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069 - Opfer der Daemonen

069 - Opfer der Daemonen

Titel: 069 - Opfer der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Ron Hubbard
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bemerkte er, daß sie nur seine Krawatte richtete.
    „Soll ich dir noch etwas sagen, Jim Lowry?“
    „Ja, Mutter.“
    „Geh’ die Treppe hinunter. Dort wirst du einen Mann treffen. Wenn du dich für den Tod entschieden hast, dann frag’ ihn, wo dein Hut ist.“
    „Wird er es mir sagen?“
    „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Fledermäuse oder Hüte, Ratten oder Katzen – in keiner Suppe kann man ertrinken!“
    „Wer soll ertrinken, Mutter?“
    „Ich schwatze nur – es bedeutet nichts Besonderes. Du hast ein sympathisches Gesicht, Jim Lowry.“
    „Danke, Mutter.“
    „Nach dem ersten Mann wirst du einen zweiten treffen. Aber es sind keine Menschen, beide nicht. Es sind nur Traumgebilde! Der erste Mann wird dir sagen, daß du gleich den zweiten treffen wirst, und der zweite rät dir, bis an den Fuß der Treppe zu gehen!“
    „Wo ist der Fuß der Treppe, sag es mir!“
    „Am oberen Ende natürlich! Hüte führen zu Fledermäusen, Fledermäuse zu Katzen, Katzen zu Ratten. Und die Ratten sind immer hungrig, Jim Lowry. Die Ratten werden dich fressen! Nun, möchtest du noch immer deinen Hut finden?“
    „Ja, Mutter.“
    „Glaubst du nicht an Teufel und Dämonen?“
    „Nein, Mutter.“
    „Noch immer nicht?“
    „Nein, weshalb auch?“
    „Dann dreh dich doch um, Jim Lowry!“
    Er wirbelte herum.
    Aber da war nur Finsternis.
     

     
    Irgendwo wurde eine Tür zugeschlagen.
    Weit weg rief eine Stimme: „Jim! Jim Lowry!“
    Als er die Stelle abtastete, wo er vorher die Pforte gesehen hatte, war da nichts als die Wand. Jim wollte nach oben gehen, aber die Stufen waren verschwunden. Er ging vorsichtig hinunter, und wieder rief die Stimme, diesmal deutlicher: „Jim! Jim Lowry!“
    Stufe für Stufe, manchmal einen halben Meter hoch, manchmal nur wenige Zentimeter, einmal nach links abfallend, dann nach rechts, schritt er hinab.
    Weiße Nebelfetzen hüllten ihn ein. Beißender Qualm brannte in seiner Kehle. Und wieder hörte er den klagenden Ton: „Jim! Jim Lowry!“
    Der Schrei war nun ganz nahe, er klang hohl, als käme er durch ein Sprachrohr. Aber in der Stimme lag keinerlei Anteilnahme.
    „O Jim! Jim …“
    Der weiße Nebel wurde lockerer. Als der Professor in die unteren Regionen kam, konnte er die Stufen erkennen. Sie sahen anders aus als vorher. Sie waren sauber, trocken und bestanden aus poliertem Marmor. Daran entlang lief ein kunstvoll gemeißeltes Geländer, das sich nach der rauhen Steinwand wunderbar glatt anfühlte. Es schien, als ob sich die Treppe ein wenig nach unten wand. Er erkannte eine festlich geschmückte Halle, an deren langer Tafel etwa fünfzig Gäste saßen. Aber er hatte das Gefühl, als sollte er den Gästen nicht nahekommen.
    Eine dänische Dogge kam ihm entgegengelaufen, sprang an ihm hoch und warf ihn fast um. Dann plötzlich, als hätte sie sich geirrt, schnüffelte sie in die Luft, drehte sich um und ging steifbeinig davon.
    Lowry ging weiter, tiefer und tiefer …
    „Jim! Jim Lowry!“
    Schließlich befand er sich auf einem Treppenabsatz. Irgend etwas war mit den Gästen geschehen. Er konnte nicht erkennen, was es war, obwohl er ganz in ihrer Nähe stand. Zu seiner Rechten hing ein weiß-goldener Wandteppich, der Kampfszenen zeigte, und zu seiner Linken standen Lanzen aufgereiht. Darüber hingen zwei gekreuzte Schwerter und dazwischen befand sich ein Schild, auf dem drei Löwen zum Sprung ansetzten.
     

     
    Eine Hand klopfte ihm leicht auf die Schulter, und er fuhr herum. Ein großer Ritter in voller Rüstung stand hinter ihm, das Visier heruntergeklappt.
    „Jim Lowry?“
    „Ja?“
    „Sind Sie sicher, Jim Lowry zu sein?“
    „Ich bin es.“
    „Kennen Sie mich?“
    „Nein, tut mir leid. Ich kann Sie ja nicht erkennen, weil Ihr Visier heruntergeklappt ist.“
    „Na, na, alter Junge, wir werden uns doch wegen eines Visiers nicht in die Haare geraten. Wir sind beide Gentlemen, und es gibt keinerlei Grund zu einer Meinungsverschiedenheit, nicht wahr? Besonders nicht wegen einer Kleinigkeit wie einem Visier. Sie glauben zu träumen, oder?“
    „Wieso? Nein … Ich …“
    „Genau. Sie träumen nicht. Sehen Sie, jetzt werde ich Sie kneifen …“
    Er tat es und nickte ernsthaft, als Lowry zurücksprang.
    „Alles ist Realität. Wenn Sie es noch nicht glauben wollen, dann sehen Sie sich doch die Male an, die meine Stahlfinger hinterlassen haben!“
    Lowry warf einen Blick auf seinen Handrücken und sah, daß er zerkratzt war und blutete.
    „Nun zu diesem

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