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068 - Der Vampir und die Taenzerin

068 - Der Vampir und die Taenzerin

Titel: 068 - Der Vampir und die Taenzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marilyn Ross
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Schlafraum hielt er an.
    „Ich werde allein hineingehen“, erklärte sie und griff nach der Kerze. Er entzog sie ihr jedoch. Stirnrunzelnd blickte sie ihn an, erkannte aber den Grund sofort, als die Tür aufging und sie die vielen Kerzen in silbernen Leuchtern sah, die am Kopf – und Fußende des Sarges flackerten.
    Scheu ergriff sie in diesem düsteren Raum des lebenden Todes. Auf Zehenspitzen trippelte sie zu dem offenen Sarg und sah Barnabas darin ruhen. Er wirkte friedlich, als ob er nur schliefe. Seine Hände lagen jedoch gefaltet auf der Brust.
    Ganz plötzlich wurde sie sich der klammen Kälte dieses gespenstischen Raumes bewußt. Die flackernden Kerzen warfen ihr trügerisches Licht auf Barnabas’ Gesicht und schienen es zu beleben. Aber sie wußte, daß es noch Stunden dauern würde, ehe er aufwachte.
    Sanft steckte sie den Zettel zwischen seine eisigen Finger. Ihr Herz pochte heftig, und sie hatte nur den einen Wunsch, dieses grauenerregende Gefängnis, das den Mann, den sie liebte festhielt, hinter sich zu lassen.
    Hastig verließ sie den Raum und dankte Hare, der vor der Tür auf sie wartete, mit einem Kopfnicken.
     

     

Zurück auf Collinwood blieb ihr nur noch eine halbe Stunde, sich auszuruhen. Die kalte Dusche, die sie danach nahm, erfrischte sie jedoch einigermaßen. Als sie die Treppe herunterkam, hörte sie, wie Roger Elizabeth erklärte, daß Haig hiergewesen war und ihren Vetter verdächtigte, ein drittes Grab aufgebrochen zu haben.
    „Aber Barnabas hat bestimmt nichts damit zu tun.“ Sagte Elizabeth unglücklich.
    Roger machte ein finsteres Gesicht. „Jedenfalls mußte ich meine ganzen Überredungskünste einsetzen, ehe er sich bereiterklärte, noch ein paar Tage zu warten, bevor er Schritte gegen unseren lieben Vetter unternimmt. Du mußt Barnabas dazu bringen, daß er Collinwood sofort verläßt!“
    Als die beiden Diana bemerkten, verstummten sie. Das Mädchen wußte nun, daß ihre Vorsicht nicht übertrieben gewesen war.
    Die zweite Vorstellung war genausogut besucht wie die erste. Aber es fehlten ihr die Aufregung und der Glanz der Uraufführung. Die Tänzer gaben auch diesmal ihr Bestes. Selbst Peter Norrad war fast in seiner alten Form, so seltsam er sich auch sonst benahm.
    Während der Pause besuchte Alex Carter Diana in ihrer Umkleidekabine. Hätte sie gewußt, daß er es war, sie hätte die Tür sicher nicht geöffnet. So aber kam er in seiner üblichen arroganten Art hereingeschritten.
    Sie blieb bei der offenen Tür stehen und sagte: „Ich bin in Eile, ich muß mich noch für den zweiten Akt zurechtmachen.“
    „Ich wollte nur wissen, warum Sie mir in letzter Zeit aus dem Weg gehen.“
    „Das tue ich nicht!“ antwortete sie kurz.
    „Sie sind jedenfalls seit zehn Tagen recht unfreundlich zu mir“, beharrte er. „Ich dachte mir einmal, wir könnten gute Freunde werden. Ich habe Sie Mavis immer vorgezogen.“
    Sie ärgerte sich darüber. „Das können Sie leicht behaupten, nun da sie tot ist.“
    Carters Gesicht lief rot an. „Sie sind genau wie die anderen“, brüllte er. „Sie geben mir die Schuld für das, was passiert ist.“
    „Zumindest haben Sie dazu beigetragen!“
    Er starrte sie wütend an. „Und deshalb zeigen Sie mir die kalte Schulter?“
    „Ich habe keine Zeit, mich mit Ihnen herumzustreifen. Bitte verlassen Sie den Raum!“
    „Ich sehe, daß meine Gegenwart unerwünscht ist“, sagte er mit einem bösen Lächeln.
    Sie schloß die Tür hinter ihm und merkte, daß sie zitterte. Hastig machte sie sich für den zweiten Akt fertig. In ihrer Szene mit Alex stellte sie fest, daß er sehr unsicher tanzte. Er wirkte plump, wo er grazil sein sollte, und düster und stockend, wo er beschwingt sein mußte. Natürlich erleichterte das ihre Rolle keineswegs. Trotzdem war die Aufführung als großes Ganzes gut, und sie ernteten stürmischen Applaus.
     

     
    Nach der Vorstellung kam Mary Wentworth hinter die Bühne und lud Diana ein, mit ihr zurückzufahren. Roger hatte veranlaßt, daß Matt Morgan sie jeden Abend abholte. Diana nahm dankbar an. Barnabas würde sie ja heute nicht treffen. Und nach dem gestrigen Erlebnis hatte sie absolut kein Verlangen danach, länger als unbedingt nötig in der Kapelle zu bleiben.
    Erst als sie im Auto saßen, lenkte die alte Dame das Gespräch auf den zweiten Akt. „Etwas stimmte heute abend nicht“, sagte sie. „Ihr Solo war gut, nicht jedoch Ihr Tanz mit Alex.“
    „Er gibt sich keine Mühe mehr. Wahrscheinlich ist er

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