0689 - Das schwarze Skelett
schon wieder los?«, protestierte der Drache. »Ich habe zu tun! Ich wollte gerade dem Chef hinterher, der…«
»Was ist das hier?«, unterbrach ihn Madame Claire zornig.
Fooly sah in die Richtung, die ihr ausgestreckter Arm ihm wies.
»Ein Kühlschrank?«, vermutete er vorsichtig.
»Ein geplünderter Kühlschrank!«, korrigierte die Köchin.
»Wie ärgerlich«, seufzte Fooly. »Und was habe ich damit zu tun?«
»Du hast ihn geplündert! Wo sind die Schnitzel? Wo sind die…«
Fooly hob abwehrend die Hände. »Damit habe ich nichts zu tun!«, protestierte er. »Ich habe nicht geplündert! Warum sollte ich das auch tun?«
»Aus dem gleichen Grund, aus dem du allen sonstigen Unfug anstellst!«, fauchte Madame Claire. »Du Bestie wirst die Sachen sofort wieder herausrücken, oder ich sorge dafür, dass Mister William sie dir vom Taschengeld abzieht…«
»Aber ich war’s doch nicht!«, protestierte der Drache. »Wirklich! Das muss der Chef gewesen sein! Den habe ich gerade vor ein paar Minuten gesehen, als er mit einer randvollen Plastiktüte aus der Küche kam! Ich wollte ihn ansprechen, aber er hat nur gewinkt und ist ganz hastig in Richtung Keller davon…«
»Also, jetzt reicht’s!«, stellte Madame Claire fest. »Nicht genug, dass du stiehlst, jetzt willst du die Tat auch noch dem Professor in die Schuhe schieben? Du verlogenes, bösartiges Untier…«
Fooly war am Boden zerstört.
Denn er wusste genau, dass er diesmal luirklich unschuldig war.
Aber Madame Claire wollte ihm einfach nicht glauben…
***
Zamorra tauchte mit dem Fressalienbeutel und den drei Weinflaschen, die er irgendwie in den Händen und unter den Arm geklemmt balancierte, aus den Regenbogenblumen an der Flussbiegung auf. »Unser Beitrag zu dieser Festivität«, grinste er und setzte die Sachen vorsichtig in Grillnähe ab.
»Ist ja stark«, stellte Frederic fest, der erst mal den Wein begutachtete. »Wahnsinns-Jahrgang - womit haben wir denn das verdient?«
»Oh, sollte ich mich im Regal vergriffen haben?«, sagte Zamorra. »Na gut, zu spät - hat einer von euch wenigstens einen Korkenzieher?«
»Notfalls nehmen wir das Bordwerkzeug aus Bertrands Auto«, grinste Frederic.
»Auto?« Zamorra schmunzelte und sah sich nach den anderen um. »Das darf Nicole nicht hören… für sie ist ein Auto vorn lang, hinten lang und hat in der Mitte eine Erhöhung, damit man mit Hut darin sitzen kann. Und je länger vorn und hinten, desto Auto…«
»Das wiederum darf Bertrand nicht hören«, mahnte Frederic. »Er ist furchtbar stolz auf seinen rollenden Schuhkarton.«
Bertrand hockte bei Corinne, nur ein paar Meter entfernt, schien den Dialog aber nicht mitbekommen zu haben. Derweil tummelten sich Nicole und Charlotte bereits splitternackt im flachen Loire-Wasser - eigentlich hatte Zamorra bei den beiden nichts anderes erwartet.
Deshalb hatte Nicole auch darauf verzichtet, dass Zamorra ihr etwas zum Anziehen mitbrachte; sie benötigte es überhaupt nicht. Das halb zerfetzte Abendkleid und der wenige Rest lagen ebenso wie Charlottes spärliche Ausstattung durcheinander auf einem Haufen.
Unterdessen zog Bertrand Corinne während des Gesprächs den rechten Schuh aus.
»Was soll denn das jetzt werden?«, fragte sie überrascht.
Er zog ihr jetzt auch den linken Schuh aus. »Ich will es dir ein bisschen bequemer machen«, lächelte er.
»Indem du mir die Schuhe ausziehst?«
Er machte mit ihrem linken Söckchen weiter. »Doch nicht nur die Schuhe.«
»Was denn noch alles?«
Ihr rechtes Söckchen war an der Reihe: »Genau - eben alles!«
Sie sprang auf. »Hör auf damit! Du bist doch verrückt!«
Er zog ihr ihren Minirock aus. »Wieso?«, lachte er. »Charlotte und Nicole sind doch auch splitterfasernackt!«
»Ich bin aber nicht Charlotte und Nicole!«, protestierte sie. »Wenn die vom Eiffelturm springen, muss ich das doch nicht etwa auch?«
Er zog ihren Slip herunter. »Aber du hast auch einen so wunderschönen Körper, den du nicht verstecken solltest!«
Sie zog ihren Slip wieder hoch. »Und warum ziehst du dich nicht aus? Hast du etwa keinen wunderschönen Körper? Oder bist du bloß feige?«
Amüsiert verfolgte Zamorra, wie Bertrand Corinne die Bluse abstreifte und abwehrte: »Natürlich nicht! Aber das geht nicht. Wo soll ich mein Handy lassen, wenn ich nichts anhabe? Außerdem sind nackte Männer gar nicht so interessant und schön wie nackte Mädchen…«
»Für dich, Blödmann!«, konterte sie.
Er zupfte ihren Slip erneut
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