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0689 - Die Irrfahrt des Mutanten

Titel: 0689 - Die Irrfahrt des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wollte das Geheimnis der Dunkelwolke ergründen.
    Vielleicht kann ich den Spieß umdrehen und statt dessen die Geheimnisse des neuen Hetrans der Milchstraße erforschen.
    Leticron wird Wert darauf legen, einen solchen Schatz, wie ihn das Bewußtsein eines Teleporters darstellt, ständig in unmittelbarer Nähe zu haben. Womöglich gibt es da etwas zu erfahren. Leticron ist selbst Mutant. Er wäre sicherlich ein idealer Gastgeber, wenn ich auch befürchte, daß sein starker Wille mich bedingungslos in seinen Bann zwänge und ich dann zu völliger Bewegungslosigkeit verurteilt wäre. Aber vielleicht gibt es andere Ausweichmöglichkeiten. Was ich brauche, ist ein schwacher mutierter Geist, den ich ohne große Mühe kontrollieren kann.
    Finde ich ihn, dann kann niemand mehr mich halten, auch Leticron nicht.
    Die Zusammenarbeit mit Kantenberg funktioniert zufriedenstellend. Ich habe den Verräter davon überzeugt, daß ich nicht an Verrat denke. Im Augenblick der Gefahr überläßt er mir die Kontrolle. Ich bringe uns in Sicherheit und gebe die Kontrolle an ihn zurück. Was ich Kantenberg darüber mitteilte, für wie gewichtig ich mein Wort halte, ist mir ernst. Überdies empfinde ich Mitleid mit dem Verräter. Kantenberg ist ein Mann, der sich irgendwann in der Vergangenheit einmal eine Reihe von Lebenswerten selbst erdacht und zusammengestellt hat. Er verzichtete dabei bewußt auf Konformität mit geltenden moralischen Regeln und Vorschriften.
    Er glaubte, ein Recht darauf zu haben, sein Leben nach der eigenen Vorstellung zu gestalten.
    Dieses Recht steht sicherlich jedermann zu, solange die eigenen Vorstellungen nicht bewußt darauf abzielen, die Rechte anderer einzuschränken. Kantenbergs Fehler war, daß er die Reihe seiner Werte seit ihrer Konzeption unverändert beibehielt, sie niemals überprüfte, keinen von ihnen jemals in Zweifel zog.
    Jetzt ist er ein Mann in reifen Jahren, der den Idealen seiner frühen Jugend hinterherrennt.
    Er wird in dieser Welt nicht lange bestehen.'Er wird schließlich daran zugrunde gehen, daß es, sein Geist nicht verstand, mit dem Körper zu wachsen. „ Das pariczanische Walzenschiff brauchte drei Standardtage, um Zabrijna zu erreichen. Der Kommandant hatte befehlsgetreu gehandelt: es war Kantenberg sogar eine Kabine zugewiesen worden, in der man die künstliche Schwerkraft auf ein Gravo eingeregelt hatte.
    Der Mutant versuchte des öfteren, sich mit Kantenberg zu unterhalten, aber der Verräter ließ sich nicht darauf ein. Kakuta hatte ihm freiwillig mitgeteilt, daß es ihm unmöglich sei, während Kantenbergs Schlaf die Bewußtseinskontrollen zu übernehmen.
    Seitdem getraute sich Kantenberg wieder zu schlafen und hatte die Medikamente, die er seit dem Einbruch in den medizinischen Lagerraum der TALLAHASSEE bei sfch trug, wutentbrannt in die Müllverwertungsanlage befördert.
    Über seine Begegnung mit Leticron machte er sich keine Gedanken. Er brachte ihm das Bewußtsein eines Telporters.
    Die Experten des Überschweren würden es eines Tages zuwege bringen, daß das Bewußtsein in einen Gastkörper eingebettet wurde, in dem es Leticrons Befehlen gehorchen, also auch seine paraphysische Begabung zur Verfügung stellen mußte. Das war nicht mehr seine Sorge. Er war nur derjenige, der den Mutanten „erbeutet" hatte. Für diese Leistung alleine, meinte er, war ihm die Dankbarkeit des Corun of Paricza sicher.
    Zwar versuchte der Mutant, sein Mißtrauen gegenüber Leticron zu schüren. Er versuchte, ihm einzureden, daß der Überschwere ihn nun nicht mehr brauche, daß er überflüssig sei..., aber das waren eben jene Unterhaltungen, auf die Kantenberg sich von vornherein nicht einließ.
    Das Walzenschiff landete auf dem gewaltigen Raumhafen, den Leticron sich unweit seiner Residenz eingerichtet hatte. Zabrijna war zu einem Stützpunkt ersten Ranges geworden.
    Vor wenigen Jahren noch eine unterentwickelte Siedlerwelt der Überschweren, mit einer Bevölkerung von wenigen hunderttausend Seelen, die es mit Mühe und Not verstanden, sich aus eigener Kraft am Leben zu halten, hatte sie sich mit einem immensen Einsatz an Material, Menschen und Geld zu einem der wichtigsten Kriegshäfen der pariczanischen Flotte entwickelt. Ihre Position hatte sie zu einer solchen Rolle sozusagen prädestiniert: Zabrijna lag an der äußersten Peripherie des galaktischen Zentrums in Richtung der ehemaligen Machtballungen des Solaren Imperiums. Von hier aus hatte Leticron eine Reihe jener vernichtenden

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