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0678 - Der Zauberschädel

0678 - Der Zauberschädel

Titel: 0678 - Der Zauberschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der auch hier oben auf der Felsplatte wuchs, aber nicht so dicht war, als dass er mir den Blick auf die Monstervögel hätte nehmen können, die ihre perverse Größe erreicht hatten und vor mir einen Halbkreis bildeten.
    Sie hockten dort und lauerten.
    Aus ihren bewegungslosen Augen starrten sie mich an. Ihre Schnäbel waren auf mich gerichtet wie Lanzenspitzen. Ohne es eigentlich zu wollen, ging ich langsamer, was dem hinter mir herschreitenden Mann nicht passte, denn er stieß gegen meinen, Rücken.
    »Los, weiter!«
    »Wie weit?«
    »Bis ich es sage.«
    Nach vier Schritten durfte ich stehenbleiben. Duvalier und seine beiden Vögel passierten mich an der rechten Seite. Die gewaltigen, schwarzen Körper hüpften über den Boden. Es sah beinahe schon komisch aus, denn sie bekamen Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht. Da passten die Proportionen wohl nicht zusammen.
    Der Dschungel schwieg. Er wuchs hier oben nicht so hoch, wie auf dem normalen Untergrund. Doch aus der Tiefe stiegen die Feuchtigkeit, die Wärme und auch der leichte Dunst hoch, wobei sich alles in die Pflanzen hineinklammerte.
    Längst hatten mich leichte Kopfschmerzen übermannt, die ich jedoch ignorierte. Für mich war es wichtig, die Vögel unter Kontrolle zu halten und besonders die Messer, die vor meinen Augen schwebten und nur darauf warteten, Wunden schlagen zu können.
    War die Lage aussichtslos?
    Im Moment jedenfalls sah ich keine Möglichkeit, dem Verderben zu entwischen.
    Derselben Meinung war auch Duvalier. Der Voodoo-Priester zeigte seine Freude. Sie spielte sich als irrer Glanz in seinen dunklen Augen wider.
    »Sterben wirst du hier!« versprach er mir flüsternd. »Hier und nicht woanders.«
    »Und du denkst nicht mehr an unsere Vereinbarung?«
    »Nein, Sinclair, den die betraf einzig und allein deinen Freund und nicht dich!«
    »Wir haben sie gemeinsam…«
    »Nein, verdammt! Hier geschieht, was ich will!«
    Er war wütend. Ich hatte ihn aus seiner Reserve gelockt, und das kam mir sehr gelegen.
    Noch tat ich nichts, ich schielte aber auf die verdammten Messer, die nicht mehr so stark in Augenhöhe schwebten, sondern dicht vor der Stirn. Für mich günstiger.
    »Na gut«, sagte ich mit tonloser Stimme, denn Duvalier sollte hören, dass ich aufgegeben hatte. »Wenn es dann so ist, muss ich mich eben in mein Schicksal ergeben.«
    »Das meine ich auch, Sinclair. Du darfst es nicht einmal zu persönlich nehmen, aber ich muss meine Welt hier behalten. Ein jeder, der noch kommt, wird sich an die Regel halten müssen, die du verletzt…« Er fluchte plötzlich, denn er hatte meine gedankenschnelle Bewegung mitbekommen.
    Ich hatte mich blitzartig in die Knie fallen lassen und gleichzeitig nach der Waffe gegriffen.
    Jetzt gab es nur eine Chance.
    Den Kampf!
    ***
    Sein Fluch erstickte in einem Gurgeln, während meine rechte Hand den Griff so hart umklammerte, als wollte sie ihn zerbrechen. Ich musste so handeln, weil diese Waffe unter der Kontrolle des Mannes stand und durch seine rein geistigen Kräfte bewegt werden konnte.
    Es war die Sekunde der Entscheidung, und Duvalier setzte seine Kräfte ein.
    Ich bekam den harten Ruck bis in meine Schulter mit, als sich mein Arm bewegte, ohne dass ich selbst etwas dazu beigetragen hätte. Mein Gegner versuchte es mit allen Mitteln, und er hatte sich auf eine ungewöhnliche Art und Weise verändert, denn die Augen in seinem dunklen Gesicht sahen jetzt aus wie ovale Metallspitzen. Die Pupillen waren völlig hinter dem Metallglanz verschwunden, und der Mund bildete eine schiefe, verzerrte Öffnung.
    Noch hatte er den verdammten Mordvögeln keinen Befehl erteilt. Der Kampf fand ausschließlich zwischen ihm und mir statt und wurde zu einem hohen Prozentsatz auf geistiger Ebene geführt.
    Er ließ mich nicht aus dem Blick. Die Kraftströme verstärkten sich. Ich war in die Knie gesunken und hielt den rechten Arm noch ausgestreckt, den Blick auf die verfluchte Waffe gerichtet, deren drei Federmesser bläulich schimmerten und nach meinem Blut zu lechzen schienen.
    Ich hielt mich tapfer, musste jedoch einsehen, dass es nur mehr eine Frage der Zeit war, bis mein Arm einknickte und sich die Messer gefährlich dem Gesicht näherten.
    Der Kampf strengte mich an. Nie hätte ich gedacht, dass ein Mensch derartig schwitzen kann. Was da an Schweiß aus meinen Poren strömte, passte in einen Eimer hinein. Und die Kraft von oben drückte wie eine tonnenschwere Last gegen meinen Arm.
    In der Haltung konnte ich nicht länger

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