0686 - Die Flotte der Toten
ebenfalls zu seinen Vertrauten gehörte.
„Nein, Willpuhr."
„Ich hätte diese Expedition selbst führen sollen", erklärte Taccatsch. „Dann wäre diese Sache längst erledigt. Es ist ein Problem mit diesen Fremden. Wir dürfen sie nicht unterschätzen.
Wer weiß, woher sie kommen und was sie wollen."
„Es geht uns jetzt nicht um die Fremden, sondern um die Roboter", sagte einer der jungen Artmaccs.
Taccatsch starrte ihn an.
„Wie heißt du?"
„Geph Passatsch, Imperator."
Taccatsch stieg das Blut in den Kopf.
Ausgerechnet!
Die Tatsache, daß Passatsch einen Doppelnamen trug, bedeutete, daß er ein Sohn des Herrschers war. Obwohl er viele Söhne besaß, fühlte Taccatsch sich seinen Kindern gegenüber verpflichtet.
„Ich habe dich natürlich sofort erkannt", sagte er. „Die Frage war nur eine Formsache. Ich will, daß meine Kinder selbständig sind. Deshalb übertrage ich dir eine wichtige Aufgabe."
„Oh!" sagte Geph freudig erregt. „Eine Aufgabe?"
Sein Stolz legte sich schnell, als Taccatsch sagte: „Du wirst dieses Roboterproblem lösen."
„Aber, ich kann ..." Die Verwirrung des Jungen war komplett.
„Keine Widerrede!" fiel Taccatsch ihm ins Wort. „Ich kenne deine sprichwörtliche Bescheidenheit. Aber du wirst allen beweisen, daß ein Sohn des großen Willpuhr Amph Taccatsch genauso spielend mit allen Problemen fertig werden kann wie sein Vater."
Taccatsch hätte sich zusammenkrümmen können. Er war angetan von seiner Geschicklichkeit, eine solche Verhandlung zu führen. Ja, dachte er. Als Herrscher mußte man Arbeit delegieren können.
Das war entscheidend.
„Ich habe aber keine Ahnung von Robotik", sagte Geph in diesem Augenblick.
Taccatsch sah ihn betroffen und wütend zugleich an.
„Aber du warst doch dabei, als sie aktiviert wurden?"
„Aber nur als Zuschauer, Herrscher."
Mit dieser unerwarteten Wendung hatte Taccatsch nicht gerechnet.
Allmählich wurde die Sache fatal.
Er wandte sich abermals an Kreijatsch.
„Ist Mascotsch noch immer nicht zurück?"
„Nein", sagte sein Berater.
Taccatsch richtete seinen Vorderkörper auf. Er merkte, daß die drei jungen Artmaccs auf eine Entscheidung warteten. Wenn er noch länger zögerte, würden sie anfangen, über sein Verhalten nachzudenken.
„Wenn niemand in der Lage ist, dieses Problem zu bewältigen, werde ich mich um die Sache kümmern", sagte er. „Sobald ich die wichtigsten Regierungsgeschäfte erledigt habe, werde ich mich an Bord jenes Schiffes begeben, wo sich diese Roboter aufhalten."
„Wir wußten, daß wir hier Hilfe bekommen würden, Willpuhr", sagte Geph Passatsch begeistert.
„Schon gut", erwiderte Taccatsch großzügig. „Das ist schließlich meine Pflicht."
Er atmete erleichtert auf, als die drei davongingen.
Kreijatsch fragte naiv: „Welche wichtigen Geschäfte halten dich davon ab, sofort einzugreifen, Willpuhr? Mir ist nichts davon bekannt."
„Weil du nicht mitdenkst", warf ihm Taccatsch vor. „Deshalb ist auch Mascotsch mein Erster Berater."
Er ließ sich auf seine Decke sinken.
„Du wirst jetzt Katscha zu mir rufen!" ordnete er an.
„Katscha?" wiederholte Kreijatsch irritiert. „Ich dachte, du hättest wichtige Regierungsgeschäfte zu erledigen."
„Ein guter Herrscher braucht Entspannung", erklärte Taccatsch.
„Das solltest du doch inzwischen begriffen haben."
Kreijatsch zog sich zurück. Der Imperator überlegte, ob er ein zweites Schiff losschicken und Mascotsch zurückholen sollte. Die anderen würden, auch ohne Mascotsch mit den Fremden fertigwerden. Dann verwarf Taccatsch diesen Gedanken wieder.
Mascotsch mußte jeden Augenblick zurückkommen.
Katscha kam herein und ließ sich neben Taccatsch auf der Decke nieder.
„Ich mache mir Sorgen um Mascotsch", verriet ihr der Imperator.
„Ich auch!" entfuhr es ihr.
Ihre Spontaneität verriet sie. Taccatsch preßte den Mund zu.
Einen Augenblick empfand er Zorn gegen Mascotsch. Schon immer hatte er vermutet, daß sein Berater Affären mit Taccatschs Gefährtinnen hatte.
Katscha schien sich ihres Fehlers nicht bewußt zu sein.
Sie drückte sich gegen den Imperator, der jedoch von ihr wegrückte.
Dieser Mascotsch ist ein Halunke! dachte er, schon etwas milder gestimmt.
Taccatsch mußte viel mit seinem Ersten Berater teilen. Macht, Ansehen und die Frauen. Trotz allem schien Mascotsch loyal zu sein. Er war offenbar mit dem zufrieden, was er erreicht hatte.
Bei einem so unersetzlichen Mann wie Mascotsch mußte man ab und zu
Weitere Kostenlose Bücher