0684 - Die falschen Itrinks
die Fremden auf. „Eure Station ist umstellt. Ihr habt keine Chance, zu entkommen."
Doch die Fremden dachten nicht daran, sich zu ergeben. Statt dessen eröffneten sie auf uns das Feuer aus ihren Strahlenwaffen, die sie unter ihren Itrink-Masken verborgen hatten.
Unsere HÜ-Schirme hielten dem Beschuß stand. Doch die Naturschutztruppen, die das Gebäude stürmten, rannten blindlings in das tödliche Strahlenfeuer. Angesichts dieser Verluste verzichtete ich auf jede weitere Rücksichtnahme.
Ich erwiderte das Feuer aus meinem Kombistrahler. Gucky setzte seine telekinetischen Fähigkeiten ein und ließ die Fremden durcheinander wirbeln. Irmina verfolgte mit Hilfe der Metabio-Gruppierung die Gliedmaßen der Fremden, so daß die Waffen ihren Händen entfielen, die Beine versagten ihnen den Dienst, ihre Chitinpanzer barsten ...
Die Fremden wandten sich zur Flucht, die Naturschutztruppen nahmen die Verfolgung auf.
„Kommt, ich teleportiere mit euch in die Geheimstation", erbot sich Gucky. „So können wir ihnen den Weg zum Sendetransmitter abschneiden."
„Wozu das?" fragte ich Gucky.
Einen Moment starrte er mich verblüfft an, dann begriff er.
„Natürlich, Mike, du hast recht. Sollen sie nur den Transmitter benützen. Sie wollen es ja nicht anders haben."
Wir setzten uns an die Spitze der Naturschutztruppen und trieben die Fremden immer weiter zurück. Schließlich blieb ihnen nichts anderes übrig, als ihre Geheimstation aufzusuchen.
Nun hatten wir sie in die Enge getrieben. Es gab keine andere Fluchtmöglichkeit mehr für sie als den Transmitter.
Ich gab Horres Truppen Zeit, sich zu formieren, dann sprengten wir mit einer erbsengroßen Atombombe das Sicherheitsschott und drangen in die Geheimanlagen vor. Hier herrschte die fremde Technik der Ameisenwesen vor. Alles war auf die Bedürfnisse des Ameisenvolkes abgestimmt, es gab viele Parallelen zu den technischen Einrichtungen der Raumschiffe im Sonnenorbit.
Wir nahmen die Geheimstation fast mühelos ein. Die Fremden boten uns kaum noch Gegenwehr. Ihr Rückzug glich einer überstürzten Flucht. Sie dachten nur noch daran, diesen Planeten so schnell wie möglich zu verlassen und wenigstens das nackte Leben zu retten.
Und diese Chance bot ihnen der Transmitter, dachten sie.
Als wir in die Transmitterhalle kamen, verschwand gerade der letzte Fremde in dem flimmernden Feld. Unter normalen Umständen wären sie an Bord ihrer Schiffe herausgekommen und wären gerettet gewesen.
Aber diese Möglichkeit hatte ich schon längst bedacht. Deshalb hatte ich von Ras und Gucky alle Empfängertransmitter zerstören lassen, als wir an Bord des einen Schiffes waren. Die Insekten waren zwar vom Sendertransmitter abgestrahlt worden, doch da es keine gleichgepolten Empfänger gab, landeten sie im Hyperraum, von wo es für sie kein Entrinnen gab.
Die Gefahr war gebannt.
Plötzlich entsann ich mich wieder, daß Gucky bei der zweiten Teleportation allein gekommen war, obwohl er Horre hätte mitbringen sollen.
„Wo ist Horre geblieben?" fragte ich ihn deshalb.
„Ich bin mit ihm in seine Wohnung teleportiert", erklärte Gucky.
„Er wollte sich persönlich um seinen Doppelgänger kümmern."
„Und?"
„Dieser war bereits tot", antwortete Gucky. „Aus den Gedanken seiner Gefährtin habe ich erfahren, daß sie ihn, in der Meinung, Horre vor sich zu haben, vergiftete und selbst Gift nahm.
Sie lag bereits im Sterben, als ich das Motiv für ihre Tat erfuhr.
Sie wollte nicht mehr in dieser kalten, unpersönlichen Plastikwelt leben, die ohnehin zum Sterben verurteilt ist..."
Horre l'Eger Layga, daß du solcher Gefühle fähig warst! Wie konnte ich das ahnen?
Ich mußte immer wieder an sie denken, obwohl weit wichtigere Probleme mich beschäftigten. Was war ein Einzelschicksal gegen die Befreiung unseres Planeten von unheimlichen Invasoren? Und doch...
Nach der Eroberung der Geheim-Station der Fremden hatten wir eine sensationelle Entdeckung gemacht. Wir hatten Gisgo d"Everen gefunden -und die anderen, die von Doppelgängern ersetzt worden waren.
Sie lagen allesamt friedlich in den Traummaschinen und waren mit ihrem Geist in der fernen Vergangenheit einer schöneren, blühenden Welt. Man konnte aber auch sagen, daß sie mit ihren Träumen in der fernen Zukunft weilten, denn noch war nicht alles verloren, wir hatten immer noch die Möglichkeit, unseren Planeten vor dem Untergang zu bewahren und ein Paradies daraus zu machen.
Das hatte Roi behauptet. Er hatte aber auch
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