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0678 - Der Zauberschädel

0678 - Der Zauberschädel

Titel: 0678 - Der Zauberschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getötet!«
    »Haben sie sich nicht auch an Menschen vergriffen? Ich glaube, das sollte man auch von dieser Seite her betrachten.«
    »Wer meine Vögel vernichtet, nimmt dem Felsen die Kraft. Er war und ist ihr Hort. Je mehr von ihnen sterben, um so weniger wird die Macht des Felsens. Deshalb müssen sie leben, denn sie garantieren auch die Existenz des Felsens. Ich habe lange nach diesem Ort gesucht und lasse ihn mir nicht mehr nehmen.«
    »Das kann ich verstehen, Duvalier. Wir werden auch wieder verschwinden, wenn Suko zurückgekehrt ist. Dann kannst du in deinem Reich bleiben.«
    »Das werde ich sowieso. Aber dein Frevel verlangt nach Tod, John Sinclair.«
    »Wenn du es so siehst«, flüsterte ich, »bist du um keinen Deut besser als ein Dämon.«
    »Findest du?«
    »Ja, so ist es. Und du wirst dir all das zerstören, was du dir aufgebaut hast.«
    Ein teuflisch anmutendes Lächeln umzuckte die breiten Lippen. Möglicherweise kam es mir auch nur so vor, aber den Beweis bekam ich, noch während er lächelte.
    Unter meinem Kinn bewegten sich die Messer…
    Sie schwangen hoch, und ich konnte hören, wie sie über meine Barthaare kratzten, als wollten sie mich rasieren. Nur konnte ich auf eine derartige Rasur gut und gerne verzichten. Die Gänsehaut rann über meinen gesamten Körper. Bewegten sich die Klingen nur um wenige Millimeter vor, schnitten sie in meine Haut.
    Ich starrte regungslos. Sie tanzten vor meinem Gesicht und hatten die Augenhöhe erreicht.
    »Ich kann sie dir aus den Höhlen schälen lassen, deine verdammten Augen, Sinclair. Ich kann alles mit dir anstellen, ich kann dich foltern, ich kann dich vor meinen Füßen verbluten lassen, denn ich besitze diese gewaltige Macht.«
    »Dann tu es!«
    »Natürlich, Sinclair, keine Sorge. Du wirst diesen Felsen nicht lebend verlassen, aber ich habe mich entschlossen, dich nicht in dieser Höhle sterben zu lassen. Ich möchte, dass du sie verlässt. Du sollst im Freien und auf dem Felsen dein Leben verlieren, denn dort haben meine Vögel Platz genug, um dich zu zerhacken!«
    Verdammt, das traf mich hart. Mein Magen presste sich zu einer kleinen Kugel zusammen, bevor sie in Bewegung geriet und dem Hals entgegenstieg. Ich würde keine Chance bekommen, denn meine Waffen lagen unerreichbar für mich am Boden.
    Duvalier ging einen Schritt nach rechts, so hatte er mir den nötigen Platz schaffen können. »Du kannst jetzt gehen, Sinclair. Laufe immer geradeaus, weiche niemals vom Weg ab und verlasse diesen großen Schädel. Davor bleibst du stehen.«
    »Sicher!« flüsterte ich und schielte auf die drei Messer. Wären sie nicht gewesen, sähe es anders aus. Aber sie würden schneller sein als ich und meine Augen hineinfahren.
    Gnadenlos und gewaltig!
    Deshalb ging ich weiter. Vorbei an Duvalier und seinen fliegenden Killern. In meinem Gesicht regte sich kein Muskel. Äußerlich war ich dermaßen beherrscht, wie man beherrschter nicht mehr sein konnte. In meinem Innern aber kochte es.
    Hautnah schwebte auf meinem Weg zu dem neuen Ziel der Tod vor meinem Gesicht. Er zitterte, er besaß drei höllisch scharfe Federn, die in meine Haut schneiden würden wie Messer in weiche Butter.
    Nichts konnte und würde sie aufhalten.
    Etwas lag wie ein schweres Gewicht auf mir und drückte mich nach unten. Es war nicht sichtbar, es war einfach nur der Druck der Angst und Furcht, die mich so vernichtend umschwebte. Obwohl ich steifbeinig daherging, zitterten mir die Knie. Der Schweiß brach mir aus, was nicht allein an meiner warmen Kleidung lag. Ich bewegte die Augenwimpern, weil mir der salzige Schweiß hineingeronnen war. Ich schmeckte ihn auf den Lippen, und der Gaumen zog sich zusammen, als wäre er mit einer Säure ausgespült worden.
    Die Angst bohrte in meinem Magen. Sie würde auch nicht mehr weichen und mich die Galgenfrist über, die mir noch blieb, begleiten. Ich durchquerte auch den anderen Raum der Schädelhöhle. Seine Einrichtung unterschied sich von dem des hinteren, aber ich nahm nicht einmal auf, woraus sie bestand.
    Dafür schaute ich geradeaus und erkannte vor mir den Ausgang des Schädels.
    Das Tor zum Felsen, die Tür zur Freiheit?
    Ein irrer Gedanke und eigentlich nicht nachvollziehbar. Eine verrückte Tatsache eben, die mir auch den Schweiß auf die Handflächen trieb. Ich war ins Freie getreten, und mich umgab eine dumpfe, feuchte, schwüle Luft wie ein Vorhang.
    Der Klimawechsel war enorm. Aus dem eiskalten London hinein in eine tropische Welt des Dschungels,

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