hatte, war alles verloren. Und daran wollte er nicht denken.
So trieb sein Astralleib weiter durch eine Sphäre ohne Grenzen. Es war eine der Stufen, die jeder Gläubige erreichen wollte, um dort so lange zu warten, bis er gereinigt war, damit er die nächst höhere Ebene erreichen konnte.
Suko wusste nicht, in welcher Ebene er sich befand. Er ging davon aus, dass ihn die erste nur verschluckt hatte und er sich bemühen musste, wenn er den Geist des Buddhas, der sicherlich die höchste erreicht hatte, anrufen wollte.
Keine Gestalten, keine Gesichter, keine Grenzen. Nichts war so wie in der normalen Welt.
Und Suko trieb weiter…
Er rief. So gut wie möglich schickte er seine Gedanken auf die Reise, damit sie versuchten, die nächsten Ebenen zu durchdringen und Buddhas Geist zu erreichen.
Er war mächtig, er war der größte, er musste ihm einfach helfen, wenn er so handelte, wie man auf der Welt von ihm sprach. Da konnte er einfach keinen Leidenden im Stich lassen. Er hatte dem Stab die Kraft eingehaucht, er würde sie ihm auch wieder zurückgeben können, denn durch die Schuld des Trägers war sie nicht verlorengegangen.
Erfolgte überhaupt eine Reaktion? Oder nahm Buddha ihn einfach nicht zur Kenntnis?
Es war furchtbar, mit diesem Zweifel zu leben, denn für Suko hing alles davon ab.
Wieder strahlte er seine Rufe aus. Er wollte endlich Kontakt bekommen, Buddha musste ihn einfach hören.
Er trieb weiter…
Immer tiefer hinein in die Welt ohne sichtbare Grenzen. Das geheimnisvolle Flüstern blieb, oder war es auch nur Einbildung? Suko konnte nicht sagen, was exakt stimmte oder was er sich nur vorstellte oder vorstellen wollte.
Seine Hoffnung war noch vorhanden, aber sie rann nach und nach immer mehr zusammen.
Sein zweites Ich gehörte einfach nicht in diese Welt. Er war ein Eindringling, und als diesen mussten ihn auch die anderen Wesen betrachten, die sich in dieser Welt aufhielten.
Also keine Möglichkeit mehr?
Verzweiflung überkam ihn. Obwohl sich nur sein Astralleib bewegte, besaß er die gleichen Gefühle wie das erste Ich. Er spürte Trauer, Hoffnung und…
Da war die Stimme.
Ein fernes Klingen und gleichzeitig eine Frage, die Suko sogar verstehen konnte.
»Du hast mich gerufen?«
Buddha, das musste der Geist des Buddhas sein, und Suko spürte plötzlich eine Erleichterung wie noch nie zuvor. Es war wie ein Strom, der ihn traf, nur mit dem einen Unterschied, dass dieser Strom für ihn nicht sichtbar, sondern fühlbar war. »Buddha…«
Er kam sich vor, als hätte er den Namen geschrien. Tatsächlich war es nicht mehr als ein Gedankenblitz oder Gedankenschrei.
Dann veränderte sich die Umgebung. War es Licht, war es reine Energie, die so grell strahlte, Suko konnte keine Antwort geben. Er hörte nur wieder die Frage.
»Was hast du mir zu sagen?«
Und Suko »erzählte« ihm alles…
***
Die Worte hatten mich erwischt wie eine eisige Dusche. Dabei hätte ich es wissen müssen, denn dieser alte Voodoo-Priester war so in seine eigenen Pläne und in seine eigene Magie verstrickt, dass er einfach nicht anders konnte.
Er wollte mich töten, um seine verendeten Vögel zu rächen. Und er würde auch Suko vernichten, wenn dieser zurückkehrte, dann gab es keine Zeugen, die über seine Welt berichten konnten.
Er hatte die letzten Worte mit einer für mich grausamen Selbstverständlichkeit ausgesprochen, und ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte.
Vielleicht an sein Gewissen oder seine Ehre appellieren? Hatte das überhaupt Sinn? War dieser Mensch nicht so verbohrt, wie es nur Fanatiker sein konnten?
Er wartete auf meine Reaktion. Als diese nicht erfolgte, lächelte er breit.
»Hat es dir die Sprache verschlagen, dass du gleich sterben wirst, Sinclair?«
»Das wohl nicht. Es ist nur die Enttäuschung darüber, dass du deine Versprechen nicht einhalten willst.«
»Versprechen?« höhnte er.
»Ja, wir hatten abgemacht, dass ich zurückbleibe, während Suko versucht, mit dem Geist des großen Buddhas Kontakt aufzunehmen.«
»Das glaube ich euch nicht!« stieß er hervor. »Nein, das kann ich nicht glauben.. Kein Mensch ist in der Lage, Kontakt mit dem großen Geist aufzunehmen. Er wird sich weigern, mit Verrätern zu kommunizieren. Und ihr seid Verräter.«
»Wir haben es eingehalten!«
»Du hast die Vögel
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