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069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

Titel: 069 - Die Leiche aus der Kühltruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Mutter kam. Sie hatte mit keinem von beiden allzuviel Ähnlichkeit.
    Das Innere
der Wohnung war einfach, aber sauber. Die Jovlins hatten das Nötigste zum
Leben. Luxus gab es nicht, doch an Essen und Trinken mangelte es nicht.
    Dr. Keller
lehnte Alkohol ab, da er noch in dieser Nacht zurückfahren wollte. Schon in
aller Frühe erwartete er Patienten. Larry nahm den angebotenen Tequila dankbar
nickend an. Wie in Mexiko üblich, so wurde der scharfe Klare auch hier nach
Landessitte getrunken, und zwar mit Zitrone und Salz. Viele Touristen, die ins
Land kamen, eine mexikanische Kneipe aufsuchten und Tequila tranken, wußten zum
Vergnügen der Einheimischen oft nicht, wie er eigentlich getrunken wurde und
was sie mit dem gereichten Salz und der Zitrone anfangen sollten. Die meisten
legten die Zitronenscheibe in das Glas, gaben eine Prise Salz darüber und
schütteten dann das Getränk mit Todesverachtung in sich hinein. Salz und Zitrone
aber werden auf die Handoberfläche zwischen Daumen und Zeigefinger gegeben, in
den Mund genommen, der Tequila darübergegossen und geschluckt. Die Beigaben
nehmen dem mexikanischen Nationalgetränk die Schärfe.
    Larry hatte
mit Keller abgesprochen, daß er diese Nacht hierbleiben würde.
    Von diesem
Vorhaben wurde auch Sandy unterrichtet, als der Psychoanalytiker sich
anschickte, sich nach dem kleinen herzhaften Imbiß, den Sally Jovlin schnell
zubereitet hatte, zu verabschieden. Larry begleitete den Freund nach draußen.
    Keller nutzte
die Gelegenheit, um noch ein paar Worte mit X-RAY-3 zu wechseln.
    »Paß gut auf
sie auf, Larry«, sagte Henry Keller rauh. »Dich hat der Himmel zum rechten
Zeitpunkt hierhergeschickt.«
    »Wenn hier
wirklich etwas Außergewöhnliches vorgegangen ist, dann wird meine Firma über
kurz oder lang sowieso auf irgendeine Weise informiert werden, Henry. Es gibt
kaum einen Fall, der uns entgeht.«
    »Aber es
kommt oft darauf an, wann ihr Bescheid bekommt. Der offizielle Weg ist manchmal
eben doch etwas länger als der inoffizielle.«
    »Manchmal ja«,
bestätigte X-RAY-3.
    »Sie leidet
unter einer Art Todesahnung. Aber das ist keine Einbildung und keine Krankheit.
    Die Bedrohung
ist wirklich da. Und ich fürchte, daß sie ihr zum Opfer fallen könnte. Wenn ich
könnte, würde ich jede Stunde Sandys Seite verbringen. Sollte sich in den
nächsten Stunden oder Tagen herausstellen, daß die Gefahr zu einem Risiko für
sie wird, dann werde ich alles daransetzen, Sandy in meine Nähe zu bringen.«
    Dr. Keller
seufzte. »Mit meinen medizinischen Erkenntnissen komme ich nicht weiter. Ich
habe nächtelang alle möglichen Bücher nach einem ähnlichen Fall durchstöbert.
Halluzinationen sind viele aufgeführt, doch keine, die sich auf eine solche Art
äußert.«
    Larry Brent
nickte. »Das kann ich mir denken. Halluzinationen, die sichtbare Spuren auf dem
Boden hinterlassen, sind mehr als merkwürdig! Entweder ist die ganze Geschichte
ein handfester Betrug, oder wir haben es wirklich mit Spuk und Hexerei zu tun.«
    »Was ist es,
Larry?« fragte Keller.
    »Ich weiß es
nicht, Henry. Ich habe bis jetzt noch nicht die geringste Ahnung. Deshalb
bleibe ich vorerst mal hier. Vielleicht habe ich Glück und bekomme den Buhmann,
der Sandy nach dem Leben trachtet, mit eigenen Augen zu sehen.«
    Die beiden
Männer blickten sich an.
    Larry fuhr
fort: »Wissen Sandys Eltern Bescheid?«
    »Ja.
Teilweise jedenfalls. Sie hat ein gutes Verhältnis zu ihnen. Aber sie sagt
ihnen nicht alles, um sie nicht unnötig aufzuregen.«
    »Ich werde
mich danach richten. Zuerst muß ich mehr über Sandy selbst und ihre Lebensart
erfahren, Henry. Vielleicht kann ich dir damit helfen. Ich würde mich freuen,
diesen Freundschaftsdienst für dich zu tun.«
    Henry Keller
und Larry Brent gaben einander die Hände. Als Keller zum Wagen ging, kam Sandy
Jovlin noch einmal aus dem Haus. Über dem knapp sitzenden Rock trug sie eine
adrette Halbschürze. Das Mädchen hatte beim Aufräumen des Geschirrs geholfen
und winkte Henry jetzt noch einmal zu, als er den Wagen vom Grundstück der
Tankstelle lenkte.
    »Ich ruf
morgen im Lauf des Vormittags bei dir an«, rief Larry dem Davonfahrenden nach.
    Die roten
Rücklichter des Autos wurden kleiner und von der Dunkelheit schließlich
vollends geschluckt.
    Larry wandte
sich an Sandy, die nachdenklich in die Finsternis starrte. Das schmale, edel
geschnittene Gesicht wirkte sahnig im Schein der nahen Laterne.
    »Jetzt sind
Sie also vorerst mein Wachhund?« fragte das

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