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0687 - Der Spinnenreiter

0687 - Der Spinnenreiter

Titel: 0687 - Der Spinnenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Martin Barkawitz
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hatten, um die seitlich attackierenden Federmänner abzuwehren, stürzten sich nun auch noch die Krallentatzen auf sie.
    Wäre Kurg zu Reue fähig gewesen, dann hätte er verstanden, dass dieser Angriff nur seine Schuld war. Es war noch keine zwei Monde her, seit Kurg die jüngste Tochter des Federmänner-Sippenchefs missbraucht und zu seiner Sklavin gemacht hatte. Und noch weniger Zeit war verstrichen, seit Kurg einen der Krallentatzen-Männer mit bloßen Händen getötet hatte, um seine Kraft zu beweisen.
    Ein kluger Mann hätte begriffen, dass man sich keine Feinde machte, die sich untereinander verbünden könnten. Aber Kurg war kein kluger Mann. Er hatte nur seine Brutalität und seinen mächtigen Freund. Das waren seine einzigen Vorteile.
    Die Krallentatzen waren im Nahkampf furchtbare Gegner. Wer sie an sich herankommen ließ, den zerfleischten sie im Handumdrehen.
    So geschah es nun einem der Insektenreiter.
    Er stach mit seinem Speer nach der Krallentatze. Doch der fremde Krieger wich der tödlichen Spitze aus und schnellte sich vom Boden hoch. Er landete auf dem Rücken des Reitkäfers und fetzte mit seinen Pranken tief in den Bauch und den Brustkorb von Kurgs Sippenbruder.
    Ein entsetzlicher Schmerzensschrei hallte über die weite Schieferebene.
    Kurg kapierte nun endlich, dass es an ihm selbst lag, ob der Angriff stecken blieb oder seine Gruppe vollständig vernichtet wurde.
    Der Spinnenreiter brachte sein Insekt auf Trab, während er den berüchtigten Kriegsschrei der Insektenbeschwörer ausstieß.
    Treffsicher schleuderte er seine magische Steinaxt auf die Federmänner. Wieder und wieder und wieder. Jedes Mal ging einer von ihnen zu Boden, tödlich getroffen oder schwer verletzt.
    Und auch Kurgs Reitspinne forderte einen hohen Blutzoll. Durch die Wachstumsmagie verfügte sie über die Fähigkeit, ihr Gift sehr weit zu spritzen. Es führte bei den Opfern meist sofort zur Atemlähmung und zu einem qualvollen Tod.
    Mit Schenkeldruck in den weichen Übergang zwischen Kopf und Leib brachte Kurg seine Spinne dazu, direkt auf die Federmänner loszustürmen. Der Sippenchef der Insektenbeschwörer schlug eine breite Bresche in die Front der Angreifer.
    Bald war der Boden übersät mit toten Vogelmännern. Doch im Moment erschienen Kurg die Krallentatzen beinahe gefährlicher. Der Spinnenreiter schleuderte seinen Speer und durchbohrte damit einen der raubtierhaften Angreifer. Zu seinem Bedauern kehrte diese Waffe nicht zu ihm zurück, weil sie nicht magisch aufgeladen war Er musste sie sich selbst zurückholen.
    Eine Riesen-Heuschrecke war zusammengebrochen und strampelte verzweifelt mit ihren Beinen. Zwei oder drei von Kurgs Männern lagen bereits in ihrem Blut.
    Doch als Kurg seine magische Steinaxt auch gegen die Krallentatzen-Sippe einsetzte, brach der Angriff endgültig zusammen.
    Die überlebenden Federmänner und Krallentatzen suchten ihr Heil in der Flucht.
    Triumphierend ließ der Spinnenreiter noch einmal seinen Schlachtruf hören. Dann warf er ihnen zum Abschied noch einmal seine Waffe hinterher. Die Steinaxt spaltete einem weiteren Federmann den Schädel.
    Kurg lachte dreckig, als der Vogelmensch zu Boden trudelte und die Axt treu zu ihrem Besitzer zurückkehrte.
    »Diese Narren!«, keuchte er und wischte sich mit der flachen Hand den Schweiß von seinem breiten Gesicht. Dann strich er seiner Reitspinne über den schaurigen Kopf. Sie hatte sich tapfer geschlagen. Drei Federmänner hatten allein durch ihr Lähmungsgift krepieren müssen. Bis auf eine Speerwunde an ihrem haarigen Hinterkörper war die Spinne selbst unverletzt geblieben.
    Doch dann wurde Kurgs Aufmerksamkeit ganz von dem gefesselt, was vor ihm geschah. Der Anführer der Insektenbeschwörer trieb seine Spinne mit Fersendruck vorwärts und packte seine Steinaxt fester.
    ***
    Zamorra hatte schon viele dämonische Kreaturen gesehen. Aber diese Bestie musste eine Spezialität von Kalua sein.
    Jedenfalls bestand der Kopf aus einer Art Schieferschindeln. Das Biest hatte sich der Oberfläche dieser lebensfeindlichen Welt perfekt angepasst. Ob die Kreatur mit dem Stein verschmolzen war, konnte Zamorra nicht sagen. Jedenfalls verstand sie es, sich auch mental perfekt zu tarnen. Der Dämonenjäger hatte sie erst bemerkt, als er unmittelbar vor ihr gestanden hatte.
    Und nun ragte die Bestie turmhoch über Zamorra und Nicole empor.
    Die beiden Menschen waren durch das plötzliche Hervorbrechen des Schieferwurms von den Beinen gerissen worden. Zamorra

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