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0686 - Die Flotte der Toten

Titel: 0686 - Die Flotte der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rennen können."
    „In der mir bekannten lemurischen Literatur werden solche Wesen nicht erwähnt", sagte Mervan.
    „Ich kann mich erinnern, einmal in lemurischen Aufzeichnungen von sogenannten Mahsackenern gelesen zu haben", warf Amun verlegen ein. „Diese halbintelligenten Tiere vom Planeten Mahsack-Vier dienten den Lemurern bei vielen Einsätzen als Kuriere."
    Mervan sah ihn an.
    „Glauben Sie, daß das ein Mahsackener ist?"
    „Ich weiß es nicht", sagte Amun unsicher. „In der mir bekannten Abhandlung war keine Beschreibung enthalten. Ich könnte mir jedoch vorstellen, daß die Kuriere so ausgesehen haben wie dieses Wesen."
    Abertes hatte inzwischen die zu dem Tiefschlafbehälter gehörenden Schaltanlagen untersucht.
    „Es scheint alles noch in Ordnung zu sein", verkündete er.
    „Warum versuchen wir das Ding nicht aufzuwecken?"
    Mervan wandte sich an Amun.
    „Waren diese Wesen in der Ihnen bekannten Abhandlung als gefährlich klassifiziert?"
    „Nein", sagte Amun.
    „Es sieht außerdem sehr harmlos aus", meinte Abartes.
    „Machen wir einen Versuch. Ich kann mir vorstellen, daß diese Kreatur uns wertvolle Informationen geben kann."
    „Dessen bin ich mir nicht so sicher", sagte Greimoon. „Ich nehme an, daß dieser Mahsackener während der Versetzung der Flotte in den Mahlstrom bereits geschlafen hat."
    Mervan traf seine Entscheidung.
    „Wir versuchen es", sagte er.
    Sie untersuchten die Schaltanlagen gründlich. Mervan und Abartes lasen alle Beschriftungen. Schließlich schien Abartes sicher zu sein, daß er die notwendigen Schaltungen in der richtigen Reihenfolge durchführen konnte. Die drei anderen beobachteten das Wesen im Tiefschlafbehälter. Abartes schaltete die Kontrollen ein und las sie ab. Greimoon sah, daß die Hände des Lemur-Technohistorikers zitterten.
    „Er scheint noch zu leben", sagte er. „Seit vielen Jahrtausenden liegt es nun im Tiefschlaf."
    „Machen Sie weiter", sagte Mervan ruhig.
    Nach einiger Zeit begannen die Glieder des Schläfers zu zucken.
    „Er erwacht!" rief Amun erregt. „Hoffentlich ist der Schock für ihn nicht so groß, daß er einen Kreislaufkollaps erleidet."
    Auf zwei Auswüchsen über dem Schnabel des Wesens öffneten sich jetzt zwei graugrüne runde Augen.
    Stockan Mervan beobachtete den Vorgang aufmerksam.
     
    6.
     
    Willpuhr Amph Taccatsch, Bewahrer des Imperiums der 22.000 stählernen Kugeln und alleiniger Herrscher über achttausend Artmaccs, hatte zuviel gegessen und fühlte sich unwohl. Seine Laune war entsprechend schlecht. Er lag auf seiner Decke und atmete schwer. Taccatsch besaß einen drei Meter langen, zwölffach eingeschnürten Raupenkörper von brauner Farbe. An jedem zweiten Einschnürungsglied trug Taccatsch zwei kurze Gliedpaare, wovon die vier hinteren der Fortbewegung dienten und die vorderen als Arme verwendet wurden. Die Armpaare waren etwas länger als die Beine und mit gut beweglichen Fingern ausgestattet.
    Bei Tätigkeiten der verschiedensten Art konnte ein Artmacc das vordere Körperdrittel aufrichten. Der Kopf eines Artmaccs war rund und mit zwei großen, hervorquellenden Facettenaugen ausgestattet. Der breite Mund war schmallippig und rachenförmig.
    Vor langer Zeit war das Volk der Artmaccs in den Mahlstrom verschlagen worden und allmählich degeneriert. Zwar konnten die Artmaccs nach wie vor ihre eigenen Raumschiffe benutzen, aber sie waren sich über die technischen Zusammenhänge kaum noch im Klaren. Der Zufall hatte die Raupenwesen auf die 22.000 lemurischen Raumschiffe stoßen lassen.
    Taccatsch und seine achttausend Artgenossen hatten siebzehn dieser Schiffe besetzt und hier ihr kleines Reich gegründet. Die Tatsache, daß sie nur siebzehn Schiffe kontrollieren konnten, hinderte den großspurigen Taccatsch nicht daran, sich als Imperator von allen 22.000 stählernen Kugeln zu fühlen.
    Willpuhr Amph Taccatsch litt unter Faulheit, Gefräßigkeit und Selbstüberschätzung. Daraus resultierten Verdauungs- und Kreislaufbeschwerden auf der physischen und Unbeliebtheit bei seinem Volk auf der psychischen Seite.
    Taccatsch machte sich weder über das eine noch über das andere Problem besondere Sorgen, sondern lebte sein Leben, wie es ihm gefiel.
    Taccatsch wälzte sich stöhnend auf die Seite. Das half ihm, ein paar besonders unangenehme Blähungen loszuwerden.
    „Du mußt meinen Bauch massieren", befahl er der jungen Artmaccin, die er erst kürzlich als Gefährtin ausgewählt hatte.
    Mit mindestens einem Drittel aller

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