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069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

Titel: 069 - Die Leiche aus der Kühltruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Chevrolet hielt.
    Der
Psychoanalytiker beobachtete im Rückspiegel das Verhalten seiner jungen
Patientin.
    Sandy bemühte
sich offensichtlich, nicht den Blick zu wenden.
    Mit ihren
großen Augen blickte sie Dr. Keller an.
    »Wie kommen
Sie eigentlich hierher?« flüsterte sie. »Es kann doch einfach nicht möglich
sein, daß…« Sie schlug die Hände vors Gesicht. »Hört es denn niemals auf? Wird
es denn von Mal zu Mal schlimmer? Sehe und höre ich jetzt schon Dinge, von
denen ich mir einbilde, daß sie wahr sind?«
    »Alles, was
Sie in diesen Sekunden erleben, ist Wirklichkeit, Miss Jovlin«, schaltete sich
Dr. Keller ein. »Sie erleben keine Halluzination. Sehen Sie hinüber zu Ihrem
Chevrolet!«
    Langsam löste
Sandy Jovlin die Hände von ihrem Gesicht. Tränen liefen über ihre Wangen und
hinterließen deutlich sichtbare Spuren auf dem staubigen Gesicht.
    »Nicht
weinen, Miss Jovlin«, sagte Keller mit einfühlsamer Stimme. »Sie brauchen sich
nicht zu fürchten. Ich bin hier, weil ich Ihre Akte noch einmal genau
durchgearbeitet habe.«
    Ein schneller
Blick wurde zwischen Larry Brent und Henry Keller gewechselt.
    Keller griff
zu dieser kleinen Notlüge, in der jedoch ein Fünkchen Wahrheit steckte. Der
Psychoanalytiker hatte mit Larry Brent, der auf der Fahrt von Mexiko nach San
Antonio bei ihm vorbeigekommen war, diesen Fall erörtert. Keller hatte die
Befürchtung ausgesprochen, daß Sandy Jovlin tatsächlich bedroht würde und daß
es jemanden geben müßte, der sie beobachtete. Vielleicht geschähe all das nur,
um das Mädchen an den Rand des Wahnsinns zu bringen. Aber niemand von ihnen
konnte das Weshalb und das Warum einsehen.
    Larry hatte
den Vorschlag gemacht, Sandy am besten nachzufahren, um selbst einiges in
Erfahrung zu bringen. Durch Zufall waren sie dabei auf eine Situation gestoßen,
die keiner von ihnen erwartet hatte. Ihnen war der abgestellte, offenbar in
größter Eile verlassene Chevrolet am Straßenrand aufgefallen. Sofort hatten sie
sich auf die Suche nach der Fahrerin gemacht und sie bald, noch lebend,
gefunden.
    Sandys
Geschichte klang phantastisch, aber man durfte die Dinge nicht einfach in
Bausch und Bogen ablehnen.
    »Ich wage es
nicht, hinüberzusehen«, sagte die Schwarzhaarige leise. »Was sehen Sie, Doktor?«
    »Nichts, Miss
Jovlin! Der Wagen ist leer«, antwortete Keller wahrheitsgemäß.
    Sandy drehte
blitzschnell den Kopf zur Seite.
    Ihre Blicke
durchbohrten die Dunkelheit und blieben an der Stelle haften, wo sie vorhin
noch die finster dreinblickende, rätselhafte Gestalt bemerkt hatte. Die Stelle
war leer! Sandy schloß und öffnete mehrmals die Augen. Der Eindruck blieb.
    »Sie sind
vollkommen normal, Miss Jovlin«, bemerkte Dr. Keller. »Begleiten Sie uns jetzt
bitte hinüber, erklären Sie uns die Dinge an Ort und Stelle!«
    Henry Keller
wollte, daß das Mädchen die Furcht völlig verlor, unter der sie noch immer
stand.
    Sandy Jovlin
stieg aus. Schweigend gingen Larry und Dr. Keller neben dem Mädchen her.
    »Ich habe ihn
hier gesehen, genau auf dem Beifahrersitz, Doktor!«
    Keller
nickte.
    Larry ging um
den Wagen herum. Im Schein der Taschenlampe suchte er den Boden ab.
    »Es war keine
Halluzination, Miss Jovlin«, sagte X-RAY-3 leise. Er ging in die Hocke und
deutete auf die Spuren im feinen Staub in unmittelbarer Nähe des abgestellten
Autos. »Sie sind doch zur Straße hin ausgestiegen, nicht wahr?«
    »Ja«, antwortete
Sandy und kam um den Wagen herum.
    »Ich hätte
mich auch gewundert, wenn Sie so große Fußabdrücke hinterlassen hätten. Bei
Ihrer Schuhgröße!« lächelte Larry.
    Auf dem Boden
zeigten sich deutlich die Abdrücke eines breiten Fußes.
    »Außer Ihnen
saß wirklich noch jemand im Wagen, Miss Jovlin! Und dieser Unbekannte ist auf
dieser Seite ausgestiegen«, fügte Larry hinzu.
    In diesem
Moment verdrehte das Mädchen die Augen. Langsam sackte Sandy weg. Dr. Keller
fing sie gerade noch auf.
     
    ●
     
    Linda Wallace
sorgte dafür, daß kein großer Auflauf entstand.
    »Er ist nicht
tot«, sagte sie gleich, als sie vor ihrem Mann kniete, nach seiner Hand faßte
und den Puls fühlte. »Diese Zustände kommen öfter vor. Sein Puls ist sehr
schwach. Aber Gerome erholt sich schon wieder.«
    Die Augenlider
des Industriellen flatterten. In Wallaces Gesicht kehrte langsam Farbe zurück.
    »Wo bin ich?«
wisperte er kaum verständlich. Er benahm sich wie bei einer tiefen Ohnmacht,
obwohl er die ganze Zeit über für Morton und seine Frau offensichtlich bei

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