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0680 - Todeskuß der Schattenhexe

0680 - Todeskuß der Schattenhexe

Titel: 0680 - Todeskuß der Schattenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es!«
    Er schaute hoch, noch nicht ganz klar im Blick. Dann erkannte er mich, und seine Erinnerung kehrte zurück. »Ach, du bist es. Der Schotte. Himmel, was ist los?«
    »Ich will was von dir wissen.« Ich wollte auf der Tischkante meinen Platz finden, aber das Möbel wackelte mir zu sehr und war schon dabei, nachzugeben. Deshalb rutschte ich wieder ab.
    »Was ist denn?« Er grinste und kam auf die Flasche zu sprechen. »Die ist leer, John. War ein guter Stoff. Ich sage immer, man muss den richtigen Griff haben.«
    »Klar und das richtige Auge.«
    Er zwinkerte. »Stimmt - aber wie meinst du das?«
    »Ich dachte gerade an Fledermäuse.«
    Er fing an zu lachen. »Wieso das denn? Wie kommst du gerade auf Fledermäuse?«
    »Weil ich eine gesehen habe.«
    »Hier?« kiekste er und hustete dann.
    »Draußen. Ziemlich dicht an der Hauswand. Sie jagte sogar durch meine Haare.«
    Er drückte sich auf seinem Stuhl zusammen, als würde er frieren. »Das darf nicht wahr sein. Eine Fledermaus?«
    »Hast du hier schon welche gesehen?«
    »Nein!«
    »Denk nach.«
    »Nein, verflucht, habe ich nicht.«
    »Auch nicht im Keller?« Ich tastete mich langsam näher.
    Es sah so aus, als wollte er aufstehen. »Glaubst du denn, dass ich da hingehen würde?«
    »Kann doch sein.«
    »Um Himmels willen. Ich bin doch nicht blöde. Nein, auf keinen Fall. Mit dem Keller habe ich nichts am Hut, gar nichts.«
    »Kommt man denn dorthin, oder ist der Zugang verschüttet?«
    »Warum interessiert dich das?«
    »Weil ich neugierig bin.«
    »Da liegt zwar Geröll, aber nicht so viel. Von uns treibt es keinen in die Räume, das kannst du mir glauben. Uns ist es hier oben schon unheimlich genug.«
    »Das verstehe ich.«
    »Willst du denn da hinunter?«
    »Ich würde mich dort gern mal umsehen, wenn möglich. Ich wundere mich darüber, dass es hier Fledermäuse gibt. Und vor allen Dingen, dass sie draußen in der Kälte und bei diesem Sonnenschein umherfliegen. Das ist alles sehr seltsam.«
    »Ich mag sie nicht.«
    »Ist ja egal. Irgendwann sehe ich mich da unten mal um. Was anderes, Prediger. Wo kann ich mich denn hier aufs Ohr hauen? Ich will noch 'ne Runde schlafen.«
    »Hier sind fast alle Räume besetzt, aber du kannst die Matratze von Sarge nehmen.«
    »Wer war das?«
    »Das letzte Opfer. Aber als er darauf lag, war er noch nicht tot. Das kannst du mir glauben.«
    Ich verzog den Mund. »Wie fein«, murmelte ich.
    »Pech.«
    »Also die Bude von Sarge. Wo finde ich sie?«
    »Auf der rechten Seite hier. Vier Türen weiter. Danach ist nichts mehr. Klar?«
    »Sicher, bis gleich.«
    »Und wenn die anderen kommen, muss ich dich wecken. Meinetwegen kannst du bleiben, aber ich weiß nicht, wie die Freunde darüber denken.«
    »Ihr habt einen Anführer?«
    »Klar, das ist der Wolf. Wir nennen ihn auch Lupo, aber er heißt Wolf. Ist mal aus Germany gekommen und auf dieser schönen Insel hier hängen geblieben. Wirst dich bestimmt mit ihm verstehen, vorausgesetzt, du tust, was er sagt.«
    »Klar.«
    Ich winkte dem Prediger noch einmal zu und verließ die Bude. Die andere sah noch mieser aus. Da lag nur eine alte Matratze am Boden, und die stank erbärmlich. Bisher hatte ich noch keine Ratten entdeckt, war jedoch davon überzeugt, dass es welche gab.
    Flöhe, Läuse, Kakerlaken, ich rechnete mit allem möglichen Getier, das sich in der Matratze verbarg. Das war nichts für mich, aber ich hatte einmal in den sauren Apfel gebissen und musste mitspielen, um meine zukünftigen Partner nicht misstrauisch zu machen.
    Die Deckenrolle deponierte ich dorthin, wo mein Kopf liegen sollte, und streckte mich auf der vergammelten Matratze aus, die ziemlich weich war und unter meinem Gewicht nachgab.
    Natürlich interessierte mich der Keller. Aber jetzt dort hinabzusteigen hätte die anderen misstrauisch gemacht, denn der Prediger hätte das sicherlich weitererzählt.
    Es verging etwa eine Stunde, als ich Stimmen hörte. Noch drangen sie an der Hauswand hoch, aber schon bald erfüllten sie den Bau und dann den Flur auf meiner Etage.
    Ich tat so, als ob ich schliefe, und schloss die Augen.
    ***
    Ein Tritt gegen die Hüfte schreckte mich auf. Ich stöhnte möglichst echt und wälzte mich auf die Seite.
    Dann öffnete ich intervallweise die Augen und sah erst einmal nur Beine, die eingepackt in mehrere Hosen waren. Eines hatten sie gemeinsam. Alle rochen irgendwie, und der Schnitt dieser Hosen war vor mehr als zehn Jahren mal modern gewesen.
    »He, du Schnarchsack, steh auf!«
    Ich

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