Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0683 - Das Mädchen von Lemuria

Titel: 0683 - Das Mädchen von Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
steckte. „Soll ich die Hülle eines Elektronenbeschleunigers aufschneiden, Weißer Büffel?"
    „Auf gar keinen Fall!" entschied Tecopah. „Das wäre ein Fehler."
    Er wollte noch mehr sagen, verbot es sich aber, denn er wollte, daß seine Gefährten sich jeder ihre eigene Meinung über das Phänomen bildeten.
    Er kehrte zum ersten Teleskop zurück und legte abermals die Hand auf die Hülle eines Elektronenbeschleunigers. Wieder spürte er die Wärme, zwar nicht direkt, aber durch die Vermittlung der Mento-Rezeptoren, mit denen die Außenflächen seiner Handschuhe besetzt waren.
    Aber mehr als diese Wärme spürte er nicht. Vergebens lauschte er auf ein anderes Zeichen - auf ein Zeichen, das ihm die Existenz bewußt denkenden Lebens bewiesen hätte.
    „Ich schlage vor, wir suchen als nächstes die Kommandozentrale auf", erklärte er. „Vielleicht gibt es dort weitere Hinweise."
    „Hinweise worauf?" fragte Gray Noonka drängend.
    Jerome Tecopah schüttelte den Kopf.
    „Wir wollen nichts zerreden, bevor wir etwas wissen", erklärte er.
    Und vielleicht ist es überhaupt vermessen, alles genau wissen zu wollen! dachte er.
    Powlor Ortokur blieb vor einem geschlossenen Schott stehen, wandte sich zu seinem Partner um und sagte: „Es ist elektronisch verriegelt -und zwar als einziges Schott in der ganzen Umgebung. Ich denke, das hat seinen Grund."
    „Das denke ich auch", erwiderte Neryman Tulocky. „Öffnen wir es mit dem Kodeimpulsabtaster?"
    Sein Partner hielt das stabförmige Gerät bereits in der Hand.
    Er drückte die rot markierte Deckenfläche gegen die Stelle des Schotts, unter der sich bei lemurischen Anlagen die elektronische Verriegelung zu befinden pflegte, und preßte seinen Daumen in eine Sensorvertiefung des KIAT, wie ein Kodeimpulstaster abgekürzt auch genannt wurde.
    Eine Mikropositronik siganesischer Konstruktion begann im Innern des Abtasters in unglaublich rascher Folge ihre gespeicherten Kodemöglichkeiten an die Abstrahlkuppe abzugeben. Zahllose Kombinationen wurden innerhalb weniger Sekunden gruppiert, abgestrahlt, kontrolliert und verworfen.
    Es verging knapp eine halbe Minute, da sprach die Elektronik des Schottes an. Mit schwachem Klicken löste sie die mechanischen Verriegelungen.
    Die beiden Schotthälften glitten lautlos auseinander.
    Powlor Ortokur trat durch die Öffnung, musterte die Kraftfeldverschiebungen und die Schwebewagen, die hintereinander in einer langgestreckten Halle standen, und sagte: „Interessant!"
    Neryman folgte seinem Partner und sah sich ebenfalls um.
    „Eine Expreßverbindung", meinte er. „Ich kann mir vorstellen, daß zwischen der Hauptschaltstation des Sonnentransmitters und der Kommandostation für die Verteidigungssysteme eine solche Verbindung besteht. Demnach brauchen wir uns nur in einen Schwebewagen zu setzen und uns in Ziel tragen zu lassen."
    Ortokur wölbte eine Braue.
    „Und ich kann mir vorstellen, daß diese Verbindung von der Verteidigungszentrale aus permanent überwacht wird, Tungh.
    Wenn wir einen der Schweber aktivieren, wird die Dame, die Atlan als Geisel gefangenhält, bestimmt darüber informiert."
    „Das klingt logisch", erwiderte Tu-locky mit beziehungsvollem Lächeln. „Also gehen wir zu Fuß."
    Die beiden Oxtorner setzten sich in Bewegung. Sie eilten in großen Sprüngen neben der Kraftfeldschiene her und entwickelten dabei eine Geschwindigkeit von rund achtzig Stundenkilometern. Auf diese Weise brauchten sie nur eine knappe Viertelstunde, bis sie die nächste Schweberstation erreichten, die gleichzeitig die Endstation der Verbindung darstellte.
    Neryman Tulocky deutete auf drei Öffnungen in der Wand zu ihrer Rechten.
    „Eine dieser Öffnungen führt sicher ans Ziel, vielleicht sogar alle drei. Sollten wir uns vielleicht trennen?"
    „Ich bin dagegen", erklärte Powlor Ortokur. „Wenn wir uns trennen, müssen wir uns über Funk verständigen, wenn einer etwas von Bedeutung entdeckt. Ich schlage vor, wir benutzen zusammen die mittlere Öffnung."
    „Hast du einen logischen Grund dafür?" erkundigte sich sein Partner.
    „Selbstverständlich, auch wenn es ein indirekt logischer Grund ist, Tungh. Da wir von keiner der drei Öffnungen wissen, wohin sie führen, sind wir gezwungen, eine auszuwählen, und zwar nach einem beliebigen System. Ich habe die mittlere Öffnung gewählt, und zwar nach dem System, daß für uns theorethisch eine Öffnung so gut wie die andere ist."
    „Aha!" machte Neryman Tulocky. „Und ich dachte schon, du

Weitere Kostenlose Bücher