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0678 - Zeus Anno 3460

Titel: 0678 - Zeus Anno 3460 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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riesige Blechtafeln wurden zu grotesken Formen verdreht. Wir kommen nur langsam voran.
    Inzwischen kehrt Ordnung an Bord zurück, die Notmaßnahmen funktionieren. Löschroboter rasen auf Energiefeldern vorbei.
    Posbis sind praktisch überall. Die Lichtbogen der Schweißbrenner tanzen über die Wunden der Schiffshülle. Das alles muß schon unmittelbar nach dem Aufprall in Gang gekommen sein, als ich wie in Trance in unserer Kammerlag.
    Vor mir entsteht ein Flimmern, dann wird Gucky sichtbar, er hat Reginald Bull bei sich. Der Terraner hat das Kinn trotzig vorgeschoben und blickt sich um, als wären all die zerstörten Teile seine persönlichen Gegner. Er hat einen Thermostrahler in der Hand, um überall und jederzeit Verletzte aus den Trümmern schneiden zu können.
    „Wer ist Filz?" schreit er.
    Ich mache einen Finger, damit er sieht, wo ich bin.
    „In Ordnung", sagt er grimmig. „Du führst die Matten-Willys in die Zentrale und versuchst, das Steuerplasma zu retten. Ein paar Tanks sind leckgeschlagen, so daß das Plasma ausläuft. Beeile dich, bevor es erstickt."
    „Wir sind gerade unterwegs", sagte ich. Meine Stimme schwankt, aber Bull ist jetzt kaum in der Stimmung, um darauf zu achten.
    „Wo ist euer Betreuer, dieser Cardok?" fragt Gucky.
    „Tot!" antworten wir im Chor.
    Da ist sein Bild vor mir, ganz lebendig - ich bin in diesem Augenblick in meinem Zimmer des fast niedergebrannten Hotels und sehe Cardok an der Tür stehenbleiben. Er dreht sich zu mir um und lacht verschmitzt.
    „Ich würde mein Zimmer in der nächsten Stunde nicht verlassen, Filz."
    Seine Stimme klingt wie zehn mächtige Orgeln und das Licht, das vom raucherfüllten Flur hereindringt, hat alle Farben des Spektrums.
    „Ich könnte fliegen", sage ich. Halb im Scherz mache ich ein paar Pseudoschwingen und bewege sie auf und ab.
    Er schließt die Tür, und seine Schritte verklingen draußen auf dem Korridor. Ich warte, bis es still geworden ist, dann öffne ich die Tür. Der Rauch stört mich nicht, auch die Hitze macht mir wenig aus. Der Gang liegt verlassen vor mir.
    Die Wand im Hintergrund ist verschwunden ...
    Die durch eine Explosion entstandene Öffnung erleichtert mir und den anderen das Eindringen in die Zentrale. Ich sehe ziellos herumirrende Männer. Wissenschaftler sind damit beschäftigt, batteriegetriebene Wärmestrahler aufzustellen, um das Steuerplasma zu retten. Ohne dieses Plasma wird die BOX-7149 nie wieder fliegen können.
    Auf einem Podest sehe ich Goshmo-Khan stehen und Befehle brüllen. Er ist der wissenschaftliche Leiter der fehlgeschlagenen Expedition.
    Mir wird bewußt, daß mein Schicksal eng mit dem dieser Menschen verbunden ist, denn an eine Rückkehr zur Hundertsonnenwelt ist im Augenblick nicht zu denken.
    Goshmo-Khan springt vom Podest und stürmt uns entgegen.
    „Schnell!" schreit er. „Das Plasma verfärbt sich bereits."
    Die anderen Matten-Willys und ich verteilen uns rund um die aufgeplatzten Stahltanks. Das Plasma liegt wie ein toter Fladen am Boden.
    Ich nehme telepathischen Kontakt zu meinen Artgenossen auf.
    „Macht euch so flach wie möglich. Wir müssen mit unseren Körpern eine Schicht über das Plasma ziehen und es hermetisch von der Außenwelt abschließen. Dann versuchen wir, es langsam in die Tanks zurückzudrängen."
    Ich lasse mich auseinanderfließen, bis ich nicht mehr höher als ein paar Millimeter bin. Wie ein Tuch breite ich mich über dem Steuerplasma aus. Dabei strahle ich beruhigende Impulse aus.
    Es ist jetzt wichtig, daß das Plasma nicht in Panik gerät.
    Bei einem Kollektivlebewesen ist das identisch mit dem sicheren Ende.
    Inzwischen ruft Goshmo-Khan Männer mit Schweißaggregaten herbei. Sobald es uns gelungen ist, das Plasma in seine Tanks zurückzutreiben, müssen sie die Lecks verschweißen.
    Gucky und Bull materialisieren in der Zentrale.
    „Wir werden trotz aller Schwierigkeiten an Bord ein Kommando bilden und ausschleusen", kündigt er an. „Es ist wichtig, daß wir schnell herausfinden, wo wir gelandet sind. Ärger mit Fremdintelligenzen können wir jetzt nicht brauchen."
    Jemand lacht.
    Es ist ein Donnergetöse.
    Es kommt von draußen - von außerhalb des Schiffes.
    Die Bewegungen der Männer ersterben.
    „Was war das?" bringt Goshmo-Khan schließlich hervor. „Ein Bergrutsch ?"
    „Unser Absturz kann Veränderungen in der Landschaft ausgelöst haben", versucht Bull zu erklären. „Die Natur reagiert oft seltsam. Denkt an die singenden Winde oder ähnliche

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