069 - Die Leiche aus der Kühltruhe
Leiche haben, Finlay! Wenn wir auf sie stoßen, dann
dürften wir auch das Geheimnis erfahren.« Larry unterbrach sich. »Mrs. Wallace«,
sagte er plötzlich erschrocken.
»Sagte Sie
nicht, daß ihr Gatte ihr den Tod angekündigt hätte? Wallace scheint sich
merkwürdigerweise nur für die Menschen zu interessieren, mit denen er in seinem
Leben zu tun hatte. Er will den Tod von Sandy Jovlin. Er hat den Tod von Bruce
Hamilton herbeigeführt. Jetzt ist seine eigene Frau an der Reihe. Mauern können
ihn nicht hindern, ich…« Er unterbrach sich, als er den erschrockenen Ausdruck
in Finlays Gesicht wahrnahm.
»Ich habe
einen von meinen Leuten in der Nähe des Wallace-Wohnhauses«, sagte er leise.
»Er soll den
Eingang beobachten. Aber wenn Mauern das Gespenst nicht zurückhalten, dann…« Er
führte seine Gedanken nicht zu Ende.
»Vielleicht
ist das eine Fehlspekulation, Captain? Der andere Wallace… ist noch an die
Gesetze unserer Dimension gebunden. Der Schatten jedoch – wie ich die Gestalt
richtigerweise bezeichnen möchte, die hinter Miss Jovlin her ist – ist bis zur
Stunde sonst nirgendwo aufgetaucht. Ich glaube, daß Ihre Vorkehrung, in der Nähe
des Wallace-Hauses einen Bewacher für Linda abzustellen, schon richtig gewesen
ist. Doch es ist bestimmt nicht verkehrt, trotzdem nach dem Rechten zu sehen.«
Larry wandte sich an Henry Keller. »Laß Sandy keine Sekunde aus den Augen! Man
kann immer wieder nur Vorkehrungen treffen, aber nichts Genaues sagen. Es ist
wie verhext.«
Es war
X-RAY-3 anzusehen, daß er mit dem Verlauf der Dinge unzufrieden war.
Finlay
versprach Keller, auch für Sandy einen seiner Leute abzukommandieren.
Larry
erkundigte sich nach Sandys Befinden. Das Mädchen lächelte und nickte schwach
mit dem Kopf.
»Es geht
schon wieder besser. Danke!« Die Nähe ihrer Begleiter tat ihr wohl.
Larry
streichelte ihr über das Haar. »Henry wird auf Sie aufpassen, Sandy.
Schließlich will er, daß ich den Trauzeugen spiele.«
Sie lachte,
und ihre Augen strahlten.
Gemeinsam mit
Finlay fuhr Larry zum Haus der Familie Wallace.
Während der
Fahrt war der sonst so fröhliche und gesprächige Finlay eigentümlich still und
nachdenklich.
Der Fall
bereitete ihm Sorgen. Er hatte es nicht mehr mit greifbaren Dingen zu tun. Im
Grunde war er froh darüber, daß ihm ein Spezialist zur Seite stand.
Das
geheimnisvolle Verschwinden von Gerome Wallace aus dem Tiefkühlsarg ging ihm an
die Nieren.
Es gab
genügend Hinweise, die bestätigten, daß Gerome Wallace den Rambler gesteuert
hatte und später zu Fuß weitergegangen war. Aber dann verlor sich seine Spur.
Finlays
Leuten war auch zu Ohren gekommen, daß ein Nachbar von Wallace, George
Kornblow, in der letzten Nacht den metallic-grünen Rambler in der Straße vor
seinem Haus gesehen zu haben glaubte. Er hatte sogar den Hinweis riskiert, daß
er der Meinung war, Mr. Wallace hätte hinter dem Steuer des Wagens gesessen.
Was Kornblow nicht ahnte, war die Tatsache, daß sich seine Aussage mit den
Erklärungen deckte, die die Stimme am Telefon Mrs. Wallace gegenüber gemacht
hatte.
Larry
steuerte den Lotus vor den Hauseingang.
Die beiden
Männer stiegen aus. Von der Straßenecke her näherte sich an diesem ruhigen,
sonnigen Mittag wie zufällig ein Mann. Er trat auf die beiden Ankömmlinge zu.
Es handelte
sich um den Bewacher, der von Finlay den Auftrag hatte, das Haus zu beobachten.
»Keine
besonderen Vorkommnisse«, meldete der Mann. »Alles ruhig.«
Damit hatte
er zweifellos recht, wie Larry gleich darauf feststellte. Auf sein Klingeln
öffnete niemand.
Ein ungutes
Gefühl ergriff von ihm Besitz. Er und Finlay hasteten um das Haus herum. Die
Terrassentür war verriegelt, wie der Captain es mit Linda Wallace abgesprochen
hatte. Nur mit Krach und Gewalt hätte ein Außenstehender in dieses Haus
eindringen können.
Die beiden
Männer, durch die vorangegangenen, allen physikalischen Gesetzen
hohnsprechenden Vorgänge gewarnt, dachten und redeten nicht lange. Sie
handelten.
Mit dem
Universalschlüssel ließ X-RAY-3 das Schloß aufschnappen.
Die beiden
Männer stürzten in das abgedunkelte, kühle und geräumige Luxuswohnzimmer.
»Mrs.
Wallace?« Laut und fragend schallte Captain Finlays Stimme durch das Haus.
Wie ein Echo
verhallte sein Rufen.
Keine
Erwiderung.
Aber Linda Wallace
mußte im Haus sein!
»Ich hatte
schon kein gutes Gefühl, als wir hierherfuhren«, sagte Larry Brent. »Ich kann
Ihnen keinen Vorwurf machen, Captain. Sie haben
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