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0683 - Das Mädchen von Lemuria

Titel: 0683 - Das Mädchen von Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Multiduplikators das Muster ab und bauten aus energetischen Ladungen die Atome auf, aus denen sich dann unter Einwirkung von Anregungsstrahlen Moleküle bildeten und schließlich die Körperzellen eines lebenden Wesens beziehungsweise die Struktur eines Gegenstandes.
    Diese Zellen wurden innerhalb des Multiduplikators zum sogenannten Duplo zusammengefügt und, wenn es sich um ein Lebewesen handelte, durch Aktivierungsimpulse zum Leben erweckt. Da Gedächtnis und Persönlichkeit keine Dinge waren, die losgelöst von einem Körper existieren konnten, verfügte der Duplo sozusagen automatisch über das Gedächtnis und die Persönlichkeit des Originals.
    Alle diese Gedanken schossen Atlan durch den Kopf, während Ermigoa nahe an ihn herantrat.
    Sie hob die Hand mit den drei Schablonen.
    „Das sind die Schablonen, die den längst toten Originalen von drei Männern abgenommen wurden", erklärte sie. „Drei Männer, die ich mit Hilfe des Multiduplikators jederzeit in Wesen aus Fleisch und Blut verwandeln kann - mehr sind mir nicht geblieben, Atlan."
    Ihr Gesicht verzerrte sich - und unverhofft schleuderte sie die drei Schablonen so heftig auf den Boden, daß sie zerbrachen.
    Wieder lachte Ermigoa. „Ich brauche diese Schablonen nicht mehr, Atlan - und weißt du auch, warum nicht?"
    Der Arkonide konnte es sich denken, dennoch verneinte er die Frage. Ermigoa deutete auf ihn. „Ich habe ja dich, und ich kann, wenn ich erst eine Schablone von dir angefertigt habe, Hunderte von Duplos nach deinem Muster herstellen, Hunderte von Liebhabern deiner Art."
    Atlan musterte aufmerksam Ermigoas Gesicht.
    Er erkannte, daß die Frau nahe daran war, seelisch zusammenzubrechen. Die lange Einsamkeit und der ausschließliche Umgang mit Duplos und vielleicht noch Robotern war zuviel für sie gewesen. Dabei war sie wunderschön und zweifellos auch sehr intelligent.
    „Warum willst du Duplos nach meinem Muster herstellen?"
    fragte Atlan. „Warum willst du nur Duplos lieben, Ermigoa?
    Fürchtest du dich vor dem Original?"
    Er trat auf Ermigoa zu, die wie hypnotisiert zu ihm aufblickte, und zog sie sanft in seine Arme. Langsam, wie in Zeitlupe, näherten sich ihre Lippen, und als sie sich berührten, durchfuhr es beide wie ein starker Stromstoß.
    Als sich ihre Lippen nach langer Zeit wieder trennten, stöhnte Ermigoa unterdrückt auf. Erneut fanden sich ihre Lippen zu einem langen Kuß, in derem Verlauf die Welt um sie herum in weite Fernen zu rücken schien.
    Es wurde Atlan nur halb bewußt, daß er Ermigoa nach unbestimmter Zeit aufhob und auf seinen Armen durch mehrere Räume trug, bis er fand, was er suchte.
    Raum und Zeit versanken, wurden zu wesenlosen Dingen, die den beiden Menschen nichts bedeuteten.
    Aber dann, als es vorbei war und sich Atlan wieder bewußt wurde, wo er sich befand, tat er etwas, weswegen er sich später verfluchen sollte.
    Er suchte und fand einige Zierbänder aus schier unzerreißbarem Plastikmaterial und fesselte Ermigoa, die vor Erschöpfung eingeschlafen war, ans Bett.
    Durch die etwas unsanfte Behandlung erwachte Ermigoa. Ihre dunklen Augen blickten den Arkoniden vorwurfsvoll an.
    Atlan versuchte, Ermigoas Blick auszuweichen, schaffte es jedoch nicht. In den großen dunklen Augen stand ein Vorwurf, der ihn zutiefst traf.
    Er wurde sich des Schändlichen seiner Tat bewußt und trat näher an die Liegestatt heran, um die Fesseln zu lösen.
    Doch schon beim ersten Schritt knickte er in den Knien ein, konnte sich aber noch auf die Hände stützen.
    Das höhnische Gelächter Ermigoas traf ihn wie ein Schlag. Als es verstummte, sagte sie: „Ich wußte, daß ich dir nicht trauen durfte, Atlan. Deshalb präparierte ich meine Lippen mit einem Gift, gegen das ich mich vorher immunisierte. Ich wollte, meine Befürchtungen hätten sich als grundlos erwiesen. Aber du bist tatsächlich der hinterhältige Schuft, für den ich dich von Anfang an hielt."
    Atlan spürte, wie seine Kräfte immer mehr schwanden.
    Er merkte, daß er sich nicht mehr lange würde halten können und hoffte nur, daß sein Zellaktivator die Wirkung des Giftes nach einiger Zeit neutralisieren würde.
    „Ich traute dir ebenfalls nicht", erwiderte er mit schwerer Stimme. „Immerhin hast du zwei Männer auf mich gehetzt und ihnen befohlen, mich zu töten. Aber ich hätte deine Fesseln wieder gelöst, wenn ich nicht die Wirkung des Giftes zu spüren bekommen hätte."
    Ermigoa bewegte sich in den Fesseln und mühte sich ab, sie loszuwerden.
    „Leere

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