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0680 - Strafplanet der Eroberer

Titel: 0680 - Strafplanet der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kommen Sie zurück!"
    „Es geht nicht anders", behauptete er. „Halten Sie mich, bis ich Ihnen sage, daß Sie mich loslassen sollen."
    Hinter mir klang ein fürchterliches Gebrüll auf. Ich hörte ein Scharren wie von mächtigen Tatzen, das mir sehr schnell näher kam. Ich sah ein, daß Conschex den einzig möglichen Weg eingeschlagen hatte. „Jetzt", rief er keuchend.
    Ich ließ seine Hände los. Sie lösten sich von der Kante. Mein ehemaliger Mitarbeiter schwebte für den Bruchteil einer Sekunde über dem grundlosen Schacht, dann stürzte er drei Meter unter mir auf sicheren Boden. Ich zögerte jetzt nicht mehr länger, wenngleich die Furcht vor der Tiefe mich unbeweglich machte.
    Noch nie war ich ein guter Sportler gewesen. Dennoch wagte ich es, Esto Conschex auf die gleiche Weise zu folgen. Ich steckte den Leuchtstab in die Tasche und ließ mich über die Kante gleiten.
    Als ich nur noch an den angewinkelten Armen hing, ergriff der Freund meine Beine, um mich zu sichern. Ich vernahm den keuchenden Atem eines großen Tieres, das mit großen Sätzen durch den Gang jagte. Ruckartig ließ ich mich tiefer sinken. Esto Conschex brüllte auf.
    „Vorsicht!"
    Ich war zu ungeschickt Wie ein nasser Sack stürzte ich nach unten, doch Esto hielt mich mit eisernem Griff. Nun zeigte sich, wie ungeheuer stark dieser Mann war. Er riß mich in Sicherheit.
    Ich zerrte den Leuchtstab aus der Tasche, weil ich die Dunkelheit nicht ertrug.
    Im gleichen Moment schlitterte die Bestie über uns auf den Schacht zu. Vielleicht wurde sie durch das Licht geblendet oder erschreckt. Sie bremste ihren Sturmlauf nicht rechtzeitig genug ab, erkannte die Gefahr und brüllte wild auf.
    Wir standen wie erstarrt auf dem Gang, als ein riesiger, mit langen Dornen und Panzerschuppen bedeckter Körper an uns vorbeifiel. Mächtige Tatzen schlugen sich in die Kante vor unseren Füßen, ohne das Unheil aufhalten zu können. Wir blickten in einen mit langen Reißzähnen bewehrten Rachen und vier rote Augen. Dann war der Spuk auch schon wieder vorbei. Regungslos blieben wir stehen, als das Tier brüllend und schreiend in der Tiefe verschwand. Später schätzte Esto Conschex, daß etwa eine Minute bis zum Aufprall verstrichen war.
    Als es still wurde, zogen wir uns in den Gang zurück.
    Ganz gegen unsere Absicht hatten wir uns noch weiter von der Oberfläche entfernt.
     
    6.
     
    Watsteyn - 16. April 3460 Wir waren in eine Sackgasse gesprungen.
    Der Gang endete an einer Mauer. Keine Tür führte hindurch.
    Nur ein äußerst schmaler Gang zweigte vom Hauptweg ab. Aber er war größtenteils mit Sand verschüttet, das durch die zerbrochene Decke hineingerutscht war.
    Wir sagten uns, daß dieser Gang einen Sinn haben mußte. Da wir nicht noch tiefer hinabsteigen wollten, sondern einen Weg nach oben suchten, beschlossen wir, ihn freizugraben.
    Watsteyn - 19. April 3460 Endlich war es soweit. Ein Durchschlupf war frei.
    Wir waren am Ende unserer Kräfte. Unsere Vorräte waren fast verbraucht. Wir tranken Wasser, das von der Decke des Hauptganges herabtropfte. Dennoch hatten wir die Hoffnung nicht aufgegeben. Am nächsten Tag wollten wir weiter vordringen. Wir brauchten dringend eine Ruhepause.
    Watsteyn - 20. April 3460 Esto Conschex kroch ungeduldig voraus. Ich konnte ihm kaum folgen. So gewann er einen Vorsprung von mehreren Metern. Auf dem Bauch glitt er auf dem abfallenden Sand herunter, rappelte sich unten auf und eilte weiter. Wenig später schrie er jubelnd auf.
    „Wir haben es geschafft", rief er.
    Ich lief hinter ihm her und" prallte fast mit ihm zusammen, als ich in eine große Höhle kam. Sie war nicht ausgeräumt worden.
    Ich sah zahlreiche senkrecht stehende Tafeln, die mit robotischen Zusatzgeräten versehen waren. An den Wänden befanden sich verschlossene Schranktüren. Ich fühlte mich an ein zeichnerisches Labor erinnert.
    Conschex stürzte sich förmlich auf die Türen und riß sie eine nach dem anderen auf. Je mehr er öffnete, desto enttäuschter wurde er, denn die Schränke erwiesen sich als absolut leer. Nur in einem fanden wir etwas, das einem fremdartigen Wesen als Fußbekleidung gedient haben konnte. Conschex hielt es hoch.
    „Sieht fast aus, als hätten die ehemaligen Bewohner so etwas wie Hufe gehabt", sagte er.
    „Lassen Sie uns weitergehen", entgegnete ich. „Der Weg nach oben ist wichtiger."
    „Sie haben recht."
    Wir gingen an der Schrankwand entlang. Esto konnte es nicht lassen, hin und wieder eine Tür aufzureißen. „Oh -

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