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0686 - Horror am Himmel

0686 - Horror am Himmel

Titel: 0686 - Horror am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinzu.«
    »Das Ungeheuer?«
    »Das meine ich nicht.«
    »Wen dann?«
    »Cigam!«
    Bill hörte den Namen zum ersten Mal. Er dachte darüber nach und wunderte sich, dass er plötzlich eine Gänsehaut bekam, denn dieser Name flößte ihm Furcht ein…
    ***
    Ich hatte mich wie ein Schatten durch Rockwell bewegt und möglichst alle hellen Stellen vermieden. Auffallen wollte ich um keinen Preis. Die Hose war noch nicht trocken. Sie klebte auch beim Gehen an den Beinen.
    Rockwell lebte.
    Für mich aber war es keine normale abendliche Stimmung. Man musste allerdings sehr genau hinschauen, um in den Gesichtern der Bewohner lesen zu können.
    Sie waren angespannt, sie wirkten irgendwie grau und alt, auch die der Jugendlichen, als würden sie auf ein bestimmtes Ereignis warten, das zwar schon vorhanden war, sich ihnen aber noch nicht gezeigt hatte. Ein unheimliches Gefühl, das auch an mir nicht vorbeiging und eine Gänsehaut auf meinem Rücken hinterließ.
    Im Zentrum der kleinen Stadt brannten die Lichter heller. Hier befanden sich auch die meisten Lokale. Zur Hauptsaison sicherlich wahre Goldgruben, an diesem Abend fast leer.
    Weit im Hintergrund lagen die Berge wie erstarrte und eingefrorene Schatten. Schwarz und bucklig hoben sie sich als Kulisse unter dem dunklen Himmel ab.
    Die tiefen Nadelbaumwälder schluckten jedes Licht. Nichts schimmerte mehr an den Hängen durch.
    Ich hatte das Office noch nicht entdecken können. Jedenfalls befand es sich nicht in der Mitte von Rockwell.
    Ich musste fragen, suchte mir meinen Informanten genau aus. Ein weißhaariger Mann mit einem ebenso hellen Oberlippenbart stach mir ins Auge. Der würde mir sicherlich eine Antwort geben können. Er war aus einem Drugstore gekommen und musste mich passieren.
    Ich hielt ihn an.
    »Ja, Mister?«
    »Pardon, aber den Sheriff, wo finde ich den?«
    Er strich über seinen Bart. »Meinen Sie Cameron Harper oder Filgor, den Deputy?«
    »Im Zweifelsfall beide.«
    »Da brauchen Sie nicht weit zu gehen.« Er deutete über die Straße. »Da ist so etwas wie eine Einfahrt. Gehen Sie sie durch, dann sehen Sie ein einzeln stehendes Gebäude. Das ist es.«
    »Danke sehr.«
    »Bitte.« Er ging weiter, ohne sich noch einmal nach mir umzuschauen.
    Auch das berührte mich seltsam. Oft sind die Einwohner kleiner Städte neugierig, wenn Fremde sie etwas fragen. Dieser aber hatte sich einfach umgedreht und war gegangen.
    Ich wartete ab, bis die Straße einigermaßen frei war. Zuletzt fuhr ein Lieferwagen vorbei. Auf der offenen Ladefläche stapelten sich Getränkekisten.
    Ich überquerte die Fahrbahn mit schnellen Schritten, geriet auch in das Wechselspiel zwischen Licht und Schatten und hatte dabei den Eindruck, ständig fotografiert zu werden.
    Neben der Einfahrt blieb ich stehen, um zurückzuschauen. Niemand hatte sich um mich gekümmert.
    Niemand zeigte auch jetzt Interesse. Alles war geblieben wie sonst.
    Ich atmete auf, obgleich es keinen sichtbaren Grund dafür gab. Es war einfach mein Gefühl, das mich so handeln ließ. Irgendwie schien die Stadt von einem Unbekannten regiert zu werden, der sich im Hintergrund hielt.
    Die Einfahrt war düster wie ein Schlund, und ich drückte mich vorsichtig zwischen die Wände. Der Geräuschpegel des Ortes blieb hinter mir zurück. Die dichte Finsternis war wie ein Vorhang und so, als hätten sich mehrere Schattenbahnen übereinander gelegt. Über mir schimmerte in einem Ausschnitt dunkelblau der nächtliche Himmel, der einige winzige Risse zeigte, durch das helles Licht blinkte.
    Ich sah Licht am Ende des Tunnels. Vor einem Steinhaus stand eine Laterne. Sie warf ihren Schein nicht nur gegen den Eingang, er spiegelte sich auch in den Scheiben der beiden Fenster wider, die rechts und links der Tür die Hauswand unterbrachen.
    Es wäre ein Fehler gewesen, auf direktem Wege zum Office zu gehen. Ich konnte mir gut vorstellen, dass mich der Sheriff und sein Gehilfe erwarteten, und zwar bestimmt nicht mit einem Blumenstrauß in den Händen.
    Ich suchte nach einem anderen Weg. Von der rechten Seite her führte eine Straße gegen den Platz und mündete vor dem Office. Dort standen einige hohe Bäume, deren Kronen ein verzweigtes Geäst bildeten.
    Vergeblich suchte ich nach einem Posten oder Wächter. Im Office brannte Licht. Leider nicht so hell, wie ich es gern gehabt hätte. Ich konnte nichts durch die Scheiben sehen, außerdem strahlte die Lampe nur in eine bestimmte Richtung, als würde sie einen bestimmten Gegenstand anleuchten.

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