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0687 - Der Spinnenreiter

0687 - Der Spinnenreiter

Titel: 0687 - Der Spinnenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Martin Barkawitz
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sie sich den Kopf in der Dunkelheit öfter an Felsnasen stieß, gelangte sie wohlbehalten dorthin, wo das Tageslicht der zwei Sonnen durch die Felsen schimmerte.
    Es war nur ein schmaler Spalt. Aber Nicole war schlank genug, dass sie sich hindurchquetschen konnte.
    Sie hätte es nie für möglich gehalten, dass sie sich einmal über den Anblick der trostlosen Kalua-Hügellandschaft freuen könnte. Und doch war es so.
    Nicole stand vor dem Felsmassiv und sog die frische Luft ein.
    Leider hielt ihre Zuversicht nicht lange an.
    Plötzlich ertönte ein gellender Pfiff.
    Und Nicole musste feststellen, dass sie eingekreist war!
    ***
    Kurg ließ die Muskeln spielen.
    »Ich bin Kurg, der größte Krieger von Kalua.«
    Zamorra hatte sich inzwischen erhoben.
    Gerne hätte er den Speer in Händen gehabt. Aber bevor er die Wurfwaffe holen konnte, hätte ihn Kurg mit seiner Bumerang-Steinaxt mindestens dreimal erledigt. Außerdem tauchten nun hinter dem Sippenchef weitere Insektenbeschwörer auf, die auf den Rücken von Heuschrecken oder riesigen Käfern saßen.
    »Und ich bin Zamorra«, erwiderte der Parapsychologe. Er stellte fest, dass er Kurgs raue Rede offenbar genauso gut verstehen konnte wie dieser ihn.
    »Du trägst ein Opfergewand, Zamorra«, stellte der Spinnenreiter fest. »Welche Sippe will dich den Höheren Wesen darbringen?«
    Der Parapsychologe schwieg. Was sollte er darauf erwidern? Dass er von einer anderen Welt kam und nur von einer hinterhältigen Dämonin in dieses Kostüm gesteckt worden war?
    Kurg würde das nicht unbedingt glauben. Zamorra konnte deutlich spüren, dass sich hinter der primitiven Fassade des Kriegers schwarzmagische Raffinesse verbarg. Kurg war zwar selbst nicht unbedingt ein Zauberer. Aber Zamorra war sicher, dass er eine gute Verbindung zu Schwarzmagiern hatte. Der lodernde Hass in Kurgs Innerem war ein eindeutiger Hinweis darauf - und vor allem seine magische Axt…
    »So, du schweigst«, grinste der Spinnenreiter. »Nun, wenn du keiner Sippe gehörst, dann werden eben wir, die Insektenbeschwörer, deinen Körper den Höheren Wesen anbieten. - Ergreift ihn!«
    Zwei von Kurgs Männern nahmen Zamorra in die Zange. Von links und rechts trieben sie ihre Tiere an ihn heran. Der eine saß auf einer riesigen Gottesanbeterin-Heuschrecke, der andere auf einer Art Hirschkäfer.
    Der Parapsychologe blickte sich um. Er hielt nach einer Fluchtmöglichkeit Ausschau. Aber es gab keine.
    Die beiden Reiter stiegen ab. Sie wollten ihn lebend fangen. Das war ein winziger Vorteil. Ansonsten hätten sie ihn mit ihren Beilen und Speeren schon längst getötet haben können.
    Zamorra erwartete die Krieger in Kampfstellung. Er beherrschte die wichtigsten Kampfsporttechniken und wendete sie jeweils nach ihrem Nutzen an.
    Die Männer hatten ihre Streitäxte aus den Gürteln gezogen. Sie hielten die Waffen mit der Schneide nach oben, um Zamorra mit dem stumpfen Ende niederzuschlagen.
    Zamorra stand tief, in den Knien eingeknickt. Für einen Moment wirkten die Krieger verunsichert. Seine Kampftechnik war ihnen unbekannt. Aber dann gingen sie beide gleichzeitig auf ihn los.
    Damit hatte der Parapsychologe gerechnet. Er wandte sich dem blonden Kämpfer zu. Sein dunkelhaariger Kamerad wähnte sich für den Moment sicher, da Zamorra ihm den Rücken zugedreht hatte.
    Ein folgenschwerer Irrtum. Mit einem kurzen Blick über die Schulter ließ sich Zamorra auf die Handflächen fallen und keilte mit dem rechten Bein aus.
    Seine Sandale traf den Insektenbeschwörer am Kinn!
    Gleichzeitig war es dem Dämonenjäger gelungen, einem Schlag des Blonden auszuweichen. Dieser wollte nun erneut seinen Axtstiel auf Zamorras Schädel krachen lassen. Aber der Parapsychologe blockte mit dem Unterarm und schnellte aus seiner tiefen Position hoch. Er verpasste dem Gegner einen fürchterlichen Kopfstoß!
    Da ertönte ein Keuchen hinter ihm. Der Dunkelhaarige war nun wirklich sauer. Blut sickerte von seiner Unterlippe in den langen Bart.
    Zamorra warf sich zur Seite, ging wieder ganz tief hinunter und sichelte dem Kerl mit einer blitzschnellen Bewegung die Beine weg.
    Der Dunkelhaarige stürzte schwer auf den Rücken.
    »Macht schon!«, brüllte Kurg. »Werden zwei Krieger nicht mal mit einem einzigen Opferknaben fertig?«
    Sein Zwischenruf stachelte die Männer an. Der Blonde schaffte es, Zamorra fest zu halten, während sein Kamerad wieder auf die Beine kam. Mit hassverzerrtem Gesicht wollte der Dunkelhaarige den Dämonenjäger nun

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