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0680 - Todeskuß der Schattenhexe

0680 - Todeskuß der Schattenhexe

Titel: 0680 - Todeskuß der Schattenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor. Die Augen gaben einen kalten Glanz ab, es war der Wille zu töten.
    »Nichts wird dich mehr retten können, nichts…«
    Ich bewegte den Kopf nach hinten.
    Sie lachte nur.
    Dann lachte sie nicht mehr, denn etwas pfiff von der rechten Seite her auf sie zu.
    Ich sah nur die Schatten, aber ich hörte die Verwünschung, die Suko ausstieß.
    Da wusste ich Bescheid!
    Mein Freund hatte mit der Dämonenpeitsche zugeschlagen…
    ***
    Pech und Glück liegen dicht beisammen. John hatte Pech gehabt, Suko genau das Gegenteil davon.
    Die Schattenhexe hatte sich allein auf den Geisterjäger konzentriert, für Suko ideal.
    Ungesehen war er dicht an sie herangekommen. Er hatte sich nicht auf seinen Stab verlassen, weil er sichergehen wollte, denn er wusste nicht, ob sie das gerufene Wort Topar überhaupt gehört hätte.
    Aber auch die Dämonenpeitsche war eine Macht, und er hämmerte die drei Riemen in einer breiten, fächerartigen Front gegen die graue Gestalt der Schattenhexe.
    Sie drangen hinein, hindurch und steckten trotzdem fest. Da kam alles zusammen, und Suko sah, wie sie den Kopf zurückriss und nicht mehr an Sinclairs Lippen klebte.
    Dort, wo die ungewöhnlichen Kraftringe um ihre Gestalt geschlungen waren, zeigte sich die Wirkung zuerst. Sie waren es gewesen, die die Schattengestalt überhaupt zusammengehalten hatten, und von ihnen ging die zerstörerische Kraft aus.
    Die Ringe strahlten auf, fingen Feuer. Innerhalb von Sekunden waren die Ringe vernichtet, und somit hatte dieses höllische Wesen einfach seine Hand verloren.
    Sie bestand nur noch aus Schatten!
    Suko schaute zu, wie diese Stücke über das Dach hinwegtanzten. Der Körper sah aus, als hätte man gewisse Teile aus ihm herausgeschnitten. An den Beinen, den Oberschenkeln, auch der Hüfte und am Arm.
    Der Vergleich mit einem Puzzle kam ihm in den Sinn, bei dem einige Teile fehlten.
    Das zurückgebliebene Gebilde zuckte. Es bewegte sich noch immer, aber es hielt sich nicht mehr.
    Urplötzlich und ohne eine zeitliche Verzögerung fiel die gesamte Gestalt zusammen.
    Gleichzeitig wallte und wölkte sie auf, bevor die restlichen Schatten von der klaren Luft aufgelöst wurden, als hätte es sie nie zuvor gegeben.
    Die Schattenhexe war wie ein Spuk erschienen und auch wie ein Spuk verschwunden.
    ***
    »Danke!«, sagte ich.
    Suko lachte. »Ist auch selten genug, dass sich jemand bedankt, der von einem Kuss abgehalten worden ist.«
    Ich musste lachen, aber es klang kratzig. »Da siehst du, was einem so alles passieren kann.«
    Wir schauten uns gemeinsam um und blieben vor dem stehen, was von dem Prediger zurückgeblieben war. Suko bemerkte, wie hart ich meine Lippen zusammenpresste. Er kannte mich lange genug, um zu wissen, was in mir vorging.
    »John, du konntest nichts dazu. Verdammt noch mal, sieh es ein!«
    »Vielleicht«, murmelte ich, »vielleicht. Aber es hätte einfach anders kommen müssen.«
    »Und wie denkst du über Mallmann?«
    Ich stand zwischen zwei Kaminblöcken und drehte Suko den Rücken zu. »Über Mallmann? Ich weiß es nicht, Suko, aber es ist interessant genug, dass er versucht, die Lage zu verändern. Anscheinend kommt er ganz allein nicht mehr zurecht. Er geht also auf die Suche nach Helfern. Hier hat er den ersten Versuch unternommen.«
    »Klasse. Und wo wird er den zweiten ansetzen?«
    »Du könntest ihn fragen.«
    »Würde ich gern.«
    Unsere Unterhaltung versickerte, weil wir durch das Loch in der Mauer kletterten, um endlich das Haus zu verlassen. Mich zog hier nichts mehr hin. Es war einfach zu viel geschehen.
    Ich blieb später neben dem Rover stehen, während Suko mit dem Yard telefonierte und anschließend Chiefinspector Tanner anrief, um ihm zu erklären, dass der Fall abgeschlossen war.
    »Und das alles ohne meine Hilfe!« Tanner sprach so laut, dass ich ihn hören konnte. »Ihr macht euch, Freunde. Ihr macht euch wirklich…«
    ENDE

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