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0686 - Die Flotte der Toten

Titel: 0686 - Die Flotte der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schönen jungen Frauen seines Volkes hatte Taccatsch Kinder gezeugt, so daß es in den siebzehn besetzten Schiffen von Nachkommen des Imperators wimmelte. Einige von Taccatschs Söhnen waren bereits so weit herangewachsen, daß sie ernsthaft darüber nachdachten, wie sie sich seiner entledigen konnten, um ihrerseits in den Besitz aller Vergünstigungen zu gelangen, die derzeit noch der Alte genoß.
    „Du bist grob!" knurrte Taccatsch die junge Frau an. „Du sollst mir nicht die Haut vom Körper reißen, sondern mich sanft massieren."
    In diesem Augenblick erschien Mascotsch in der Kabine des Herrschers. Im Gegensatz zu Taccatsch war er schlank und beweglich. Seine dunkle Haut zeigte, daß er bereits zur älteren Generation zählte, aber seine Augen zeugten von Intelligenz und geistiger Frische. Mascotsch war Taccatschs Vertrauter.
    Anders ausgedrückt hieß das, daß Mascotsch dem Imperator alle unangenehmen Arbeiten abnahm und sich auf diese Weise einen großen eigenen Machtbereich sicherte.
    „Was willst du?" fragte Taccatsch ärgerlich. „Wie oft muß ich dir noch sagen, daß du mich nach den Mahlzeiten nicht stören sollst?"
    „Das wird immer schwerer, Willpuhr", versetzte Mascotsch respektlos. „Du nimmst inzwischen soviel Mahlzeiten zu dir, daß jeder Besuch praktisch einer Störung gleichkommt."
    Taccatsch starrte ihn an. Er war zwar denkfaul, aber der Spott entging ihm nicht.
    „Ich lasse dich zwölfteilen und ohne Schutzanzug aus dem Schiff werfen, wenn du dein verdammtes Maul nicht hältst", warnte er seinen Berater.
    Mascotsch kam näher heran und versäumte es dabei nicht, der jungen Katscha über den Kopf zu streichen.
    „Laß deine schmutzigen Hände von ihr!" warnte Taccatsch ihn abermals.
    Er argwöhnte, daß Mascotsch mit all seinen Gefährtinnen heimlich ein intimes Verhältnis begonnen hatte.
    Mascotsch ließ sich am Deckenrand nieder.
    „Was willst du?" fragte Taccatsch unwillig.
    „Erinnerst du dich, daß wir kürzlich ein achtzehntes Schiff besichtigt haben, um es für ein paar junge Familien in Besitz zu nehmen, Willpuhr?"
    „Ja" sagte Taccatsch ungeduldig. „Natürlich erinnere ich mich."
    Er schob seinen feisten Körper zwischen Mascotsch und Katscha.
    „Dort sind Fremde aufgetaucht!" sagte Mascotsch.
    Taccatsch brauchte einige Zeit, um den Sinn dieser Worte zu begreifen. Solange er zurückdenken konnte, hatten die Artmaccs allein in diesem Sektor des Mahlstroms gelebt. In den Schiffen eines fremden Volkes hatten sie alles gefunden, was sie für ihre Existenz brauchten.
    „Fremde!" wiederholte Taccatsch schließlich erschrocken.
    Seine Sorge um die eigene Sicherheit ließ ihn hinzufügen: „Wie viel?"
    „Vier", sagte Mascotsch.
    Taccatsch stieß einen Seufzer er Erleichterung aus.
    „Nur vier", sagte er. „Dann werden wir sie vernichten."
    Mascotsch schwieg. Das tat er immer, wenn er seinen Herrscher zum Nachdenken zwingen wollte.
    Nach einer Weile fragte Taccatsch: „Woher kommen sie und was wollen sie?"
    „Ich glaube, daß sie zu dem Volk gehören, das einst mit diesen Schiffen hierher kam", erwiderte Mascotsch. „Zwischen den Skeletten, die wir gefunden haben, und den Körpern der vier Fremden besteht eine große Ähnlichkeit."
    Jetzt wurde der Imperator richtig wach. Was, wenn es sich bei den vier Besuchern nur um eine Vorhut handelte - um eine Untersuchungskommission, der ein Schwarm anderer Fremder folgen würde?
    Taccatsch begann zu schwitzen.
    „Wie habt ihr sie entdeckt?" wollte er wissen.
    „Gregsotsch und Bemmatsch waren zu dem Schiff hinübergeflogen, um die letzten Vorbereitungen für den Einzug der jungen Familien zu treffen", berichtete Mascotsch. „Dabei stießen sie auf die vier Fremden. Sie zogen sich sofort wieder zurück, um mir von dem Zusammentreffen zu erzählen."
    „Wurden sie gesehen?"
    „Sie sagen nein!"
    „Gut", sagte Taccatsch. „Ich werde jetzt meine Anordnungen geben. Was schlägst du vor?"
    „Wir müssen sie überraschen und gefangen nehmen", sagte Mascotsch. „Wenn wir sicher sind, daß niemand nachkommt, können wir sie noch immer töten."
    „Das entspricht genau meinen Plänen", behauptete Taccatsch.
    „Du wirst fünfzig starke Artmaccs zusammenrufen, bewaffnen und zu diesem Schiff übersetzen. Dann nimmst du die Fremden gefangen."
    Er richtete den Oberkörper auf und sagte prahlerisch: „Bisher habe ich jeden vertrieben, der versucht hat, das Imperium der zweiundzwanzigtausend stählernen Kugeln anzugreifen."
    „Bisher",

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