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069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

Titel: 069 - Die Leiche aus der Kühltruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ihrer Hand.
    »Du bist
bereits tot, Gerome! Jeder Jurist wird mir das bestätigen. Ich begehe also
keinen Mord!« sagte Linda Wallace mit unnatürlich ruhiger Stimme, die nur
bewies, wie erregt und aufgepeitscht sie wirklich war.
    Weder Larry
noch Finlay konnten das Nachfolgende verhindern.
    Linda Wallace
drückte ab.
    Fünfmal
spuckte die Waffe einen langen Feuerstrahl aus. Die Kugeln bohrten sich in den
Kopf des steif und reglos stehenden Gerome Wallace.
    Finlay
brachte sich mit einem Sprung aus der Schußlinie, und auch Larry wich einen
Schritt zurück, um von keiner verirrten Kugel getroffen zu werden. Doch Linda
Wallace war eine ausgezeichnete Schützin.
    Den sechsten
Schuß jedoch konnte sie nicht mehr abfeuern, da Larry an ihrer Seite war und
ihr mit einem Ruck die Pistole aus der Hand riß.
    Doch für
Gerome Wallace war es zu spät.
    Die fünf
Kopfschüsse hatten das neu gewachsene, umweltveränderte Gewebe zerstört. Wie
vom Blitz getroffen sank die skelettierte, stinkende Gestalt zu Boden.
    Doch damit
war es nicht zu Ende. Die drei Menschen wurden Zeugen eines Schauspiels, das
sie nie wieder in ihrem Leben vergessen würden.
    Neben dem zu
Boden Gestürzten wirbelte ein farbloser, dichter Nebel auf, der sodann sein
gewundenes, spiralförmiges Aussehen verlor und sich zu einer menschlichen
Gestalt formte.
    Neben dem
liegenden erstand ein stehender Gerome Wallace!
    Finlay
stöhnte. Er wich zurück; es schien, als würde er sich in einiger Entfernung
sicherer fühlen.
    »Der
Schatten, Mr. Brent!« entrann es den Lippen des Captains, und er fing an, an
seinem Verstand zu zweifeln.
    Der
unheimliche Eindruck, das ungeheuerliche Bild, das sie wahrnahmen, währte nur
wenige Sekunden.
    Die
Schattengestalt taumelte, geriet in eine drehende Bewegung, und der graue,
flirrende Nebel legte sich als deutlich erkennbare menschenähnliche Form über
den reglosen Leichnam. Es war, als würde Wallaces Astralleib sichtbar.
    Die beiden
Gestalten verschmolzen zu einer einzigen. Den drei anwesenden stillen
Beobachtern der Szene war es, als ginge ein Seufzen durch den Raum; dann
herrschte eine unheimliche Stille. Man konnte eine Nadel fallen hören.
    Linda Wallace
schnappte nach Luft. Dann sank sie zurück, ohne einen weiteren Laut von sich zu
geben. Die letzten Stunden waren für ihre strapazierten Nerven zuviel gewesen.
    Captain
Finlay rief einen Krankenwagen, der Linda Wallace ins Krankenhaus brachte. Die
Frau stand unter Schock. Es würde lange dauern, bis sie über die Dinge
hinwegkam.
    In einem
Spezialbehälter wurde auch wenig später der tote Gerome Wallace abtransportiert.
    Finlay holte
die Erlaubnis ein, die Obduktion umgehend durchführen zu lassen.
    Larry Brent,
Captain Finlay und der zwischenzeitlich eingetroffene Professor Hawkins durften
bei der Obduktion anwesend sein.
    Das Ergebnis,
das ein Stab von Wissenschaftlern im St. Marys Hospital in stiller
Abgeschiedenheit ans Licht brachte, war mehr als erstaunlich.
    Der die
Obduktion durchführende Professor stieß mehrere Male hörbar die Luft durch die
Nase.
    »So einen
Fall hatte ich in meiner ganzen Praxis noch nicht«, sagte er müde und
kopfschüttelnd, während Wallace zerlegt wurde. Und wenn ein solcher Mann so
etwas behauptete, dann wollte das etwas heißen. »Ich habe schon viele
Operationen durchgeführt, aber noch nie eine Krebsgeschwulst wie diese gesehen.
Gerome Wallaces Körper war total verkrebst. Seine inneren Organe sind ein
einziges Knäuel aus Krebszellen. Die Wucherungen gehen durch den Brustkorb bis
zum Hirn hoch. Hier sind Metastasen entstanden, die ein gewisses Eigenleben
entwickelt haben. Es sieht fast so aus, als wäre ein vollkommen neuer
Gewebekomplex vorhanden, der eigene Funktionen ausübte.«
    Damit traf
der Mediziner den Nagel auf den Kopf.
    »Wir stehen
nicht still«, bemerkte Professor Hawkins leise, der von dem, was man hier
entdeckt hatte, ebenso wie alle anderen tief beeindruckt war. »Schon lange gibt
es Stimmen, die behaupten, daß die Krebserkrankungen in allen Teilen der Welt
auf eine tiefgreifende Veränderung im menschlichen Organismus hinweisen. Der
Homo sapiens entwickelt sich weiter. Vor Jahrmillionen sah der Mensch anders
aus als heute. Im Mutterleib lassen sich noch heute die verschiedenen Stadien
seiner Entwicklung verfolgen. Zwischen den Fingerchen des Ungeborenen entstehen
kurzfristig Schwimmhäute, die darauf schließen lassen, daß der Mensch
ursprünglich aus dem Meer kam. Vielleicht war Gerome Wallace die

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