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0688 - Der Einmann Krieg

Titel: 0688 - Der Einmann Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnten.
    „Seien Sie aber vorsichtig", sagte er. „Der Alte hat ein Gewehr, von dem er schonungslos Gebrauch macht, wenn Sie sich nicht rechtzeitig als meine Freunde identifizieren können."
    Er lächelte.
    „Teilen Sie ihm mit, daß die Hiebe, die der sterbende Kirlianer mir versetzt hat, noch immer schmerzen."
    Er verabschiedete sich und startete. Raschmon und Miriam Tautz blickten ihm nach.
     
    *
     
    Wazzer Jacintho landete mit seinem Gleiter am Rande eines großen Platzes im Norden von „Galaktische Freiheit", auf dem schon eine unübersehbare Menschenmenge versammelt war.
    Er sprang aus der Maschine und rannte durch eine Gasse, die durch Energiebänder freigehalten wurde zum Mittelpunkt des Platzes, Wo Tausende von Polit-Offizieren aus allen Teilen von Czugmoth angetreten waren. Völlig außer Atem erreichte er den für ihn bei solchen Versammlungen vorgesehenen Platz in der ersten Reihe. Er war der letzte der Überzeugungsoffiziere, der antrat, was ihm einen verweisenden Blick eines Majors eintrug.
    Wazzer Jacintho tat, als habe er nichts bemerkt. Seine Augen richteten sich auf eine Gruppe von Überschweren und Rotuniformierten, die durch eine ihm gegenüberliegende Gasse herankamen. Leticron ging allen voran. Er bewegte sich überraschend geschmeidig. Jede Bewegung ließ erkennen, daß er seinen mächtigen Körper voll unter Kontrolle hatte. Auf Jacintho wirkte er wie ein wildes Tier, das einen Gegner belauert und auf den günstigsten Moment für den Angriff wartet. Er trug eine schneeweiße Uniform, unter der sich die Muskelstränge abzeichneten. Die lindgrüne Haut erschien besonders dunkel im Kontrast zu dieser Kleidung.
    Mehrere uniformierte Überschwere folgten ihm. Und dann sah Jacintho die Mädchen, die hinter dem Ersten Hetran der Milchstraße hergetrieben wurden. Unter ihnen befand sich Anne Ephon.
    Ihn schwindelte. Er fühlte, daß seine Hände zu zittern begannen. Am liebsten hätte er sich umgedreht und wäre geflohen, aber er wußte, daß er keine drei Schritte weit kommen würde.
    Die Energiegasse hatte sich längst geschlossen. Eine undurchdringliche Mauer von Menschen umgab ihn.
    Er schloß die Augen und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Es gelang ihm nicht. Irgend etwas zwang ihn, zu Anne Ephon hinüberzusehen. Und jetzt fiel ihm auf, daß ihre Haltung anders war als sonst. Sie ging nicht stolz und selbstbewußt hinter den Springern aus der Sippe der Überschweren her, sondern bewegte sich vielmehr zögernd und zurückhaltend, so als ob sie nicht freiwillig hier sei.
    Leticron marschierte mit seinen Begleitern auf eine erhöhte Plattform in der Mitte des Platzes zu. Die Gruppe der Mädchen ging weiter direkt auf Jacintho zu. Einige Polit-Offiziere, die den Abschluß gebildet hatten, schwärmten einige Meter zu den Seiten aus. Der SolAb-Agent sah, daß sie Schußwaffen in den Händen trugen. Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen.
    Anne Ephon war keine Verräterin. Sie arbeitete nicht heimlich mit den Überschweren zusammen. Sie war gefaßt worden, als sie versucht hatte, die zentrale Positronik zu manipulieren.
    Wazzer Jacinthos Hand kroch zu der Waffe unter seiner Kombijacke, doch dann ließ er sie wieder sinken. Was konnte er schon gegen Tausende von Polit-Offizieren und gegen die Überschweren tun?
    Die Mädchen blieben nur wenige Meter von ihm entfernt stehen. Anne Ephon blickte ihn an. Sie sah jedoch nicht so verzweifelt aus, wie er erwartet hatte. Verhaltener Triumph leuchtete aus ihren Augen.
    Er verstand sie auch ohne Worte.
    Ihr Anschlag war geglückt. Die Spione der Überschweren hatten sie zwar ertappt, aber es war schon zu spät für sie gewesen. Anne hatte ihre Aufgabe erfüllt.
    Ein Polit-Offizier im Range eines Generals trat an eines der Mikrophone.
    „Leticron, der Erste Hetran der Milchstraße, gibt sich die Ehre, das Überzeugungsparadies „Galaktische Freiheit" zu besuchen.
    Seine Absicht war, die Fortschritte zu begutachten, die hier erzielt worden sind. Leider mußte er feststellen, daß immer noch terranische Spione und Verräter unter uns sind, die die Absicht haben, das große Werk des Ersten Hetrans zu beeinträchtigen.
    Diese Uneinsichtigen begreifen offenbar nicht, daß es ein Solares Imperium nicht mehr gibt, und daß es daher sinnlos ist, dafür zu kämpfen."
    Einige Männer johlten und pfiffen. Sie waren nicht mit den Worten des Generals einverstanden und scheuten sich nicht, dagegen zu protestieren, obwohl sie sich damit erheblich

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