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069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

Titel: 069 - Die Leiche aus der Kühltruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wie er sich unmittelbar vor Eintritt seines klinischen
Todes gefühlt hatte.
    Matt und
elend.
    »Wie ist es
dazu gekommen?« fragte Finlay. »Wer hat Sie befreit, Wallace? Wir sind hier, um
Ihnen zu helfen«, fügte er hinzu, und man hörte und sah ihm an, daß es ihm
schwerfiel, die undurchsichtige Situation zu meistern.
    Er wußte
nichts mit ihr anzufangen. Auch die Worte, die er gebrauchte, wirkten hölzern
und gestellt, kamen so über seine Lippen, als wäre er ein Laienschauspieler,
der zum erstenmal seinen Text auswendig aufsagen mußte.
    Larry mußte
sich eingestehen, daß er sich in einer ähnlichen Situation wie Finlay befand.
    Auch ihm fiel
es schwer, zu glauben, was er sah. Doch er schätzte die Dinge anders ein. Es
war sinnlos, hier Fragen zu stellen. Wallace würde nicht auf eine einzige
antworten.
    Dieser Mann
steckte selbst voller Zweifel und Verzweiflung, er wirkte aggressiv und
unnahbar.
    Und er war
überzeugt davon, daß ihm nichts mehr zustoßen konnte. Das bewies er damit, daß
er jetzt auf die beiden Männer zukam.
    Larry Brent
und Captain Finlay richteten ihr Hauptaugenmerk auf den Näherkommenden.
Unwillkürlich wurde X-RAY-3 an ein ähnlich schauriges und gespenstisches
Erlebnis erinnert, das er vor geraumer Zeit gehabt hatte. Da waren die Leichen
aus den Gräbern gekommen, weil finstere Dämonen durch eine Totenbesprecherin
aus einem fernen Dschungel sie zu einem gespenstischen, ghulischen Leben
erweckt hatten.
    Doch das hier
war anders.
    Hier war
keine Zauberei und keine Hexerei im Spiel.
    Larry
registrierte und beobachtete genau. Er bedauerte, daß Professor Hawkins noch
nicht eingetroffen war. Der Naturwissenschaftler, der sich mit
extrawissenschaftlichen Problemen beschäftigte, hatte versprochen, noch heute
nach Austin zu kommen. Es war nicht ausgeschlossen, daß er bereits in dem von
ihm angegebenen Hotel eingetroffen war. Doch Larry Brent hatte noch keine
Gelegenheit gefunden, sich dort zu melden und nachzufragen.
    Die Dinge
hatten sich in den letzten beiden Stunden überstürzt.
    Und sie
überstürzten sich wieder.
    Mit jedem
Zentimeter, den der übelriechende Körper näher auf sie zukam, zog Finlay seine
Dienstwaffe weiter aus dem Halfter.
    Larrys
Muskeln spannten sich, doch er griff nicht nach seiner Smith & Wesson
Laser.
    »Ihr seid
etwas zu früh gekommen«, kam es geifernd über die spröden, bläulich-schwarzen
Lippen von Gerome Wallace. »Sie…«, mit diesen Worten streckte er seine Hand aus
und wies in Richtung des Lehnsessels, auf dem seine junge Frau lag, »sie sollte
es nicht zu einfach haben. Gleich nach meiner Ankunft in der letzten Nacht habe
ich mich in meinem eigenen Haus versteckt und vom Zweitapparat des
Herrenzimmers aus Linda angerufen. Sie reagierte genauso, wie ich erwartet
hatte. Sie fuhr sofort in die Wohnung ihres Liebhabers, um nach dem Rechten zu
sehen, und sie fand dort alles genauso wie von mir angegeben vor. Die Zeit, in
der sie weg war, gab mir genügend Gelegenheit, mich in der Bibliothek so
einzurichten, daß ich zwischen Vorhangnische und Bücherwand ein Versteck fand,
das nicht so leicht auffiel und entdeckt werden konnte.
    Nach dem
Mittagessen kam Linda hoch in die Bibliothek. Das war seit eh und je ihre
Angewohnheit. Sie las meistens ein paar Zeilen, ehe sie einschlief. Ich konnte
sie genau beobachten. Dann zog ich langsam den Vorhang zurück. Linda sah mich
erst, als ich vor ihr stand. Sie war nicht mal fähig, zu schreien. Daß ihr
toter Mann vor ihr stand, das begriff ihr Hirn nicht! Es ging wie ein
Stromschlag durch ihren Körper.
    Sie schnappte
nach Luft, wurde weiß wie eine Kalkwand und griff noch hinter sich, um den
Revolver aus der Schublade zu ziehen – aber das schaffte sie nicht mehr.
    Die Angst
ließ sie bewußtlos werden. Da tat ich ihr nichts. Ich will, daß sie mit vollen
Sinnen begreift, wie sie durch meine Hand zu Tode kommt. So muß ich noch warten
– und ich werde warten, selbst wenn ich euch Bastarde auch ins Jenseits
befördern müßte.«
    Captain
Finlay schüttelte den Kopf. Diese Sprechweise war er von dem gutsituierten
Industriellen nicht gewohnt.
    »Du irrst,
Gerome«, tönte es da von hinten durch den Raum. »Ich werde vollziehen, was ich
vorhatte. Während der letzten halben Stunde habe ich meine Bewußtlosigkeit nur
gespielt, um mich selbst zu schützen.«
    Larrys Kopf
flog herum.
    Hochaufgerichtet
saß Linda Wallace im Sessel, und die Waffe, die sie heimlich aus der Schublade
genommen hatte, lag ruhig und sicher in

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