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0684 - Die falschen Itrinks

Titel: 0684 - Die falschen Itrinks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu identifizieren.
    Inzwischen war sein Aussehen jedem von uns bekannt: eine fünf Meter große, aufrecht gehende „Ameise", sechsgliedrig, mit einem mächtigen Kopf, aus dem Facettenaugen glotzten, und einem chitingepanzerten Körper, der zwei Einschnürungen aufwies.
    Es war mir auch nicht unbekannt, daß er eine wie maßgeschneidert sitzende Raumfahrerkombination trug, die von grellroter, stark leuchtender Farbe war.
    Dieses Wesen war mitsamt einer Energieblase mitten in unseren Reihen aufgetaucht. In der Hoffnung, daß mich dieser zwielichtige Insektenabkömmling hören konnte, ließ ich über Sprechfunk folgende Meldung ausstrahlen: „Sie sehen, daß wir auf Ihre Unterstützung nicht angewiesen sind. Zeus. Terraner können sich auch ganz gut selbst helfen."
    Während ich noch auf eine Antwort wartete, sah ich auf dem Panoramabildschirm, wie die Energiesphäre aufglühte.
    Ein blendender Energiestrahl löste sich von ihr, schoß auf das Wrack zu und hüllte es vom Bug bis zum Heck ein. Einige Sekunden lang stand das Wrack im Licht der seltsamen Energieerscheinung. Als der Energiestrahl aus Zeus' Sphäre erlosch, verging mit ihm auch das Wrack. Es wurde einfach pulverisiert. Eine Zeitlang war seine ungefähre Form noch zu erkennen, es wurde aber schnell zu einem unförmigen Staubgebilde.
    Nach der ersten Überraschung packte mich die Wut. Ich hatte gute Lust, Zeus einen Denkzettel zu geben. Doch bevor ich noch irgend etwas in dieser Richtung unternehmen konnte, sagte Gucky: „Bist du an einer telepathischen Botschaft von Zeus interessiert, Mike?"
    „Was hat mir diese aufgeblasene, überhebliche Riesentermite zu sagen? Ich hoffe wenigstens, daß er Rechenschaft für sein sonderbares Tun ablegt."
    „Ja, aber befriedigend ist sie nicht", erwiderte Gucky. „Zeus bedauert, dich enttäuschen zu müssen. Aber er hatte keine andere Wahl, als das Wrack zu atpmisieren. Er meint, daß es zu gefährlich gewesen wäre, wenn wir das Schiff gekapert hätten."
    „Gefährlich?" Das klang für mich, als wolle Zeus sich über uns lustig machen. „Für wen gefährlich? Und in welchem Sinn gefährlich? Von dem Wrack kam doch überhaupt keine Gegenwehr mehr!"
    „Ah, Zeus scheint deine wütenden Gedanken gehört zu haben", sagte Gucky. „Er hat sich gerade wieder gemeldet. Jetzt wird klar, was er meinte. Er ist der Ansicht, daß es für die Terraner besser ist, wenn sie keine detaillierten Informationen über die Fremden erhalten. Deshalb mußte er das Wrack vernichten - um alle Spuren der Fremden zu verwischen."
    „Du kannst Zeus ausrichten, daß seine Bevormundung unerwünscht ist", sagte ich. „Wir werden sie uns nicht länger bieten lassen ..."
    „Tut mir leid", erklärte Gucky. „Der Kontakt zu ihm ist abgerissen."
    Die Ortung bewies es. Zeus war mitsamt seiner Energiesphäre verschwunden. Entweder hatte er in Nullzeit mit ihr auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, oder er war einfach mit ihr entmaterialisiert. Er konnte aber auch mit Hilfe seiner parapsychischen Tricks den Effekt des urplötzlichen Verschwindens erzielt haben.
    Wir kehrten mit der MARCO POLO und den zweihundertundsechzig Begleitschiffen zur Erde zurück.
    Dort erstattete ich Perry per Bild-Sprechfunk Bericht.
    Er wurde sehr nachdenklich, und unser Sieg über die Fremden beeindruckte ihn nicht sonderlich. Ich verstand ihn - aus dem kleinen Gefecht ließen sich keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Schlagkraft der Fremden ziehen. Er mußte trotz allem in berechtigter Sorge um die Erde und die Terraner sein.
    Ich befürchtete schon, daß er meine Expedition überhaupt abblasen würde. Deshalb akzeptierte ich es erleichtert, als er mir nur weniger Schiffe als geplant zur Verfügung stellte.
    Aber 1500 Raumschiffe sind auch eine beachtliche Streitmacht, wenn man bedenkt, daß sie nur für einen Erkundungsflug dienen sollten. Außerdem handelte es sich überwiegend um Großkampfschiffe, vom Schweren Kreuzer mit fünfhundert Meter Durchmesser bis hinauf zu den Ultraschlachtschiffen der GALAXIS-Klasse, die mit einem Durchmesser von 2500 Metern die größte Kampfeinheiten waren, die Terraner je gebaut hatten.
    Dennoch hoffte ich, daß es mir erspart blieb, sie in den Kampfeinsatz zu schicken.
    „Hier ist das Observatorium", meldete sich der Astronom Dr.
    Gillian über Interkom in der Kommandozentrale. „Ich bin bereit zu der gewünschten Demonstration, Sir. Wann kann ich Sie erwarten?"
    „Wir kommen sofort hoch", antwortete ich.
    Die etwa zwanzig

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