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0686 - Die Flotte der Toten

Titel: 0686 - Die Flotte der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte Mascotsch ungerührt, „ist niemals ein Angriff erfolgt. Und auch diesmal kann niemand sagen, ob es sich tatsächlich um Angreifer handelt. Es können harmlose Forscher sein."
    „Forscher sind niemals harmlos", erklärte Taccatsch. „Doch wir wollen nicht darüber nachdenken, sondern endlich handeln. Ich erwarte, daß du mir in kurzer Zeit über einen Erfolg der von mir geplanten Aktion berichten kannst."
    „Ja, Willpuhr", sagte Mascotsch und kroch davon.
    Taccatsch sah ihm nach.
    „Er wird immer unzuverlässiger", sagte er zu Katscha.
     
    *
     
    Stockan Mervan öffnete vorsichtig den Tiefschlafbehälter.
    Das Wesen starrte ihn an. Es schien keine Furcht zu haben.
    Ob es überhaupt dazu fähig war, den Unterschied zwischen einem Lemurer und einem Terraner zu erkennen, war ungewiß.
    Wenn es während der Katastrophe bereits geschlafen hatte, wußte es nicht, was an Bord geschehen war.
    „Hallo!" sagte Mervan in Alt-Lemurisch. „Wir hoffen, daß du dich wohl fühlst."
    Das Wesen richtete sich auf, ging in die Hocke und blickte über den Rand des Behälters hinweg. Dabei fielen seine Blicke auf die überall liegenden Skelette.
    „Die Besatzung dieses Schiffes ist nicht mehr am Leben", sagte Mervan langsam. „Sie starb bei der Versetzung der Flotte in diesen Raumsektor. Ich hoffe, daß du mich verstehen kannst."
    „Ich verstehe dich", sagte das Wesen mit krächzender Stimme.
    „Was ist passiert?"
    „Diese Flotte wurde im Gercksvira-Transmitter abgestrahlt, kam aber nicht am vorgesehenen Ziel heraus", erklärte Mervan.
    Er wunderte sich, mit welcher Selbstverständlichkeit er mit dem gerade erwachten Fremden sprach. „Die Schiffe landeten in einem auch uns unbekannten Raumsektor."
    Das Wesen umklammerte den Behälterrand und wollte sich daran hochziehen. Seine Beine knickten jedoch ein.
    „Du bist noch zu schwach", stellte Mervan fest.
    „Ihr seid keine Lemurer?" fragte das Wesen.
    „Wir sind Terraner", erwiderte Mervan. Er lächelte. „Dieser Name sagt dir nichts. Unser Volk ist jedoch mit den Erbauern der Raumschiffe verwandt. Und wer bist du?"
    „Ich bin Fronchie, genannt der Läufer", sagte das Wesen.
    „Ein Mahsackener?"
    „Ja." Fronchie schien erstaunt zu sein. „Woher weißt du das?"
    „Wir beschäftigen uns mit alt-lemurischer Geschichte", Mervan biß sich auf die Unterlippe. Diese Antwort war zu voreilig gewesen. Wenn Fronchie seine Schlüsse zog, konnte er einen schweren Schock erleiden.
    Doch der Läufer schien nicht weiter darüber nachzudenken.
    „Hilf mir heraus!" bat er Mervan.
    Mervan packte ihn, zog ihn aus dem Behälter und stellte ihn auf den Boden. Fronchie schwankte ein bißchen und mußte sich an Mervan festhalten.
    „Mein Name ist Stockan Mervan", stellte der Mathelogiker sich vor. „Das sind meine Freunde Abartes, Greimoon und Amun."
    „Wie kommt ihr hierher?" erkundigte sich Fronchie. „Und was wollt ihr hier?"
    „Das ist eine lange Geschichte, die du wohl kaum verstehen würdest", erwiderte Mervan. „Wir sind auf demselben Weg hierher gekommen wie die lemurische Flotte. Wir haben keine besonderen Ziele, aber wenn es zu machen geht, wollen wir unseren Heimatplaneten finden."
    „Ich glaube, ihr seid Wissenschaftler", sagte Fronchie. Die Tatsache, daß er so gut wie keine Scheu empfand, ließ Mervan vermuten, daß der Läufer schon oft mit Fremden zusammengetroffen war.
    „Das stimmt", sagte Mervan. „Ich hoffe, daß du dich an Bord genau auskennst."
    „Ja", krächzte Fronchie.
    „Wir wollen unsere Sauerstoffvorräte ergänzen", teilte Mervan ihm mit. „Du kannst uns bestimmt sagen, wo wir das Lager finden."
    „Folgt mir!" rief Fronchie und setzte sich in Bewegung. Die ersten Schritte, die er machte, waren noch zu verfolgen, dann wirbelten seine Beine in unglaublicher Geschwindigkeit über den Boden. Bevor einer der vier Männer überhaupt reagieren konnte, war Fronchie hinter einer Biegung des Korridors verschwunden.
    Mervan und Greimoon sahen sich betroffen an.
    „Er ist weg!" stieß Abartes ärgerlich hervor. An Mervan gewandt, fügte er hinzu: „Sie haben ihm blindlings vertraut. Nun saust er irgendwo im Schiff herum. Er kennt sich genau aus, wie er selbst sagte. Das bedeutet, daß er uns jede Menge Ärger machen kann."
    „Glauben Sie denn, daß er bösartig ist?" fragte Amun ängstlich.
    „Er ist fremd, das genügt schon!"
    „Wir wollen keine voreiligen Schlüsse ziehen", meinte Greimoon. „Er hat einen gutmütigen und vernünftigen Eindruck

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