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0689 - Die Irrfahrt des Mutanten

Titel: 0689 - Die Irrfahrt des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kantenberg.
    „Wie...?"
    „Ach, nichts. Die Begriffe haben sich mir nur so eingeprägt."
    „Das hätten sie sein lassen können", antwortete der Mutant ärgerlich. „Nur ihretwegen befinde ich mich hier."
    Kantenberg war noch immer verwirrt.
    „Und was geschieht jetzt?" fragte er.
    „Du bist in Kontrolle!" spottete Kakuta. „Tu, was du willst!"
    „Sie werden mich umbringen, sobald sie mich vor Augen bekommen", beklagte sich Kantenberg.
    „Und mich mit", bestätigte der Mutant trocken.
    „Du mußt mir helfen!"
    „Den Teufel werde ich tun! Ich helfe nur mir, nicht dir!"
    „Also mußt du mir helfen! Denn wenn ich sterbe, stirbst auch du. Das hast du selbst gesagt!"
    „Das ist richtig. Aber bei der ersten Gelegenheit werde ich deinen ungastlichen Körper verlassen und mich an einen Ort begeben, wo mir weniger Gefahr droht."
    „Ich werde mich hüten, einem Pariczaner so nahe zu kommen, daß du auf ihn überspringen kannst", bemerkte Kantenberg gehässig.
    „Es wird sich nicht immer vermeiden lassen", antwortete der Mutant mit großer Gelassenheit. „Wohin willst du übrigens?"
    „Nach Zabrijna. Ich muß Leticron Bericht erstatten."
    Ein paar Sekunden lang schwieg der Mutant. Dann sagte er: „Also gut, ich helfe dir."
    Sofort war Kantenbergs Mißtrauen wieder da.
    „Warum?"
    „Das geht dich nichts an. Ich habe meine eigenen Gründe."
    „Wenn du meinst, daß ich mich auf so etwas einlasse, dann täuschst du dich. Ich brauche kein Ersatzbewußtsein, das mich zielsicher in den Tod steuert."
    „In den Tod steuerst du dich selbst, mein Junge", spottete der Mutant, „nämlich durch deinen Verrat an der Menschheit. Selbst wenn Leticron. dir nichts antut, nachdem du deinen Auftrag ausgeführt hast, wird dein Gewissen dich nicht mehr in Ruhe lassen. Aber du täuschst dich in mir. Ich bin bereit, auf derselben Basis wie eben weiter mit dir zusammenzuarbeiten. In kritischen Augenblicken übernehme ich die Kontrolle, sobald die Gefahr beseitigt ist, gebe ich sie an dich zurück."
    Kantenberg dachte eine Zeitlang nach.
    „Und wer gibt mir die Garantie, daß du es ehrlich meinst?"
    „Mein Wort."
    Kantenberg lachte höhnisch. „Was nützt mir ein Wort?"
    „Du bist ein junger Mensch", antwortete der Mutant sanft.
    „Du verstehst von solchen Dingen nichts. Sieh mich dagegen an... wenn du mich sehen kannst. Ich bin ein alter Mann, ein wenig über fünfzehnhundert Jahre alt. Da wirst du mir die Weisheit, die mit solchem Alter kommt, nicht absprechen wollen.
    Ich habe mir Gedanken gemacht und bin darauf gekommen, daß es mit der. Menschheit in dem Augenblick bergab zu gehen begann, als auf das Wort eines Mannes kein Verlaß mehr war.
    Für mich selbst habe ich die Konsequenzen daraus gezogen.
    Wenn ich ein Versprechen gebe, dann kann sich jedermann darauf verlassen.
    Was dich angeht, so weiß ich, daß das Schicksal eines Tages für deinen Verrat mit dir abrechnen wird. Ich brauche gar nicht einzugreifen. Aber solange du noch da bist und ich in deinem Körper gefangen stecke, bin ich bereit, mit dir zusammenzuarbeiten, unter den erwähnten Bedingungen. Überleg dir's, mein Junge. Und dann laß mich wissen, wie du dich entschieden hast. Das heißt: wissen brauchst du es mich nicht zu lassen. Ich sehe ohnehin jeden einzelnen Gedanken, der durch dein Gehirn zieht.!"
    Das pariczanische Raumschiff war eine der beiden Einheiten, die die Verfolgung der TALLAHASSEE betrieben. Von diesem Fahrzeug wurde die Desintegratorsalve abgefeuert, die wirkungslos in den Feldschirmen des USO-Kreuzers verpuffte.
    Der pariczanische Kommandant war über den Mißerfolg verbittert. Als feststand, daß ihm das terranische Raumschiff in den Linearraum entkommen war, zog er sich in sein Privatquartier zurück, das unmittelbar an den Kommandoraum angrenzte. Dort saß er und versuchte, den entsprechenden Eintrag ins Log so zu formulieren, daß sein Teil der Schuld an dem soeben erlittenen Fehlschlag, so geringfügig wie möglich erschien. So beschäftigt war er, die eigene Leistung mit möglichst schonenden Worten zu beschreiben, daß er einen höchst merkwürdigen Vorfall, über den ihm vor kurzem berichtet worden war, fast schon vergessen hatte: einer seiner Männer wollte im Gemeinschaftsraum seines Mannschaftsquartiers einen Terraner gesehen haben, einen hochgewachsenen, dürren Mann, den er unverzüglich hatte über den Haufen schießen wollen, woran er jedoch dadurch gehindert wurde, daß der Terraner von einem Augenblick zum andern sich

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