Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0678 - Zeus Anno 3460

Titel: 0678 - Zeus Anno 3460 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
der Vorderseite ragten einige warzenförmige Erhebungen aus dem Körper. Bull vermutete, daß es sich um Sensoren und andere Instrumente handelte.
    Fontain blieb stehen.
    „Ich wurde geschaffen, um die Interessen meines Besitzers zu vertreten", sagte er mit einer angenehm klingenden Stimme.
    Bull war nicht sicher, ob der Körper aus Metall, Kunststoff oder organischen Substanzen bestand. Er nahm sich vor, Fontain bei passender Gelegenheit zu berühren, um mehr über den Stoff herauszufinden.
    „Sie würden mich als Cyborg bezeichnen", fuhr Fontain fort und stillte auf diese Weise Bulls Neugier.
    „Sie können sich darauf verlassen, daß ich jeder Situation gewachsen bin. Ich kann genauso schnell denken wie jeder von Ihnen. Abgesehen davon verfüge ich noch über einige zusätzliche Eigenschaften, die ich bei passender Gelegenheit einsetzen werde.
    Ich möchte Sie gleich warnen: Ich bin ebenso unangreifbar wie Zeus."
    „Zeus ist eine Sagengestalt", antwortete Bully. „Er existiert niemals wirklich. Man führt uns hier ein Schauspiel vor. Wer steckt hinter dieser Maskerade, Fontain?"
    „Ihre Naivität ist bedrückend", meinte Fontain. „Sie sollten nur Fragen stellen, die einen Sinn ergeben."
    Dieser Vorwurf war im Grunde genommen nur ein Ausweichmanöver, überlegte Bull. Der Cyborg durfte offenbar keine Einzelheiten verraten. Zeus wollte der Geheimnisvolle bleiben, als der er sich vorgestellt hatte. War das Spaß am Versteckspiel oder ein Hinweis auf Schwächen, die unerkannt bleiben sollten?
    „Wie soll es nun weitergehen?" erkundigte sich Gucky.
    „Wir werden diese Welt wieder verlassen."
    „Nein!" widersprach Fontain. „Zeus hat Ihnen bereits gesagt, daß dies nicht möglich sein wird. Sie werden in Zukunft als Gesellschafter und Spielgefährten des Mächtigen arbeiten.
    Sie brauchen keine Furcht wegen der Mucierer zu haben. Zeus hat sie angewiesen, Sie nicht mehr anzugreifen."
    „Die Mucierer sind die Eingeborenen, die wir als Feuerflieger bezeichnen", vermutete Bull.
    „Ja", bestätigte Fontain. „Früher übten sie die Rolle aus, die jetzt für Sie vorgesehen ist. Aber auf die Dauer langweilten sie meinen Herrn."
    Bull war ratlos. Der als Zeus verkleidete Unbekannte hatte ihnen mehrere Proben seiner Macht gegeben. Besaßen sie gegen ihn überhaupt eine Chance?
    „Was hältst du davon? fragte Bull den Mausbiber in Englisch.
    „Sollen wir zum Schein auf alles eingehen oder versuchen, unserem feinen Freund sofort die Zähne zeigen?"
    „Ich habe bereits versucht, Fontain ein bißchen telekinetisch zu behandeln", berichtete Gucky. „Er zeigte jedoch überhaupt keine Wirkung. Ich befürchte, daß er gegen parapsychische Kräfte immun ist."
    „Yes, indeed!" rief der Cyborg.
    „Es ist albern", fuhr Fontain in englischer Sprache fort. „Sie hätten sich denken können, daß Sie damit nicht durchkommen.
    Ich werde über jeden Ihrer Schritte unterrichtet sein und sofort meinen Herrn unterrichten, wenn ich einen Grund dafür sehe."
    „Wir kehren jetzt besser ins Schiff zurück", sagte Bull. Er wandte sich an den Cyborg und fragte mit grimmiger Ironie: „Sofern Sie keine Einwändehaben."
    „Natürlich nicht", sagte Fontain. „Solange ich keine Befehle erhalte, habe ich nicht die Absicht, Sie in Ihren Handlungen zu stören. Das bezieht sich natürlich nicht auf Fluchtversuche. In einem solchen Fall würde ich sofort eingreifen."
    „Sie werden uns vermutlich begleiten?" erkundigte sich Bull.
    „Ja", sagte Fontain. „Von nun an werde ich immer in Ihrer Nähe sein."
     
     
    6. Der Posbi
     
    Reginald Bull betrat die Zentrale und ließ seine Blicke über die nur zum Teil besetzten Sitze vor den Kontrollen gleiten.
    Eine Gruppe von sechs Männern und vier Posbis war mit Reparaturarbeiten in der Zentrale beschäftigt. Zu Bulls Erleichterung hatte Fontain keine Einwände gegen den Fortgang dieser Arbeiten erhoben.
    Derr Cyborg befand sich draußen im Hauptkorridor neben einer Nische, die er offenbar zu seinem Lieblingsplatz erkoren hatte.
    „Wo ist Goshmo-Khan?" fragte Bull einen der Navigatoren an den Kontrollen. „Seit unserer Rückkehr ins Schiff habe ich ihn nur einmal gesehen."
    „Er hat sich mit einem Posbi in die Arbeitsräume zurückgezogen und befohlen, daß ihn niemand stören darf."
    Bull schüttelte den Kopf. Er trat vor einen der großen Bildschirme. Die wieder intakte Fernortung lieferte ein gutes Bild der zerstörten Muciererburg. Die Mucierer hatten mit den Aufbauarbeiten begonnen.

Weitere Kostenlose Bücher