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0689 - Die Irrfahrt des Mutanten

Titel: 0689 - Die Irrfahrt des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Öffnung erschien ein breitschultriger Pariczaner.
    Verblüfft starrte er das fremde Wesen an. Dann glitt seine Hand hinab zum Gürtel und zog einen schweren Blaster hervor, jenen Waffentyp, den die Hand eines Menschen nur mit Mühe halten kann. Die aufgewölbte Mündung des Laufes kippte nach oben und zeigte genau auf Thomas Kantenberg.
    „Nicht schießen!" schrie der Terraner entsetzt.
    Der Pariczaner grinste höhnisch.
    „Warum nicht, Terraner? Warum soll ich einen häßlichen Spion am Leben lassen?"
    „Ich bin kein Spion!" beteuerte Kantenberg. „Ich arbeite für Leticron."
    „Ja, ja ... das sagen sie alle", höhnte der Überschwere. „Sie verfluchen ihn mit den häßlichsten Worten, die ihre Sprache besitzt. Aber wenn sie gefaßt werden, behaupten sie alle hoch und heilig, für ihn zu arbeiten."
    Die Mündung der Waffe zielte starr auf Kantenbergs Leib. Und plötzlich war da wieder die Stimme, die Kantenberg schon einmal zuvor gehört hatte - die Stimme des Mutanten, die in Wirklichkeit gar keine Stimme war, sondern ein Strom von Gedanken, der mitten in seinem Bewußtsein plötzlich Gestalt annahm.
    „Du wirst ihn nicht überzeugen", mahnten die Gedanken.
    „Überlaß mir die Kontrolle! Ich bringe uns in Sicherheit."
    „Wenn du mich tötest", erklärte Kantenberg mit fester Stimme, der das Zittern der Angst kaum noch anzumerken war, „wirst du dir den Zorn des Corun of Paricza zuziehen. Du kannst dich überzeugen. Setze dich mit ihm in Verbindung und frage ihn über mich!"
    Und zu Kakuta gewandt, murmelte er auf Terranisch: „Ich sterbe lieber, als daß ich mich von dir zur TALLAHASSEE zurückbringen lasse!"
    „Ich verspreche dir", raunte der Mutant, „dir die Kontrolle sofort zurückzugeben, sobald ich uns in Sicherheit gebracht habe. Und ich werde dieses Schiff nicht verlassen!"
    „Warum wolltest du das tun?" schoß es Kantenberg durch den Kopf.
    „Weil es um mein Leben ebenso geht wie um das deine", antwortete Kakuta in Gedankenschnelle. „Stirbst du, sterbe ich.
    Der Pariczaner steht zu weit entfernt. Seine Aura reicht nicht bis zu uns. Ich kann nicht auf ihn übergehen."
    „Die sicherste Methode, mir Leticrons Zorn zuzuziehen", erklärte der Überschwere mit dröhnender Stimme, „ist, ihn wegen einer derart lächerlichen Angelegenheit zu belästigen. Solche Sachen werden bei uns immer gleich an Ort und Stelle erledigt - getreu nach Leticrons Motto: ein guter Terraner ist ein toter Terraner!"
    Kantenberg sah, wie sich der kräftige Finger über dem Auslöser straffte.
    „Du Narr!" hörte er den Mutanten sagen. „Du wirfst dein Leben einfach fort...!"
    In diesem Augenblick gab Kantenberg nach. Die Kontrolle seines Gehirns ging an Tako Kakuta über. Der Mutant handelte sofort, vor den verblüfften Augen des Überschweren begannen die Umrisse der Gestalt des Terraners zur verschwimmen, und einen halben Atemzug später war der Fremde einfach verschwunden.
    „Du siehst, daß ich Wort halte", lauteten die Gedanken des Mutanten. „Wir befinden uns noch immer an Bord des pariczanischen Schiffes, und du hast die Kontrolle über deinen Körper zurück. Ich möchte, daß du dich daran erinnerst, wenn du wieder einmal in Lebensgefahr gerätst."
    Kantenberg war verwirrt. Er tastete sein Bewußtsein vorsichtig ab, bewegte den Arm, spannte die Muskeln: tatsächlich, der Mutant hatte ihm die Kontrolle zurückgegeben. Er befand sich in einem großen Raum, vielleicht einer Lagerhalle. An den Wänden entlang standen mit Schubladen versehene Gestelle. Weit und breit war kein Überschwerer zu sehen.
    „Warum bist du nicht zur TALLA-HASSEE zurückgesprungen?"
    wollte Kantenberg wissen.
    „Weil ich keinen Bezugspunkt habe", lautete die Antwort. „Ich vermute, daß die TALLAHASSEE inzwischen gestartet ist."
    „"Du hattest beim Sprung in dieses Schiff auch keinen Bezugspunkt.
    „Aber du hattest ihn", unterbrach der Mutant seinen Gedankenstrom.
    „Ich...?"
    „Glaubtest du wirklich, ich wollte hierher?" fragte Kakuta. „Mein Ziel war der Kommandostand der TALLAHASSEE. Ich wollte dich zwingen, dein Geheimnis auszuplaudern. Aber ausgerechnet in diesem Augenblick unternahmst du eine letzte Anstrengung, meinen Willen von dir abzuschütteln. Du gaukeltest mir ein Bild vor, ein deutliches Bild vom Innern eines Raumschiffs, von dem du genau wußtest, wo es sich befand."
    „An der Grenze des Ortungsschattens der Sonne Wild Man, Wabe 1000 immer unmittelbar gegenüber", murmelte

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