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0680 - Strafplanet der Eroberer

Titel: 0680 - Strafplanet der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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was ist das?" rief Esto, der hinter mir zurückgeblieben war.
    Ich drehte mich unwillig nach ihm um, weil ich es als sinnlos ansah, die Schränke zu untersuchen. Mich drängte es mit aller Macht nach oben. Wahrscheinlich hatten die Überschweren die Suche auf uns mittlerweile aufgegeben. Unsere einzige Chance hatten wir nach wie vor in den Bergen, wo das havarierte Beiboot der Überschweren lag. Sie war gering. Darüber war ich mir klar.
    Wir wußten ja noch nicht einmal, ob Anton den Gyro tatsächlich geliefert hatte. Die ungeladene Waffe in der Hand des Toten ließ uns befürchten, daß er uns betrogen hatte. Dennoch war eine minimale Chance immer noch besser als überhaupt keine. Esto Conschex hielt einen dünnen Stab in der Hand. Ich dachte zunächst an ein Zeichengerät. Er richtete es grinsend auf mich.
    „Was meinen Sie, Goarn, ist das eine Waffe?"
    Ich zog unwillkürlich meinen Bauch ein.
    „Falls es eine sein sollte, ist es wohl besser, wenn Sie nicht gerade auf mich zielen", sagte ich unruhig.
    Er nickte, bog den Arm zur Seite und drückte eine Feder am hinteren Ende des Stabes. Eine blaßblaue Energienadel zuckte aus der Spitze, traf einen der Zeichentische und verwandelte ihn in Asche. Mir wurde übel. Um ein Haar hätte Esto Conschex mich erschossen.
    „Mein Gott", murmelte er betroffen.
    Ich überwand meinen Schrecken schneller als er.
    „Das gibt uns immerhin noch eine Chance gegen die Bestien in den Höhlen", stellte ich fest. Meine Stimme bebte, und meine Zunge war staubtrocken.
    Esto Conschex hielt die Strahlenwaffe mit zwei Fingern, sorgfältig darauf bedacht, die Spitze nicht erneut auf mich zu richten und die Feder nicht zu berühren.
    „Teufel auch", sagte er brummig. „So etwas bewahrt man doch nicht einfach so im Schrank auf."
    „Nichts, was auch nur im entferntesten an eine Waffe erinnert, richtet man auf einen Menschen", erklärte ich.
    Meine Stimme klang schon etwas fester. „Auch nicht zum Scherz."
    „Das sage ich doch die ganze Zeit", erwiderte er unsicher grinsend. „Hoffentlich haben Sie es nun endlich kapiert."
    „Sie sind unverbesserlich, Esto."
    „Gehen wir weiter", schlug er vor. Er blickte sich nachdenklich um. „Nein. Wir sollten noch bleiben. Ich will alle Schränke durchsuchen."
    „Okay. Ich bin einverstanden."
    Wir verschenkten nur Zeit. Die anderen Schränke waren leer.
    Enttäuscht begannen wir, nach einem Weg nach oben zu suchen.
    Watsteyn - 19. April 3460 Ronald Tekener nutzte die Mittagszeit, als die Überschweren vor der Kuppel an der Zaunschleuse saßen und in der Sonne dösten. Er erhob sich und verließ den Kreis der etwa fünfzig Männer und Frauen, der sich in den letzten Tagen um ihn und seine Begleiter Geiswank und Lop gebildet hatte. Er ging zu den Überschweren hinüber und blieb fünf Meter vor ihnen stehen. Einer der Überschweren wandte ihm den Kopf zu. „Was willst du?"
    „Arbeit", entgegnete der Terraner. „Ich will Arbeit für mich und viele andere, die ebenfalls etwas zu tun haben wollen."
    „Verschwinde."
    Der Überschwere streckte die Beine aus. Er lag in einer blauschimmernden Antigravschale, die ihn weich stützte.
    „Nun geh schon. Oder soll ich dir Beine machen?"
    Er legte die Hand an seinen Impulsstrahler. Tekener-Lebblin drehte sich um und ging auf die Gruppe zu, die er kurz zuvor verlassen hatte. Doch jetzt standen vier Männer zwischen ihm und ihr. Der weißblonde Mac Erlin und seine drei Assistenten, wie er seine Helfer hochtrabend bezeichnete. Erlin war ein schlanker Mann mit kantigem Gesicht, tiefliegenden Augen und einem fast lippenlosen Mund. Er war der Mann, der bedingungslos über das Gefangenenlager herrschte - mit brutalen Methoden, die selbst Mord nicht ausschlossen.
    Ihn hatte Tekener provozieren wollen, und das war ihm dadurch gelungen, daß er sich zum Sprecher der Gefangenen aufgeschwungen hatte.
    Damit hatte er Erlin übergangen, und das konnte dieser sich nicht gefallen lassen, wenn er sein Gesicht nicht verlieren wollte.
    Die vier Männer trugen Messer in den Händen. Niemand wußte, woher sie diese Waffen hatten. Sie zeigten sie ganz offen. Sie schienen zu wissen, daß die Überschweren sie ihnen nicht abnehmen würden. Sie schreckten auch vor einer Auseinandersetzung direkt vor den Augen der Umweltangepaßten nicht zurück. Tekener blickte kurz über die Schulter zu den Männern an der Energiezaunschleuse hinüber.
    Mit lebhaftem Interesse beobachteten sie das Geschehen. Sie dachten gar nicht daran,

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