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068 - Der Vampir und die Taenzerin

068 - Der Vampir und die Taenzerin

Titel: 068 - Der Vampir und die Taenzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marilyn Ross
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wundervoll!“
    „Ich weiß!“ pflichtete er ihr bei. „Ich komme jeden Morgen hierher!“
    Überrascht hielt sie im Abfrottieren inne. „Ich wußte gar nicht, daß Sie ein so begeisterter Schwimmer sind.“
    Er lächelte bitter. „Glauben Sie, ich hocke den ganzen Tag nur über dem Klavier?“ Schnell änderte er das Thema. „Das ideale Wetter für die Uraufführung, finden Sie nicht?“
    „Mhm“, meinte sie. „Sind Sie auch so nervös wie ich?“
    „Was glauben Sie! Wenn sogar Clive Barnes extra von New York kommt, um Roxanna zu besprechen. Und andere bekannte Kritiker aus Boston und Bangor. Ich hoffe, sie lassen wenigstens ein paar gute Haare an unserem Stück.“
    „Oh, das wird ihnen bestimmt gefallen“, meinte Diana überzeugt. „Die Frage ist, wie sie unsere Aufführung beurteilen.“
    Stefan setzte sich zu ihr aufs Strandtuch. „Damit werden sie sie eher zufrieden sein. Ich bin überzeugt, Barnes wird von Ihnen eingenommen sein!“
    „Das fällt unter die Überschrift Schmeichelei“, sagte sie lächelnd.
    „Nein, ich meine es wirklich“, versicherte er ihr. „Ich hielt Mavis für gut. Aber Sie geben der Rolle mehr Ausdruck. Und Ihr Tanz zeigt soviel Lebenslust, wie sie nie hineinzulegen vermochte. Ist das nicht sehr schwierig mit einem Partner wie Peter – in seiner gegenwärtigen Verfassung?“
    „Er ist leider nicht in besonders guter Form“, mußte sie ihm beipflichten. „Aber unter den Umständen ist es wohl nicht erstaunlich.“
    Stefan blickte aufs Meer hinaus. Ein Schatten lag auf seinem Gesicht. „Manchmal hatte ich während der Proben das unheimliche Gefühl, Mavis beobachte uns mit einem spöttischen Lächeln.“ Er schluckte. „Ihre Gegenwart ist noch so lebendig in der Kapelle.“
    Diana zog die Brauen zusammen. „Wie merkwürdig, daß Sie ebenfalls so empfinden. Auch ich bilde mir nämlich ein, Mavis lasse keinen Blick von mir, während ich ihre Rolle tanze.“
    „Ihr Fluch scheint über der ganzen Truppe zu lasten“, sagte Stefan leise. „Ich bin gespannt, ob die Kritiker etwas davon bemerken.“
    „Ich hoffe nicht“, meinte Diana. „Aber ich denke, sie werden sich der seltsamen Atmosphäre, die über ganz Collinwood liegt, nicht völlig entziehen können.“
    „Wissen Sie überhaupt, daß fast alle in der Truppe von einem Mord sprechen?“
    „Aber warum denn?“
    „Mavis war nicht der Selbstmordtyp. Die meisten verdächtigen Peter. Alex hat sogar mich schon des Mordes bezichtigt.“
    „Alex ist ein Flegel und ein Idiot“, sagte Diana verärgert.
    Der Komponist zuckte mit den Schultern. „Er hat nichts anderes im Sinn, als ihren Tod zu rächen, auch wenn sie sich selbst das Leben genommen haben sollte. Er kommt sich betrogen vor, und dafür soll jemand bezahlen.“
    „Es ist schlimm genug, Peter zu beschuldigen, aber warum Sie?“
    Stefan blickte grimmig. „Das ist gar nicht so weit hergeholt! Ich habe Ihnen zum Beispiel gerade gestanden, daß ich Sie in der Titelrolle vorziehe. Und so wie Mavis sich benahm, war eine Auseinandersetzung zwischen Peter und Alex unausbleiblich. Beide hätten sie das Ensemble verlassen, und uns wäre nichts übriggeblieben, als das Stück aufzugeben.“ Er blickte sie durchdringend an. „Außerdem hat er recht, ich haßte Mavis wirklich! Sie ähnelte zwar rein äußerlich meiner Mutter, aber sie hatte keinen Charakter, keine moralischen Hemmungen. Sie war eine Schande für unseren guten Namen!“
    Seine Heftigkeit erschreckte sie. Sie sah ihn an, dann sagte sie fest: „Sie mögen Mavis vielleicht verachtet haben, getötet aber sicher nicht.“
    Die Bitterkeit verließ seine Züge. „Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen. Die Tatsache bleibt jedoch, daß Alex sicher einige Kollegen von seiner Meinung überzeugt hat. Jeder von uns kann theoretisch der Mörder sein. Warum nicht Alex selbst? Vielleicht wollte Mavis nichts mehr von ihm wissen?“
    „Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe sie noch am Abend zuvor recht einträchtig beieinander gesehen. Auch Eleanor können Sie ausschließen, sie lag zu der Zeit im Krankenhaus.“
    „Haben Sie schon daran gedacht, daß Mary eine der Hauptverdächtigen ist? Sie fand die Leiche als erste.“
    Ungläubig blinzelte Diana ihn an. „Das meinen Sie doch nicht im Ernst! Warum sollte sie Mavis umbringen, vorausgesetzt, sie hätte die Kraft dazu.“
    „Die Kraft der Besessenheit ist nicht zu messen, auch nicht, in einem zerbrechlichen Körper“, dozierte der Komponist. „Und das

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