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0683 - Das Mädchen von Lemuria

Titel: 0683 - Das Mädchen von Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hättest einen terranischen Abzählreim zu Hilfe genommen."
    „Das hätte ich selbstverständlich auch tun können", erklärte Ortokur ernsthaft. „Abzählreime sind Entscheidungshilfen, wenn normale Auswahlsysteme versagen." Er runzelte die Stirn.
    „Warum lächelst du so eigenartig, Partner?"
    „Eigenartig?" echote Tulocky. „Du mußt dich irren. Ich lächle nur amüsiert."
    „Ich erkenne keinen Grund dafür", meinte Powlor Ortokur. „Aber ich sehe auch keinen Grund dafür, dieses Problem auszudiskutieren. Gehen wir!"
    Er trat durch die mittlere Öffnung und kam in einen Korridor, der etwa hundert Meter weit geradeaus führte. Danach knickte er scharf nach rechts ab - und plötzlich standen die beiden Oxtorner vor einer großen kreisrunden Halle, in der zahlreiche geometrische Gebilde aus kristalliner Substanz standen.
    „Was kann das sein?" flüsterte Tulocky.
    Powlor Ortokur streckte die rechte Hand weit nach vorn, so daß sie aus dem Lichtumlenkfeld geriet. Er hielt einen Detektor und richtete ihn auf das nächste kristalline Gebilde.
    „Du riskierst eine optische Beobachtung, Tongh!" warnte sein Partner.
    „Es ist ein notwendiges Risiko", erklärte Ortokur und zog die Hand mit dem Detektor wieder in den Schutz des Deflektorfeldes zurück. „Wir müssen wissen, was wir vor uns haben, bevor wir diese Halle durchqueren."
    Aufmerksam betrachtete er die beiden Anzeigefelder des Detektors, auf denen die Ergebnisse der Analysen erschienen, die der kleine Computer des Gerätes erstellt hatte.
    „Es handelt sich um lebende Strukturen", erklärte Ortokur nach einer Weile. „Zumindest finden in den Gebilden laufend chemische Prozesse statt, die sich nicht auf Reaktionen mit der Umwelt ableiten."
    „Lebende Strukturen?" meinte Tu-locky zweifelnd. „Hat dich ein Okrill gebissen, Tongh? Vielleicht laufen in den Kegeln, Oktaedern und Tetraedern und so weiter tatsächlich chemische Prozesse ab, aber das muß nicht bedeuten, daß die Gebilde leben."
    „Der Detektor lügt nicht", erklärte Powlor Ortokur. „Immerhin scheint dieses Leben für uns gefährlich zu sein. Ich schlage vor, wir legen dieses Problem beiseite und gehen weiter."
    „Akzeptiert", erwiderte Tulocky.
    Ermigoa wollte gerade die Abtastsektion des Multiduplikators einschalten, als ein durchdringender Summton erscholl.
    Die Lemurerin hielt sofort inne, wich von dem Gerät zurück und eilte zu einer Monitoranlage, die sich an der gegenüberliegenden Wand befand.
    Sie drückte einige Schalttasten.
    Die Monitore leuchteten auf. Sie zeigten Ausschnitte der technischen Anlagen dieses Planeten - und auf einem Bildschirm waren zwei nebelhafte Schemen zu sehen, die langsam eine Halle durchquerten, in der zahlreiche geometrische Gebilde aus kristallinem Material standen.
    „Was ist das?" fragte Atlan und trat näher.
    Ermigoa drückte blitzschnell eine Sensortaste. Zwischen ihr und dem Arkoniden flimmerte die Luft. Als Atlan seine Hände ausstreckte, stieß er gegen eine unsichtbare, nichtsdestoweniger aber undurchdringliche Wand.
    „Was soll das alles?" fragte Lordadmiral Atlan unwillig.
    Ermigoa deutete auf den Bildschirm, auf dem die beiden nebelhaften Gestalten zu sehen waren.
    „Das ist dein Verrat!" sagte sie, heiser vor Zorn. Ihre dunklen Augen funkelten drohend. „Aber das wirst du büßen!"
    „Warte!" rief Atlan beschwörend. „Ermigoa, ich kann keinen Verrat begangen haben, weil ich keine Verbindung zu meinen Leuten habe. Wenn das jemand aus meinem Beiboot ist, so haben diese Leute eigenmächtig gehandelt. Laß mich mit ihnen in Verbindung treten. Ich werde ihnen befehlen, auf die KIZZOG zurückzukehren."
    „Ich glaube dir nicht", entgegnete Ermigoa. „Diese Männer, die wegen ihrer Deflektorfeider nicht genau zu erkennen sind, befinden sich im Saal der Kristalle von Plougmeth, der unmittelbar vor den Hauptaggregaten der Verteidigungszentrale liegt. Sie wollen mich wehrlos machen."
    Sie drückte einen weiteren Sensorknopf.
    Aus bislang verborgenen Öffnungen in der Wandung des Saales stürzten Roboter und warfen sich auf die Eindringlinge.
    Niemand verwandte Energiewaffen, die Roboter wahrscheinlich deshalb nicht, weil sie Befehl erhalten hatten, die Kristallgebilde zu schonen.
    Doch schon bald zeigte sich, daß die Eindringlinge den Robotern an Kraft, Wendigkeit und Schnelligkeit überlegen waren. Die Kampfmaschinen wurden durch die Gegend geschleudert, an den Wänden zerschmettert oder einfach regelrecht zerrissen- „Die Oxtorner!"

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