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0686 - Die Flotte der Toten

Titel: 0686 - Die Flotte der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch trifft, wird gewinnen."
    Mervan beobachtete ihn aufmerksam.
    „Draußen scheint alles ruhig zu sein", sagte Fronchie.
    „Vielleicht haben die Eindringlinge aufgegeben und sich zurückgezogen."
    Abartes lachte ungläubig auf.
    „Sie sind noch da", sagte Mervan. „Ich vermute, daß sie jetzt beratschlagen. Vom Ergebnis ihrer Diskussion wird unser Schicksal abhängen, denn viel haben wir jetzt nicht mehr entgegenzusetzen."
    Eigentlich seltsam, daß sein weiteres Schicksal von den Entschlüssen einiger fremdartiger Wesen abhängen würde, die er nicht einmal richtig kannte, dachte Mervan distanziert.
     
    *
     
    Sein Gegenspieler, von dem er nicht einmal den Namen kannte, hatte zwanzig Artmaccs vor dem Observatoriumseingang zusammengezogen. Die anderen Artgenossen Mascotschs waren rund um den Raum in der oberen Polkuppel verteilt, um im Falle eines Ausbruchs der Fremden an anderer Stelle sofort eingreifen zu können.
    Für ein intelligentes Wesen, das niemals zuvor in solchen Auseinandersetzungen geprüft worden war, waren diese Maßnahmen eine strategische Meisterleistung.
    Der Verlust eines Mannes belastete Mascotsch nicht besonders, durch die vielen Unfälle bei ihren Raumfahrten hatte die Artmaccs sich an die Nachbarschaft des Todes gewöhnt.
    Immerhin zeigte das Verhalten der fünf Gegner, daß diese bereit waren, um ihre Freiheit zu kämpfen.
    Mascotsch überlegte, was er tun sollte. Willpuhr Amph Taccatsch wartete sicher schon sehnsüchtig auf die ersten Erfolgsmeldungen. Mascotschs behaartes Raupengesicht verzog sich. Der Imperator war ja auch nicht hier, um einen Beweis für seinen persönlichen Mut zu geben. Mascotsch konnte sich vorstellen, daß sich nach seiner Rückkehr eine Flut von Vorwürfen über ihn ergießen würde.
    Wenn er zurückkehren sollte!
    Er konnte nicht ausschließen, daß sie alle hier im Schiff getötet wurden.
    Um ihn herum entstand Unruhe. Er verstand das. Die Artmaccs warteten darauf, daß er endlich eine Entscheidung traf.
    Trotzdem schwieg er weiter. Er brauchte Zeit zum Nachdenken.
    Jeder Fehler, den er hier beging, konnte schlimme Folgen haben.
    Mascotsch ertappte sich dabei, daß er diese Verfolgung als eine Art Spiel ansah, wobei beide Parteien die Gelegenheit hatten, richtige und falsche Entscheidungen zu treffen. Der Reiz dieser Auseinandersetzung lag darin, daß die Gegner offenbar hochintelligent und vor allem mutig waren. Für Mascotsch war dies alles ein völlig neues, nie gekanntes Erlebnis.
    Vorsichtig sah er sich um. Keiner seiner stupiden Begleiter konnte auch nur ahnen, was sich in seinem Kopf abspielte. Sie warteten darauf, endlich losschlagen zu können.
    Aber er, Mascotsch, würde Ort und Zeitpunkt des Angriffs bestimmen.
    Laut sagte er: „Wir werden hier am Eingang nichts unternehmen, denn damit rechnen die Eingeschlossenen und haben sicher ihre Maßnahmen getroffen."
    Die anderen sahen ihn irritiert an. Eine Zeitlang genoß er ihre Ratlosigkeit, dann fuhr er fort: „Wir werden eine andere Stelle für unseren Angriff auswählen."
    Er spürte, daß seine Worte Gesetz waren. Sie hätten sich alle nacheinander in einen Antigravschacht gestürzt, wenn er behauptet hätte, daß dies für ihren Sieg über die Fremden unerläßlich sei.
    Mascotsch ließ sieben Artmaccs vor dem Eingang des Observatoriums zurück. Sie sollten Wache halten und einen eventuellen Ausbruchsversuch der Zweibeiner verhindern.
    Mascotsch und dreizehn weitere Artmaccs begannen mit der Umrundung des Observatoriums. Da alle Schiffe nach dem gleichen Prinzip konstruiert waren, fiel es Mascotsch nicht schwer, zu wissen, wie es auf der anderen Seite der stählernen Zwischenwand aussah. Er wußte aus Erfahrung, ob sie sich in Höhe einer Schaltanlage, eines Kartentischs oder eines Datenspeichers befanden. Er wählte eine Stelle aus, von der er annahm, daß sie zwischen einem Bildaufzeichner und einem Interkomanschluß lag. Wenn er sich nicht täuschte, war dies ein denkbar günstiger Platz, um die Zwischenwand zum Observatorium unbemerkt aufzuschweißen. Zwischen dem Aufzeichner und der Funkkabine existierte ein schmaler Zwischenraum, der vom Innern des Observatoriums aus schwer beobachtet werden konnte.
    Mascotsch hoffte, daß er die Eingeschlossenen überraschen konnte. Er wollte unter allen Umständen ein Blutbad verhindern.
    Vielleicht ließ es sich nicht vermeiden, einen oder zwei Gegner zu töten, aber Mascotsch wollte mindestens zwei Gefangene machen, damit die Artmaccs bei einem Verhör

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