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0690 - Leilas Totenzauber

0690 - Leilas Totenzauber

Titel: 0690 - Leilas Totenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch nicht als Feindin ansehen, im Gegensatz zu Afrit, dem es nichts ausmachte, Menschen zu ermorden, aus welchen Motiven auch immer. Ich jedenfalls konnte sie nicht akzeptieren.
    Als Leila den Schlangenkörper zur Seite drückte und das Tier auch willig folgte, schob sich die zweite Schlange dicht an meiner Brust vorbei, um direkt neben mir zur Ruhe zu kommen.
    Sie rollte sich dort zusammen und blieb liegen.
    Ich war etwas beruhigter und atmete zunächst tief durch. Ich kam endlich auch dazu, mich um die Umgebung außerhalb des Terrariums zu kümmern und blickte mich um.
    Es war kaum etwas zu sehen. Wenn wir uns auf einer Bühne befanden, dann lag diese in der Dunkelheit versteckt. Bis auf den kleinen Tisch sah ich keine weiteren Gegenstände, aber eine Bewegung innerhalb der finsteren Schatten.
    Jemand kam…
    Nein, jemand rollte heran, geschützt durch die geheimnisvolle Kugel aus einem anderen Reich.
    Es war der Afrit!
    Für einen Moment hielt ich den Atem an, weil ich die Gefahr wie eine kalte Drohung spürte. Er hatte sein Schwert bereits gezogen und hielt den Griff mit beiden Händen.
    So wie er in der Kugel zu sehen war, kam er mir kampfbereit vor. Wenn irgendwelche Gegner auftauchten, war er bereit, sie rigoros zu vernichten.
    Es war nichts zu hören, als sich die Kugel über den Boden bewegte. Aber innerhalb des Terrariums hörte ich leise Geräusche, die entstanden, als die Frau aufstand.
    Ein großer Teil der gläsernen Decke war zur Seite geschoben worden. Sie konnte sich hinstellen und lief nicht Gefahr, mit dem Kopf anzustoßen. Sie hatte den Kopf gedreht, um Afrit anzuschauen.
    Auch die Schlangen blieben ruhig. Die Lage spitzte sich zu, das merkte auch ich. Lautlos bewegte sich die Kugel auf das Terrarium zu. Ich hoffte nur, daß die obere Klappe nicht geschlossen blieb.
    Wenn ich schnell genug war, konnte ich dort entwischen, ohne daß mich die Schlangen festhielten, die auf mich einen sehr satten, zufriedenen und trägen Eindruck machten.
    Afrit kümmerte sich nicht um die Frau. In seiner Kugel rollte er an uns vorbei.
    Ich drehte den Kopf nach links.
    Er verließ die Kugel.
    Einen Moment später bewegte sich ein Schatten. Zuerst hatte ich nichts erkennen können, dann sah ich, wie ein Licht entstand, als sich der Vorhang in der Mitte teilte.
    Das Licht über uns nahm an Helligkeit zu. Mein Blick glitt in das Lokal hinein. Die Gäste saßen an kleinen Tischen, waren gespannt und klatschten, während der Vorhang endgültig stillstand und den Augen der Gäste die gesamte Breite der Bühne freigab.
    Der Beifall verebbte. Unruhe breitete sich aus. Etwas schien anders zu sein als sonst.
    Ich schielte gegen die Decke des Terrariums, drückte eine Hand gegen den Boden, um mich notfalls abstoßen zu können.
    »Da ist er!«
    Der Ruf erklang aus dem Zuschauerraum, und im nächsten Augenblick bewegten sich dort zwei Männer…
    ***
    Jane Collins und Suko waren zunächst sprachlos, als ihnen der Blick auf die Bühne gestattet wurde.
    Sie konnten es nicht fassen, das grub sich tief in ihr Gedächtnis.
    Sie hatten nicht damit gerechnet, daß sie ein mit zwei Schlangen und zwei Menschen besetztes Terrarium vorfinden würden, und der eine Mensch war ausgerechnet John Sinclair.
    Der Beifall der Zuschauer war nur dünn, aber das fiel den beiden kaum auf, denn ihr Augenmerk galt einzig und allein ihrem Freund John Sinclair.
    »Mein Gott, die Schlangen!« flüsterte Jane.
    Suko nickte nur. Er schaute mehr auf den Schwertträger und flüsterte: »Ich habe das Gefühl, als würde es hier bald ein Blutbad geben.«
    »Und was machen wir?«
    »Erst einmal abwarten.«
    Die beiden Männer am Tisch waren unruhig geworden. Ihre Bewegungen sprachen Bände. Sie schoben ihre Hände außen an den Jacken hoch, aber sie würden, wenn es darauf ankam, sich nicht davon abhalten lassen, nach den Waffen zu greifen.
    Sie verständigten sich nicht durch Worte, ihre Blicke sagten genug. Sie waren nicht allein auf die Bühne gerichtet, manchmal schauten sie sich kurz an.
    Der Schwertträger mußte Afrit sein. Die weibliche Person im Terrarium war Leila, die Totenfrau.
    Und Afrit hatte die schützende Kugel verlassen, für Jane und Suko ein Beweis, daß er gewillt war, in den Kampf einzugreifen.
    Noch stand er auf der Bühne. Sein Gesicht sah aus wie eine hart geschnitzte Holzmaske. Die Lippen waren kaum zu erkennen, so hart lagen sie aufeinander. Die Augen glichen dunklen Kugeln, in denen sich der Glanz der Lampe widerspiegelte. Er hatte

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