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0689 - Die Irrfahrt des Mutanten

Titel: 0689 - Die Irrfahrt des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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milder Schock im Vergleich zu der Panik, die Thomas Kantenberg empfand, als er nach sorgfältigem Tasten feststellen mußte, daß es keine Spur von den zwei USO-Wachschiffen gab, die nach Leticrons Information ständig in diesem Raumsektor Dienst taten.
    Er überprüfte den Waring-Konverter und stellte fest, daß seine Prognose sich bewahrheitet hatte: das Aggregat war funktionsunfähig. Die SX-9082 würde niemals mehr durch den Linearraum fliegen - wenigstens nicht mit diesem Konverter.
    Kantenberg blieb nur noch die äußerst vage Hoffnung, daß die USO-Einheiten sich bei seinem unerwarteten Auftauchen in den Ortungsschatten der namenlosen Sonne verkrochen hatten.
    Er brachte also die Space-Jet auf Kurs und flog die Sonne an.
    Wegen der Schäden im Triebwerksektor wagte er nicht, bis mehr als auf zehn Prozent der Lichtgeschwindigkeit relativ zu seinem Ziel zu beschleunigen. Das heißt, er würde fast drei Tage brauchen, um in unmittelbare Nähe des fremden Gestirns zu gelangen.
    Gleichzeitig fing er an zu funken. Die Wahrscheinlichkeit, daß sich im Schutz der Sonne tatsächlich zwei Wacheinheiten der USO aufhielten, war äußerst gering. Sie hätten die Space-Jet längst als vergleichsweise harmloses Fahrzeug identifizieren und aus ihrem Versteck hervorkommen müssen. Thomas Kantenberg begann, um Hilfe zu rufen. Er sandte MAYDAY, den terranischen Notruf, und fuhr dabei den Hypersender mit höchster Leistung.
    Denn er befand sich hier im Einzugsgebiet der USO-Zentrale Quinto-Center, weniger als eintausend Lichtjahre von ihr entfernt, und es war durchaus nicht unwahrscheinlich, daß sein Ruf von einem in der Nähe kreuzenden Raumschiff der USO aufgefangen wurde.
    Inzwischen hatte der Bordrechner die Außenbord-Meßgeräte abgefragt und sich aus ihren Anzeigen ein Bild der Umgebung verschafft. Das Ergebnis bekam Thomas Kantenberg auf einem seiner Bildschirme zu sehen. Es befand sich kein anderes Raumfahrzeug im Umkreis von mehreren Lichtstunden - soweit eben die Ortergeräte der SX-9082 reichten. Es gab außer der namenlosen Sonne überhaupt nur eine einzige Materieballung in diesem Raumsektor: einen Himmelskörper, der sich auf höchst exzentrischer Bahn um die Sonne bewegte und wahrscheinlich in die Klasse der Kometen eingestuft werden mußte, obwohl er nicht wie die meisten Kometen aus Eistrümmern, sondern aus massivem Fels und einem darunterliegenden Kern aus nahezu reinem Metall bestand.
    Thomas Kantenberg nahm diese Information gelassen zur Kenntnis. Der Komet interessierte ihn nicht.
    Und dann, zum Schluß, kam es anders, als Kantenberg es sich vorgestellt hatte. Der Hypersender blieb tot. Der Radiokom war es, der schließlich ansprach. Aus einem Lautsprecher, dem Kantenberg nicht die geringste Aufmerksamkeit geschenkt hatte, drang plötzlich die Stimme eines Mannes. Sie sprach Terranisch, und ihre Worte waren: „Zanoor an unbekanntes Objekt. Wer sind Sie, und welche Art Hilfe brauchen Sie?"
    Thomas Kantenberg saß starr und staunte ungläubig die Meßwerte des Radiokomempfängers an. Radiokom - das bedeutete, daß der Sender nicht allzu weit entfernt sein konnte.
    Und die Richtdaten der Antenne wiesen auf den unscheinbaren Kometen, der da fast eine halbe Lichtminute entfernt der Space-Jet voraus auf die fremde Sonne zueilte. Mehr als alles andere aber elektrisierte ihn der Name, den er soeben gehört hatte: Zanoor. Er kannte einen Zanoor, Major im Inneren Stab der USO.
    Kantenberg zögerte nicht lange mit der Antwort. Da es sich um eine Distanz von nur wenigen Lichtsekunden handelte, konnte er es sich leisten, die Bildübertragung einzuschalten. Falls dort auf dem Kometen wirklich der Zanoor saß, den er kannte, dann wollte er sich ihm so rasch wie möglich zu erkennen geben.
     
    4.
     
    Der Mann auf dem großen Bildschirm begann zu sprechen, noch bevor Zanoor seinen erstaunten Aufschrei beendet hatte.
    Augenblicklich wurde es still im Kontrollraum.
    „Ich bin Thomas Kantenberg", sagte eine tiefe Stimme, die die Worte nur zögernd hervorbrachte, als bereite ihr das Sprechen Mühe. „Mein Fahrzeug ist schwer beschädigt und nicht mehr linearflugtauglich. Ich brauche jemand, der mir zur nächsten zivilisierten Welt weiterhilft. Und wenn der Zanoor, der sich bei Ihnen meldete, der Mann ist, den ich meine, dann ist mein Problem schon so gut wie gelöst."
    Mitten in seiner kurzen Rede sah er plötzlich auf, und ein leises Lächeln huschte über sein eingefallenes Gesicht.
    Das mußte gewesen sein, als Zanoors

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