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0689 - Die Irrfahrt des Mutanten

Titel: 0689 - Die Irrfahrt des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verdrängen.
    Aber er injizierte ein Bild, das Bild eines Raumes an Bord eines pariczanischen Kriegsschiffs, und verdrängte dadurch mein Zielbild.
    Der Sprung ist ausgeführt. Ich weiß nicht genau, was geschehen ist. Aber Bruchteile von Sekunden nach dem Sprung entrang Kantenberg mir die Kontrolle. Er muß von den Kapseln eingenommen haben, die die Müdigkeit vertreiben. Ist er im Zustand des klaren Wachseins, bin ich ihm hoffnungslos unterlegen.
    Ich hatte nicht damit gerechnet, daß es ihm so schnell gelingen würde, das Medikament zu sich zu nehmen. Die Unachtsamkeit wurde mir zum Verderben. Ich bin wieder zur Seite gedrängt, und Kantenberg hat die Kontrolle über seinen Körper.
    Den Bildern in seinem Bewußtsein entnehme ich, daß wir uns tatsächlich an Bord eines pariczanischen Raumschiffs befinden.
    Es scheint in unmittelbarer Nähe von Wabe 1000 zu stehen. Mit Kantenbergs Vorhaben steht es nicht im Zusammenhang.
    Es befindet sich schon seit langer Zeit hier und hat, wie Kantenberg weiß, die Aufgabe, die Umgebung unseres Asteroiden zu kontrollieren.
    Es ist merkwürdig ... Kantenberg sollte sich darüber freuen, in Sicherheit zu sein. Er tut es nicht. Er ist besorgt. Er fürchtet sich.
    Wovor? Ich sehe neue Bilder in seinem Bewußtsein auftauchen.
    Die Gestalt eines Überschweren erscheint. Das Bild ist emotioneil gefärbt. Kantenberg ist erschrocken, er fürchtet dieses Wesen.
    Jetzt verstehe ich, warum. Gefahr- für Kantenberg und für mich!
    Der Überschwere hält Kantenberg für einen terranischen Spion.
    Er ist bewaffnet! Er hebt die Waffe..."
    Thomas Kantenberg wußte nicht, wie ihm geschah.
    Für den Bruchteil einer Sekunde war er über finstere, unergründliche Abgründe gewirbelt, dann wurde es plötzlich wieder Licht ringsum. Und etwas Merkwürdiges geschah: obwohl der Körper unter Tako Kakutas Kontrolle stand, hatte Kantenberg sich, bevor Kakuta ihn verdrängte, so darauf konditioniert, bei der ersten Gelegenheit eine oder zwei der Medikamentenkapseln zu sich zu nehmen, daß er die entsprechenden Bewegungen jetzt instinktiv ausführte, ohne darüber nachdenken zu müssen, und ohne daß der Mutant ihn an der Ausführung der Reflexreaktion behindern konnte.
    Die Wirkung des Aufputschmittels setzte fast augenblicklich ein.
    Kantenbergs Bewußtsein erwachte zu neuem Leben. Er war sich der Tatsache, daß ein anderer Geist von ihm Besitz ergriffen hatte, kaum bewußt geworden, da wechselte die Kontrolle schon wieder zu ihm über. Das Bewußtsein des Mutanten war verdrängt. Kantenberg gewann taumelnd das Gleichgewicht zurück, bemerkte den Druck einer ungewöhnlich hohen Schwerkraft, die auf ihm lastete, und sah sich um.
    Er befand sich an Bord eines fremden Raumschiffs. Die niedrige Decke bewies ihm, daß es ein Fahrzeug der Überschweren sein müsse. Noch vor wenigen Sekunden hatte er an Leticrons Einheiten gedacht, die in diesem Raumsektor patrouillierten, und sie verflucht wegen der gefährlichen Aktivität, die sie ausgerechnet in diesem kritischen Augenblick entwickelten, so daß die TALLAHAS-SEE nicht starten konnte.
    Wie kam er hierher?' Kakuta! schoß es ihm durch den Sinn. Der Mutant hatte ihn hierher teleportiert. Erleichterung stieg in ihm auf ... aber nur für wenige Augenblicke. Niemand außer Leticron und Yandikor dem Scaftilar wußte er von ihrer gemeinsamen Abmachung, auch die Besatzung dieses Raumschiffs nicht. Wie sollte er sein unerwartetes Auftauchen an Bord dieses Fahrzeugs erklären?
    Würde er überhaupt zum Erklären kommen? Oder würden sie ihn einfach über den Haufen schießen?
    Er musterte seine Umgebung von neuem. Dieser Raum war Teil eines pariczanischen Mannschaftsquartiers. Es war der gemeinsame Aufenthaltsraum, von dessen rückwärtiger Wand Schotte zu den einzelnen Privatquartieren führten. Es gab hier bequeme Sitzmöbel, Bildgeräte für das Abspielen von Filmen ebenso wie für die Beobachtung des Weltraums, Tische mit Servierautomatiken und eine Sammlung von Spielen, die den Mannschaftsmitgliedern zur Unterhaltung dienten. Niemand befand sich hier. Die Pariczaner, die hier ihre Unterkunft hatten, waren auf Wache.
    Thomas Kantenberg horchte. Aus den Tiefen des mächtigen Schiffskörpers drangen Geräusche, die auf eine hektische Aktivität schließen ließen. Waren die Überschweren auf die TALLAHASSEE aufmerksam geworden? Bereiteten sie sich zum Angriff vor?
    Er hatte keine Zeit, über diese Fragen nachzudenken. Das vordere Schott glitt zischend zur Seite. Unter

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