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0689 - Die Irrfahrt des Mutanten

Titel: 0689 - Die Irrfahrt des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ersten Auswertungen schon vor. Sie bezeugten Kantenbergs völlige Unverdächtigkeit. Zanoor war erleichtert, und ein Teil der Erleichterung schlug sich in seinem Verhalten gegenüber dem USO-Spezialisten nieder: er begrüßte ihn wie einen lange vermißten Freund.
    „Treten Sie näher, mein Junge!" rief er ihm entgegen, faßte ihn beim Arm und zog ihn in eine kleine, behaglich eingerichtete Kammer. „Kann mir vorstellen, daß Sie einiges durchgemacht haben. Woran liegt Ihnen zuerst essen, trinken, schlafen?"
    Kantenberg ließ sich in einen behaglichen Sessel gleiten.
    „Nichts!" stöhnte er. „Nur einfach ausruhen und an nichts denken müssen."
    „Das ist Ihnen gegönnt", erklärte Zanoor freundlich. „Aber nur für kurze Zeit."
    Kantenberg musterte ihn fragend.
    „Das Hauptquartier verlangt dringend nach Ihnen."
    Kantenberg nickte. Er hätte sich denken können, daß Zanoor ihn anmelden mußte. Die Kenntnis von der Existenz dieser Station gehörte sicherlich einer der höchsten Geheimhaltungsstufen an - was dadurch bekräftigt wurde, daß er nichts von ihr gewußt hatte. Zanoor konnte keinen Unbefugten an Bord nehmen, ohne sich dazu nicht die Erlaubnis des Hauptquartiers zu holen. Es war ihm recht, daß er sogleich weiterverschifft werden sollte. Je eher er nach Quinto-Center karn, desto früher bot sich ihm die Möglichkeit, im Sinne seines Auftraggebers tätig zu werden.
    „Erzählen Sie mir", bat Zanoor: „Warum suchten Sie sich ausgerechnet diese Gegend als Fahrtziel aus?"
    „Ich hatte keine große Wahl", antwortete Kantenberg. „Ich wußte, daß sich in diesem Sektor ständig wenigstens zwei USO-Einheiten aufhalten. Die Sonne ist ein wichtiges Positionsfeuer.
    Selbst wenn die Einheiten der USO inzwischen abgezogen worden wären, hätte ich gute Aussichten gehabt, irgendwann auf irgendein anderes befreundetes Raumschiff zu stoßen. Sie müssen bedenken, daß ich mir mein Fahrzeug nicht aussuchen konnte. Ich mußte das erste beste nehmen. Zabrijna ist rund zwölfhundert Lichtjahre von hier entfernt. Für soviel, dachte ich, reicht der Treibstoff noch. Ob ich die restlichen neunhundert bis nach Quinto-Center geschafft hätte, dessen war ich nicht so sicher. Überhaupt wurde diese Frage akademisch, nachdem ich den Treffer erhalten hatte: die Space-Jet war nicht mehr linearflugtauglich. Der Waring war völlig im Eimer."
    Das hörte sich plausibel an, dachte Zanor. In der Zwischenzeit waren auch die letzten Überprüfungsergebnisse eingetroffen.
    Er erhob sich unauffällig und ging zu einem kleinen Arbeitstisch, auf dem ein fest eingebautes Bildschirmgerät stand. Die Bildfläche war so gerichtet, daß Kantenberg sie nicht sehen konnte. Zanoor drückte auf die Empfangstaste und las: Das war die Kodeformulierung, die er für den Fall beantragt hatte, daß keine der Prüfungen ein negatives Ergebnis zeigte.
    Eine Waffe allerdings war an Kantenberg gefunden worden, doch dieser Fund hatte keine Bedeutung. Er selbst hatte berichtet, daß es ihm gelungen war, einen Blaster zu erbeuten, und die Waffe war in der Tat pariczanischer Bauart.
    Plötzlich stand Kantenberg auf.
    „Wenn es Ihnen recht ist, Major, dann reise ich sofort zum Hauptquartier weiter."
    Obwohl Zanoor noch vor einer Stunde nichts näher am Herzen gelegen hatte, als seinen unerwarteten Gast so rasch wie möglich in die Obhut des Hauptquartiers zu übergeben, war er nun doch ein wenig überrascht. Fast fühlte er sich durch Kantenbergs Eile pikiert, wie ein Gastgeber, dem der Gast auf unverhüllte Weise zu verstehen gibt, daß es mit seiner Gastfreundschaft nicht allzu weit her sei.
    „So bald?" fragte er erstaunt. „Wollen Sie denn nicht etwas zu sich nehmen? Sich ein bißchen ausruhen?"
    Kantenberg lächelte bitter und schüttelte den Kopf.
    „Nach der Gefangenenkost würde ich Ihre üppigen Speisen wahrscheinlich gar nicht vertragen", antwortete er. „Und ausruhen? Ich glaube, man wird mir im Hauptquartier genügend Ruhe gönnen. Stellen Sie sich vor: da sind die tausendundeins Prüfungen, denen ich unterzogen werden muß, damit man ganz sicher ist, daß ich nicht ein feindlicher Agent bin. Das Zeremoniell der Untersuchungen läßt sich am besten administrieren, wenn ich dabei im Tiefschlaf liege."
    „Sie sollten nicht so zynisch daherreden", tadelte er.
    „Selbstverständlich wird man Sie prüfen. Aber wem wollen Sie das übelnehmen? In der Zeit, in der wir leben, kann selbst der zuverlässigste Mann zu einer feindlichen Bombe

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