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0689 - Draculas Blutuhr

0689 - Draculas Blutuhr

Titel: 0689 - Draculas Blutuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erschlagen wurde. Ich kann es mir nur vorstellen, so wie er ausgesehen hat.«
    »Da haben Sie Recht.«
    »Und womit hat man ihn erschlagen?«
    »Mit einer kleinen, aber schweren Statue. Ob sie wertvoll ist, kann ich Ihnen nicht sagen. Jedenfalls stammte sie aus dem Laden und diente womöglich als Dekoration.«
    »Fingerabdrücke?«
    Murray schaute mich beinahe mitleidig an. »Sinclair, wir haben es hier mit einem Profi zu tun.«
    Ich präzisierte. »Vielleicht sogar mit einem Vampir, der seinem Opfer nicht mehr das Blut aussaugt, sondern sich an sie heranschleicht und sie erschlägt.«
    »Möglich.«
    »Nein, Kollege, das will mir nicht in den Kopf. Hier muss sich ein anderes Motiv ergeben.«
    »Kann es nicht sein, dass sich Christborn geirrt hatte, als er den Begriff auf den Spiegel schmierte?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ein Trauma möglicherweise. Kann doch sein, dass er einiges über Vampire gelesen und sich auch gedanklich mit ihnen beschäftigt hat. Alles ist möglich. Lehren Sie mich die Seele eines Menschen kennen, seine Psyche und so weiter.«
    »Möglich, aber nicht wahrscheinlich.«
    »Weshalb denken Sie so?«
    »Kann ich Ihnen auch nicht sagen. Es geht um Erfahrungswerte. Ja, das ist die einzige Antwort.«
    »Wir sollten mit dieser Helen Wayne sprechen«, schlug mein Freund Suko vor.
    Ich war einverstanden, und wir verließen den kleinen Raum, durchquerten das Büro und betraten den Laden. Murray blieb zurück, er sprach mit einem seiner Leute.
    Die Frau saß noch immer bewegungslos, auch der Bobby stand da, ohne sich zu rühren.
    Helen Wayne hatte auf einem Hocker ohne Rückenlehne Platz genommen. Dafür war die Sitzfläche dick gepolstert, aber anlehnen konnte sie sich nicht. Vielleicht auch deshalb die steife Haltung.
    Erst als ich mich zum zweiten Mal geräuspert hatte, schaute sie auf. Unsere Blicke trafen sich. Helen Wayne gehörte zu den Frauen, denen es gelang, sich perfekt zu schminken und deshalb alterslos zu wirken. Wahrscheinlich hatte sie vor zehn Jahren auch so ausgesehen wie jetzt, und sicherlich waren ihre Haare damals auch so akkurat frisiert gewesen. Sie waren braun und zeigten einen Stich ins Rötliche.
    Dennoch sah ich Tränenspuren und entdeckte das helle Taschentuch, das sie zwischen den Händen zusammenknüllte. Wir stellten uns vor und wussten nicht, ob die Frau uns überhaupt wahrgenommen hatte, denn sie rührte sich nicht.
    »Können Sie uns einige Fragen beantworten?«, erkundigte sich Suko.
    Endlich öffnete sie den blass geschminkten Mund. »Was wollen Sie denn wissen? Ich kann Ihnen nichts sagen. Ich habe Ihrem Kollegen schon alles erzählt.«
    »Was denn?«
    »Dass ich eine Schwägerin des Ermordeten bin und ihm in seinem Geschäft helfe.«
    »Und Sie haben ihn auch gefunden.«
    »So ist es«, erwiderte sie tonlos.
    Ich fragte sie: »Dann ist Ihnen auch bekannt, was Mr. Christborn in den letzten Sekunden seines Lebens auf den Spiegel im Waschraum geschrieben hat?« Ich erwähnte nichts von seinem Blut.
    Sie runzelte die Stirn und fragte scheu zurück: »Geschrieben? Auf den Spiegel?«
    »Ja.«
    »Davon weiß ich nichts.«
    »Es war nur ein Wort, und zwar der Begriff Vampir.«
    Helen Wayne reagierte zunächst nicht. Sie fror buchstäblich ein. Nur ein Schauer erschien auf ihrem Gesicht. Ein Zeichen dafür, dass sie nachdachte. »Vampir?«, wiederholte sie schließlich und fragte leise: »Aber wieso denn?«
    »Das wissen wir auch nicht. Wir sind zu Ihnen gekommen, um uns bei Ihnen zu erkundigen.«
    »Ein Scherz?«
    »Das glauben wir nicht.«
    Sie schüttelte den Kopf. Ruckartig stand sie auf und begann mit ihrer Wanderung durch den Laden.
    Sie ging bis zur Tür, drehte sich dort und kam wieder zurück. »Ich habe bei meinem Schwager gearbeitet. Er war Junggeselle. Ich heiratete seinen Bruder, der vor zwei Jahren verstarb. Unser Verhältnis war gut, aber ich habe nie gehört, dass er über Vampire gesprochen hat. Nein, das habe ich nicht.« Sie blickte uns verständnislos an. »Da hat sich einer einen Scherz erlaubt.«
    »Wer?«
    »Sein Mörder…?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das glauben wir nicht.« Auf Details ging ich nicht ein. »Aber Sie geben zu, dass dies kein normaler Raubmord gewesen ist. Oder fehlt etwas?«
    »Soviel ich weiß, nichts.«
    »Dann können wir einen Raub schon mal ausschließen«, sagte Suko. »Es gibt noch ein anderes Gebiet; mit dem wir uns leider beschäftigen müssen, Mrs. Wayne. Wieso heißen Sie eigentlich nicht Christborn?«
    »Ich habe

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