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0686 - Die Flotte der Toten

Titel: 0686 - Die Flotte der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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immer hier war, hat das Schiff wieder verlassen", stellte Stockan Mervan fest. Seine Erleichterung war ihm anzumerken.
    „Ich weiß nicht, ob wir aus diesen Spuren Rückschlüsse auf das Aussehen der Besucher schließen können. Man könnte annehmen, eine fette Schlange hätte sich durch die staubbedeckten Gänge gewunden, aber das kann natürlich eine Täuschung sein. Solche Spuren können auch von einem Proviantsack, den jemand nachzieht, hervorgerufen werden. Das ist nur eine von vielen möglichen Erklärungen. Sicher ist im Augenblick nur, daß es hier im Mahlstrom Leben gibt."
    Die vier Männer hatten ihre Helme inzwischen abgenommen, um die Reste ihres Sauerstoffvorrats zu sparen. Greimoon hoffte, daß sie ihre Vorräte früher oder später ergänzen konnten.
    „Ich glaube, wir können sicher sein, allein in diesem Schiff zu sein", sagte Abartes.
    „Wir werden jetzt die einzelnen Räume untersuchen", schlug Mervan vor. „Es geht dabei in erster Linie um die Auffindung von Sauerstoffreserven."
    Ohne daß darüber gesprochen wurde, blieben die vier Männer diesmal zusammen. Jeder von ihnen, auch Mervan, hatte nach der Auffindung der Spuren eine gewisse Scheu vor einer Trennung.
    Das Schiff, so stellten sie fest, schien noch völlig intakt zu sein.
    Greimoon hatte den Eindruck, daß die einzelnen Instrumente und Schaltanlagen geradezu einladend aussahen. Unwillkürlich überlegte er, ob sie nicht versuchen sollten, eines dieser Schiffe zu fliegen. Er wußte jedoch, daß vier Männer allein kein lemurisches Großkampfschiff bewegen konnten. Im Notfall konnten sie jedoch vielleicht ein Beiboot ausschleusen.
    Mervans Stimme riß Greimoon aus seinen Gedanken.
    „Dieser Gang führt zu einem Labor", sagte der Mathelogiker.
    „Wir wollen uns dort ein wenig umsehen."
    Sie verließen den Hauptkorridor. In lemurischen Großkampfschiffen waren die Innenräume so angelegt, daß die Besatzung im Zentrum des Schiffes auch nach schweren Treffern in der Außenhülle weiterleben konnte - vorausgesetzt, die Schotte wurden schnell genug geschlossen und der heftige Beschuß wurde nicht fortgesetzt. Die Zentrale selbst war noch einmal eine autarke Zelle, in der man überleben konnte.
    So kam es, daß die Hauptkorridore ringförmig um die Zentrale verliefen, während alle Gänge von innen nach außen nur Nebengange waren.
    Auch im Labor stießen die vier Männer auf die Skelette von lemurischen Besatzungsmitgliedern. Der Tod schien in allen Räumen gleichzeitig zugeschlagen zu haben.
    Die Terraner begannen mit der Durchsuchung des Labors. In zwei anschließenden Räumen befand sich die Krankenstation.
    Amun entdeckte in einem der Betten ein Skelett.
    „Der Kranke wurde ebenso überrascht wie alle anderen", sagte Mervan.
    „Ich glaube noch immer, daß die lemurischen Raumfahrer einem gewaltigen Abstrahlschock zum Opfer fielen." Abartes trat ebenfalls an das Bett.
    „Und warum wurden wir nicht davon betroffen?" fragte Amun.
    Darauf wußte im Augenblick niemand eine Antwort.
    Greimoon, der auf der gegenüberliegenden Seite des Labors nach Sauerstoffreserven suchte, entdeckte einen Überlebenstank.
    Er beugte sich darüber und sah zu seiner Überraschung, daß der Behälter besetzt war.
    Aber kein Lemurer lag darin, sondern ein fremdartig aussehendes Wesen.
    Es war einen knappen Meter groß und besaß einen eiförmigen Körper. Die Haut war grünlich und von schwarzen Flecken übersät. Zwei Drittel des Körpers wurden von den langen und muskulösen Beinen in Anspruch genommen. Die Fuße waren genau wie die verkümmerten Hände am Ende der kraftlos wirkenden Arme dreizehig. Die Sinnesorgane des seltsamen Wesens befanden sich innerhalb zahlreicher faustgroßer Auswüchse, die rund um den Körper angeordnet waren.
    Zwischen diesen Auswüchsen befanden sich zwei besonders auffällige Erhebungen. Eine davon war ein schnabelförmiger Mund, die andere ein leicht nach vorn gekrümmtes Horn - offenbar eine Waffe.
    Greimoon nahm an, daß die Lemurer dieses Wesen zu Experimentierzwecken in Tiefschlaf versetzt hatten.
    „Mervan!" rief er dem Mathelogiker zu. „Sehen Sie sich an, was ich gefunden habe. Ein schlafendes fremdes Wesen." Er verbesserte sich: „Es kann aber auch sein, daß es tot ist."
    Seine drei Begleiter kamen zu ihm und blickten in den Behälter.
    „Seltsames Ding!" brummte Abartes. „Wenn es Flügelansätze hätte, würde ich es für einen kleinen Laufvogel halten. Mit diesen Beinen muß es unwahrscheinlich schnell

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