Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
069 - Opfer der Daemonen

069 - Opfer der Daemonen

Titel: 069 - Opfer der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Ron Hubbard
Vom Netzwerk:
Hut“, sagte der Ritter. „Sind Sie tatsächlich entschlossen, ihn wiederzufinden?“
    „Natürlich.“
    „Obwohl er nur ein paar Dollar wert war? Was sind ein paar Dollar verglichen mit dem Wert Ihres Lebens?“
    „Was hat mein Leben mit dem Hut zu tun?“
    „Alter Junge, haben Sie nicht gehört, was die alte Mutter sagte? Sobald Sie Ihren Hut wiederfinden, haben Sie auch die vier Stunden, die Sie so schmerzlich vermissen, zurück. Wenn Sie aber die vier Stunden wiederfinden, verlieren Sie Ihr Leben! Lassen Sie uns die Sache nüchtern betrachten und sie im Lichte kühler und leidenschaftsloser Vernunft prüfen. Ein Hut ist vielleicht zehn Dollar wert. Während der noch verbleibenden fünfunddreißig Jahre Ihres Lebens werden Sie wahrscheinlich ein Vermögen verdienen. Wollen Sie das alles wirklich gegen einen Zehndollarschein austauschen?“
    „Nein, aber …“
    „Sehen Sie, alter Freund. Ich bin froh, daß Sie das einsehen. Nun wollen wir ein wenig tiefer in dieses Problem eindringen. Sie sind ein sehr intelligenter Mensch und werden begreifen, worum es geht. Vier Stunden haben Sie verloren. In den fünfunddreißig Jahren, die Sie noch etwa zu leben haben, werden Ihnen noch genau dreihundert sechstausend sechshundert Stunden geschenkt. Ist das nicht genug, um eine lächerliche Zeitspanne von vier Stunden aufzuwiegen?“
    „Aber …“
    „Also müssen wir uns weiter darüber unterhalten“, seufzte der Ritter. „Sie sind wild entschlossen, Ihren Hut wiederzubekommen, was?“
    „Wenn es geht, ja.“
    „Und es macht Ihnen nichts aus, wenn Sie außer dem Hut auch die vier Stunden und damit den Tod finden? Die beiden Dinge hängen unmittelbar zusammen, das wissen Sie ja!“
    „Nun …“
    „Endlich. Ich wußte, daß Sie nachgeben würden. Was liegt schon an dem Hut! Wozu sollten Sie ihm nachlaufen?“
    „Ich … ich werde es mir überlegen.“
    „Das sollten Sie nicht tun. Sie sollten jetzt und hier davon überzeugt sein, daß es keinen Sinn hat, den Hut wiederfinden zu wollen. Denken Sie auch nicht mehr an die vier Stunden. Streichen Sie diese Zeit aus Ihrem Gedächtnis.“
    „Vielleicht“, versuchte es Lowry. „Können Sie mir wenigstens sagen, was in diesen Stunden passiert ist?“
    „Lassen Sie mich in Frieden, alter Junge. Ich sage Ihnen doch, daß Sie sterben, wenn Sie es herausfinden. Ich bin da, um Sie zu retten, und nicht, weil ich Sie ins Verderben stürzen möchte.“
    „Können Sie nicht einmal eine Andeutung machen?“
    „Weshalb sollte ich?“
    „Hängt es mit meinem Artikel zusammen?“
    „He, Jim Lowry! Versuchen Sie nur nicht, mir die Würmer aus der Nase zu ziehen! Ich habe keinen Grund, Ihnen den Tod zu wünschen. Ganz im Gegenteil, ich halte Sie für einen großartigen Burschen, einen der besten, die es gibt. Nun gehen Sie schön weiter hinunter …“
    „War es die Malaria?“
    „Ts, ts, ts.“
    „Oder der Drink bei Tommy?“
    „Still jetzt!“
    „War es …?“
    „Ich sagte, Sie sollen aufhören, mir Fragen zu stellen!“ brüllte der Ritter. „Wenn Sie es unbedingt erfahren möchten, dann gehen Sie diese Stufen hinunter, und Sie werden einen anderen Mann treffen. Das ist alles, was ich sage!“
    „Danke“, sagte Lowry. „Und nun haben Sie bitte die Freundlichkeit und verraten Sie mir Ihren Namen.“
    „Namen? Ich habe keinen Namen!“
    „Aber wenn ich Sie wiedertreffe, werde ich Sie nicht erkennen!“
    „Ich sagte schon …“
    Lowry streckte die Hand aus, um dem anderen das Visier hochzuziehen. Der Ritter ließ es sich regungslos gefallen.
    Das Visier klappte hoch.
    Die Rüstung war leer.
    Und rundum lauerte undurchdringliche Finsternis.
     

     
    Nach einer Weile versuchte Lowry wieder, nach oben zu gehen, aber vergebens. Er fiel beinahe durch die Leere über sich.
    Zitternd stand er still. Mußte er … mußte er wirklich dort hinabsteigen? Wo endete diese ungeheuer lange Treppe?
    Schnell unterdrückte er den Wunsch, laut zu schreien. Er atmete tief durch und wurde zusehends ruhiger.
    Wieder schienen sich die Stufen verändert zu haben. Sie klangen jetzt hohl, als wären sie aus Holz. In regelmäßigen Abständen führten sie nach unten, und nach wenigen Sekunden fühlte er überrascht ebene Erde unter den Füßen.
    Aber Jim Lowry konnte nichts sehen.
    Mißtrauisch wandte er sich um und tastete mit dem Fuß nach der letzten Stufe. Sie war noch da, auch die nächste und übernächste! Vielleicht gelang es ihm jetzt, nach oben zu kommen.
    Wo vorher

Weitere Kostenlose Bücher